Die UN-Klimagespräche in Lima sind soeben gescheitert – jetzt in den echten Kampf!
Gastkommentar von Assaad Razzouk*)
Die COP20 habe soeben die Grundlagen für eine ‚Nicht-Übereinkunft‘ in Paris 2015 gelegt, sagt Assaad Razzouk, dank des üblen Einflusses der großen Öl-Lobby, welche die Debatte vergiftet und so Lösungen für einen ernsthaften Klimaschutz untergraben habe – sein Kommentar auf eco-business.com.
[note Kommentare geben Meinung und Informationen der Kommentierenden wieder, nicht in jedem Fall die von Solarify.]
Bei der COP20 sei der Grundstein für das Scheitern in Paris 2015 gelegt worden, so Razzouk: „Am 14.12.14 endete in Lima, Peru, die alljährliche UN-Klimakonferenz. Falls Sie sich wundern sollten: es geschah nichts. Und das ist möglicherweise noch schlimmer, als wäre wirklich nichts geschehen. Anstatt den Weg zu bereiten, damit im Dezember 2015 in Paris eine verbindliche Vereinbarung zur Reduzierung der schädlichen Schadstoffemissionen von allen Nationen unterzeichnet werden kann, schlittern wir notgedrungen auf eine Vereinbarung zu, die jeder Nation zugesteht, zu tun was sie will, eben auch gar nichts zu unternehmen.
Für diese Vorgehensweise gibt es im UN-Jargon neuerdings das Akronym INDCs (Intended Nationally Determined Contributions) – die einzelnen Regierungen sollen konkrete Vorschläge einreichen, welche Verpflichtungen sie im internationalen Klimaabkommen eingehen wollen. Ein Code-Wort, das dafür steht, dass jede einzelne Nation tun und lassen kann, was ihr gefällt und das in zwei Schritten.
– Erstens sollen die federführenden Regierungen bis März 2015 formulieren (oder auch nicht), welche Schritte sie im Hinblick auf ein globales Abkommen zu unternehmen gedenken.
– Zweitens sollen in Paris die INDCs zu einer Vereinbarung zusammengefügt werden, um die Erderwärmung unter 2° zu halten, um den rasant voranschreitenden Klimawandel zu begrenzen. Aber weil diese INDCs zu nichts führen werden, wissen wir bereits jetzt, dass eine Einigung in Paris nicht viel ausrichten wird. Die INDCs werden keine bindenden rechtlichen Konsequenzen haben und ebensowenig einer starken Kontrollpflicht unterliegen.
Zwei Folgen allerdings liegen auf der Hand, was schon seit einiger Zeit unbestritten ist:
- werden die Emissionen weiter steigen, und der schale Geschmack einer gescheiterten UN-Mission wird sich bis in den letzten Winkel der Welt verbreiten.
- sollten wir, anstatt weiter Ressourcen für sinnlose UN-Konferenzen zu vergeuden, die 90 Unternehmen zur Verantwortung ziehen, die seit dem Beginn des Industriezeitalters zwei Drittel der schädlichen Emissionen verursacht haben. Achtzig Prozent ihrer unterirdischen Reserven müssen versiegelt werden, wenn die Katastrophe noch verhindert werden soll.