Die G20 und das Klima

5 1/2 Milliarden Dollar für Grünen Klimafonds – Energieeffizienz „enttäuschend“ behandelt

Bis zuletzt hatte sich Klimaleugner Abbott dagegen gewehrt. EU-Diplomaten sprachen gar von „Grabenkrieg“ in der Klimafrage. In der Abschlusserklärung stand dann doch ein verstärkter Kampf gegen den Klimawandel. Frankreichs Präsident Francois Hollande hatte mit eindringlichen Worten vor den Gefahren des Klimawandels gewarnt.

Ein Weltpolitiker nach dem anderen hatte zuvor G20-Gastgeber Abbott gedrängt, das Thema „Klimawandel“ auf die Gipfelagenda zu setzen. Hollande: Sollte es nicht gelingen, die Erderwärmung einzudämmen, „könnte dies zur Katastrophe führen, wenn nicht sogar zum Krieg“. Der australische Regierungschef argumentierte stur, dass es nicht zu den großen Problemen gehöre, die bei diesem Treffen Aufmerksamkeit verdienten.

Am Ende musste Abbott, Premier eines der weltgrößten CO2-Emittenten, nachgeben: Das Abschlussdokument von Brisbane enthält nun eine wenig überzeugende Passage zum Klimawandel – die sich zudem fast am Schluss des sehr langen Kommuniqués findet: „Wir unterstützen energische und wirksame Aktionen, um den Klimawandel anzupacken“ – „Unterstützung“ heißt es dort noch, „Ermutigung“ und „Zusammenarbeit“.

Dabei wurde auf den Grünen Klimafonds (GCF) der UNO verwiesen, der Entwicklungsländern Geld zur Verfügung stellen soll, damit sie die Folgen der Erderwärmung besser bewältigen können. Die USA haben drei Milliarden, Japan eineinhalb Milliarden und Deutschland eine Milliarde Dollar zugesagt.

Die Klima-Konferenz in Paris soll in einem Jahr verbindliche Schritte festlegen. Ziel ist es, den globalen Anstieg der Durchschnittstemperatur auf zwei Grad Celsius zu beschränken. Eine Erderwärmung um drei bis vier Grad dagegen hätte Hollandes Worten zufolge fatale Auswirkungen. Wie hart die Verhandlungen in Paris werden, zeigte der G20-Gipfel in Australien. Und dort waren nur die reichen Industrienationen. Die Habenichtse der Welt, die durch den Kampf gegen den Klimawandel Wachstums- und Wohlstandsverzicht befürchten, waren nicht da.

Deutsche Welle-Autor Ben Fajzullin berichtete aus Brisbane, Will McGoldrick von der Umweltorganisation WWF Australien habe „dennoch enthusiastisch“ geklungen. Es habe einen Fortschritt gegeben – das auch wirtschaftliche Schlüsselthema unserer Zeit habe eine Weile im Mittelpunkt des Interesses gestanden. „Aus Sicht von McGoldrick war die wirkliche Enttäuschung beim G20-Gipfel der Aktionsplan zur Energieeffizienz: ‚Es war nicht mehr als ein Bekenntnis, weiter zu reden.'“ Australiens Premier habe in Brisbane viel von „Energieeffizienz geredet“, aber auch verkündet, dass Kohle der Weg in die Zukunft sei. Abbot habe darauf verwiesen, dass ein Fünftel der Welt keinen Zugang zu Elektrizität habe. „Wir müssen ihnen Elektrizität geben, und Kohle wird ein wichtiger Teil dessen sein“, sagte er. Abbots Weg, aus schmutziger Kohle saubere Energie zu machen: Er will effizientere Kraftwerke bauen. Aber aus Sicht von McGoldricks ist es riskant, wenn Australien denke, dass die Welt auch in den kommenden Jahrzehnten noch seine Kohle wolle, während sich so viele andere Länder in Richtung erneuerbare Energien orientierten.

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