Lufthansa flies Farnesan
Sechs Monate nach der Nachhaltigkeits-Zertifizierung durch den Roundtable on Sustainable Biomaterials (RSB) und kaum drei, nachdem die Zulassungsbehörde ASTM International in den USA die neue Biokerosin-Sorte Farnesan für den Flugverkehr zugelassen hat, meldet die Deutsche Lufthansa jetzt deren Ersteinsatz. Der Lufthansa-Flug LH 190 von Frankfurt nach Berlin/Tegel am 15.09.2014 wurde mit einer 10-prozentigen Beimischung der neuen Biokerosinkomponente Farnesan durchgeführt. Es ist der erste Linienflug in Europa, der mit diesem Treibstoff abhob.
Farnesan, ein zuckerbasiertes Biokerosin, wurde gemeinsam entwickelt vom Mineralölunternehmen TOTAL und dem US-Biotechnologieunternehmen Amyris. Dem Flug war im Herbst 2013 im Rahmen des EU-Projekts „Blendingstudie“ ein Prüfstandtest bei Lufthansa Technik in Hamburg vorausgegangen. Es zeigte sich, dass durch die Beimischung eine Verbesserung der Emissionseigenschaften erzielt wird.
Bei der Umsetzung seiner gemeinsam mit Universitäten und Wirtschaftsunternehmen betriebenen Forschungsarbeiten in die Praxis setzt der Luftfahrtkonzern auch auf die Nutzung von Jatropha, einer Ölpflanze, die in den Tropen und Subtropen vorkommt. Die Lufthansa hat eine Absichtserklärung mit der JatroSolutions GmbH (einer Beteiligungsgesellschaft der EnBW) unterzeichnet, um den nachhaltigen Jatropha-Anbau kommerziell nutzbar zu machen. Das Start-up-Unternehmen unterstützt die Lufthansa künftig beim Aufbau einer Rohstoff-Lieferkette für die Versorgung mit bio-synthetischem Kerosin aus der Jatropha-Pflanze.
Joachim Buse, Vice President Aviation Biofuel der Lufthansa: „Für die Versorgung des Luftverkehrs mit Biokraftstoffen brauchen wir den nachhaltigen Anbau der benötigten Rohstoffe zu wettbewerbsfähigen Kosten. Die Unternehmen der Lufthansa Group legen großen Wert auf eine anerkannte Nachhaltigkeitszertifizierung des Rohstoffanbaus und auf die Beachtung sozialer und entwicklungspolitischer Aspekte. Mit JatroSolutions haben wir einen kompetenten Partner gefunden, der unsere Werte und Nachhaltigkeitsziele teilt.“
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