Energie-sparsame Computerchips
Rainer Waser, Direktor am Peter Grünberg Institut des Forschungszentrums Jülich, entwickelt Computer-Chips, die weit weniger Energie verbrauchen als heute gebräuchliche elektronische Bauteile. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Supercomputer von morgen – so die Helmholtz-Gemeinschaft in einer Mitteilung.
Rund zehn Prozent des deutschen Stromverbrauchs gehen auf das Konto elektronischer Geräte – Tendenz zunehmend. Zwar arbeiten die Chips effizienter als früher, aber weil immer mehr von ihnen gebraucht werden, steigt der Energieverbrauch letztlich doch. „Mit unseren neuartigen elektronischen Bauteilen könnte sich das bald ändern“, sagt Rainer Waser vom Forschungszentrum Jülich.
Schon in zehn Jahren, prognostiziert der Professor für elektronische Materialien, könnten die ersten Computer neuer Machart im Handel sein. Im Unterschied zu der herkömmlichen Siliziumtechnologie basieren ihre wesentlichen Funktionen auf neuen Grundstoffen, darunter bestimmte Metalloxide, mit denen sich Informationen deutlich energieeffizienter verarbeiten lassen. „Im Vergleich zu herkömmlichen Systemen ist eine Steigerung um den Faktor 10 und mehr vorstellbar“ sagt Rainer Waser.
Sein großes Vorbild sei das menschliche Gehirn,so Waser. Bei einem spektakulär niedrigen Energieverbrauch von 25 Watt – das ist weniger als eine klassische Glühbirne – übertreffe das Denkorgan in vielerlei Hinsicht heutige Supercomputer: „Die brauchen für die gleiche Leistung ein Millionenfaches an Energie.“ Sein Ziel seien daher neuromorphe Rechner auf der Basis resistiver Speicher, die das Gehirn nachahmen. Für seine besonderen Leistungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie erhielt der 58-Jährige im März den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
->Quelle: helmholtz.de; fz-juelich.de; fz-juelich.de/Bilder