Experte: „Netzwerkbetreibern droht Personaleinbruch“
Ein in der Öffentlichkeit bislang kaum wahrgenommenes Personalproblem bei den Netzwerkbetreibern droht die Energiepläne zu verzögern. Bis zu 30 Prozent der Instandhaltungs-Mitarbeiter aus werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren in den Ruhestand gehen. Das ergab eine Marktbeobachtung von Astran Business Consulting.
Volker Isbrecht, Energiemarkt-Experte der Astran Business Consulting, nach eigener Darstellung „Management-Dienstleister für technologieorientierte Unternehmen“ warnt: „Im Bereich Instandhaltung hat sich bei vielen Netzwerkbetreibern eine gefährliche Alterspyramide aufgebaut.“ Allzu stiefmütterlich habe die Branche diesen Bereich in den vergangenen Jahren vernachlässigt.“Neben Verzögerungen kann es zu Qualitätsmängeln kommen, wenn Fachpersonal zum Beispiel für die Bauüberwachung – auch dies ist eine klassische Aufgabe von Instandhaltungsmitarbeitern – nicht ausreichend verfügbar ist.“
Vier Große und 900 Kleine
In Deutschland gibt es nach Angaben der Bundesnetzagentur neben den vier großen Übertragungsnetzbetreibern (Amprion, TransnetBW, Tennet TSO und 50Hertz Transmission) etwa 900 kleinere Verteilnetzbetreiber, die Strom zu den Endverbrauchern liefern. „Die Aufgaben der Netzbetreiber werden durch neue Technologien wie Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) und Smart Grid anspruchsvoller und die Planungsprozesse komplexer“, sagt Isbrecht.
Mit Blick auf die Gesamtsituation der Netzwerkbetreiber, die unter zu langen Trassenplanungen und Kapitalmangel leiden, hält der Experte das Personalproblem auf Unternehmensebene für lösbar. Damit Netzwerkbetreiber handlungs- und wettbewerbsfähig bleiben, sollten sie jedoch zügig auf Personalaufbau setzen. „Da eine recht lange praktische Ausbildung erforderlich ist, muss jetzt damit begonnen werden“, rät Isbrecht. „Wichtig sind in der Rekrutierung neuer Mitarbeiter neben der Tätigkeit und dem Gehalt auch die beruflichen Perspektiven.“
Eine andere Option wäre, dass Unternehmen grundsätzlich ihre bisherigen Fertigungstiefen überdenken, also was sie selber machen wollen und können oder besser Dienstleistern übertragen. „Jedes Unternehmen muss seine eigene Strategie entwickeln und seine Kernkompetenzen für die Zukunft festlegen – mit der Konsequenz, Mitarbeiter entsprechend zu qualifizieren. Das kann für ein Unternehmen auch bedeuten, Aufgaben, die heute extern erledigt werden, in Zukunft wieder selbst zu bearbeiten!“
Für Dienstleister sieht Isbrecht Potenziale, umfangreichere Aufgaben von Netzbetreibern zu übernehmen – nicht nur als verlängerte Werkbank, sondern auch als Prozessverantwortliche im Rahmen von „Systemdienstleistungsverträgen“.
ASTRAN Business Consulting ist laut eigener Darstellung spezialisiert, lebenswichtige strategische Kernprozesse zu gestalten. Dazu zählen fundierte Marktanalysen, kreative Strategien, systematische Marktbearbeitung, Prozess- und Organisationsoptimierung, sowie exzellentes Projekt- und Prozessmanagement. Man schaffe Freiräume, indem man befristet Managementverantwortung übernehme. Auf dem Bahnmarkt und in der Energiewirtschaft sei ASTRAN zu Hause. Mit mehr als 20 Jahren internationaler Branchenerfahrung seien die ASTRAN-Mitarbeiter „erste Ansprechpartner für diesen erfolgversprechenden Zielmarkt“.
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