USA und China verbessern Klima

Obamas und Xi Jinpings neue Klimaziele – USA: Mindestens 26 Prozent weniger CO2

Unerwarteter Durchbruch im Kampf gegen den Klimawandel: USA und China einigen sich auf neue Strategien. US-Präsident Obama und Chinas Staatschef Xi Jinping sind sich nach Gesprächen in Peking über neue Klimaziele einig geworden. Obama kündigte am 12.11.2014 an, den Treibhausgas-Ausstoß bis 2025 um 26 bis 28 Prozent im Vergleich zu 2005 zu begrenzen. Weniger konkret wurde Xi – er stellte lediglich in Aussicht, ab 2030 sollen die CO2-Emissionen nicht mehr steigen und der Anteil erneuerbarer Energien erhöht werden. Obama nannte das einen großen Meilenstein in den Beziehungen seines Landes und China.

Es ist zwar überraschend, dass die zwei größten Umweltsünder der Welt sich einigen, doch hatten die USA und China bereits öfter ihren Willen zur Kooperation im Kampf gegen den Klimawandel erklärt. Damit wollen sie Argumenten der Entwicklungs- und Schwellenländer den Wind aus den Segeln nehmen, die sich gegen ein stärkeres Engagement gegen den Klimawandel sträuben und die reichen Länder in der Pflicht sehen.

Der frühere amerikanische Vizepräsident und Klima-Vorkämpfer Al Gore nannte die Ankündigung einen „großen Schritt nach vorne in den globalen Bemühungen um eine Lösung der Klimakrise“.  Obamas Zusage wird im Kongress auf  den Widerstand der Republikaner stoßen. Diese kündigten bereits ihr Veto an.

Hendricks: Verpflichtungen von USA und China wichtige Grundlage für internationales Klima-Abkommen

Zu den von den USA und China vorgelegten Klima-Verpflichtungen erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Ich begrüße, dass sich die USA und China auf höchster Ebene zu anspruchsvollem Klimaschutz verpflichten. Das zeigt, dass Europas ambitionierter Aufschlag mit dem 40-Prozent-Ziel bis 2030 in der Welt wahrgenommen wird. Die größten Emittenten haben jetzt deutlich gemacht, dass sie entschlossen handeln wollen. Das ist ein gutes Zeichen für die Klimakonferenzen in Lima und Paris und eine gute Grundlage für ein Abkommen, in dem sich alle wichtigen Staaten zu wirksamem Klimaschutz verpflichten. Die von den USA und China in Aussicht gestellten Ziele sind ein wichtiger erster Schritt, reichen aus meiner Sicht aber noch nicht aus, um unter der international vereinbarten Obergrenze von 2 Grad zu bleiben. Darum müssen auf diesen ersten Schritt im Laufe der Verhandlungen noch weitere folgen.“

Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung dazu:

„Durch die Ankündigung, das Wachstum seiner [[CO2]]-Emissionen 2030 oder früher zu beenden, reißt China das Steuer dieses riesigen Schiffs namens internationale Klimapolitik herum. Dies bedeutet nicht, es setzt einen geraden Kurs in Richtung des Ziels, den globalen Temperaturanstieg auf unter 2 Grad zu begrenzen. Außerdem ist der Kurs dieses Schiffes furchtbar langsam zu verändern, aber auf dem neuen Kurs wird es sich schließlich in die richtige Richtung bewegen. Es ist höchst bemerkenswert, dass China die Kommandobrücke dieses Schiffes betreten und beschlossen hat, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen. “

PIK-Chefökonom Ottmar Edenhofer:

„Die jüngsten Ankündigungen der USA und Chinas bedeuten in der Tat einen historischen Meilenstein auf dem Weg, die Risiken des Klimawandels zu begrenzen, auch wenn es noch  nicht ausreicht, um die Aufgabe zu erfüllen. Dennoch senden die beiden größten Volkswirtschaften der Welt ein starkes Signal, das die Erwartungen von Investoren beeinflusst und geben so einen Anstoß in Richtung des technologischen Fortschritts, den wir brauchen, um aus der Verbrennung fossiler Energieträger herauszukommen. Die Wissenschaft zeigt, dass eine wirksame Bekämpfung des Klimawandels erhebliche Anstrengungen erfordert, aber machbar und bezahlbar ist – in der Tat würde nach neuesten umfassenden IPCC-Erkenntnissen das jährliche Wirtschaftswachstum um etwa 0,06 Prozent weltweit reduziert. Aus der Sicht eines Ökonomen wäre es der beste Weg, international einen Preis für [[CO2]] festzusetzen. “

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