Neue Energiemanagement-Software

Fraunhofer-Institute präsentieren Energiemanagement-Software für private, gewerbliche und öffentliche Gebäude

Erneuerbare Energien sowie dezentrale Erzeuger und Verbraucher sind entscheidende Komponenten für die Energieversorgung der Zukunft. Ihre stabile Einbindung erfordert eine intelligente Steuerung. Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projektes OGEMA 2.0 haben Wissenschaftler der drei Fraunhofer Institute IWES, IIS und ISE ein quelloffenes, herstellerübergreifendes und anpassungsfähiges Energiemanagement-Framework entwickelt.

Es eigne sich für den Einsatz in privaten, gewerblichen und öffentlichen Gebäuden, berichtet das Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES (München) in einer Pressemitteilung.

  „OGEMA 2.0 bietet alles, was Energiemanagement- und Gebäudeautomationslösungen brauchen“, erklärt der Fraunhofer IWES-Experte und Projektleiter Timo Fischer. Das neue Framework, das die Mitglieder des OGEMA-Industriearbeitskreises heute im Rahmen eines Workshops erstmals praktisch erproben können, ist eine Softwareplattform zur Anbindung unterschiedlicher Geräte und Dienste über eine Vielfalt verschiedener Kommunikationsprotokolle.

Das OGEMA 2.0 Framework ist quelloffen und wurde auf Basis der Programmiersprache Java entwickelt, so dass es hardwareunabhängig auf unterschiedlichsten PCs, Servern oder eingebetteten Systemen eingesetzt werden kann. Es unterstützt die Programmie-rung individueller Applikationen. Mit Hilfe dieser Apps können Energieverbräuche oder variable Strompreise abgebildet und ausgewertet werden. Zusätzlich können auch wei-tere wichtige Informationen wie zum Beispiel Wetterprognosen, Raumtemperatur, Luft-feuchtigkeit oder Präsenzmeldungen verarbeitet werden. Ein OGEMA 2.0 Gateway kann damit zur optimalen Energieflusssteuerung und Gebäudemanagement eingesetzt werden. Die Bedienung erfolgt über Tablets oder Smartphones.

Datenmodell für reibungslose Interoperabilität 

„Die Programmierschnittstelle (API) ist intuitiv zu bedienen und für Entwickler eine optimale Arbeitsumgebung, um individuelle Anwendungen und eigene Treiber in das System einzubinden“, betont Fischer. Entscheidend für das intelligente und automatisierte Energiemanagement ist eine reibungslose Interaktion zwischen den einzelnen Komponenten: „Unser Datenmodell sorgt dafür, dass das Zu-sammenspiel zwischen Informationen, Geräten und Anwendungen zuverlässig funktioniert“. Ein weiteres Plus der neuen Plattform ist eine effektive Rechteverwaltung und – prüfung, ergänzt Peter Heusinger, am Fraunhofer IIS zuständig für Vernetzte Systeme und Anwendungen: „Egal ob Zugriffsrechte der Apps oder Nutzungsrechte der ange-meldeten Personen: Mit OGEMA 2.0 ist dies einfach umzusetzen“, erklärt der Experte.

OGEMA 2.0 ermöglicht die Umsetzung individueller und bedarfsgerechter Lösungen vor allem für das lokale Energiemanagement. Typische Einsatzgebiete sind öffentliche Gebäude wie Schulen oder Krankenhäuser, Gewerbebetriebe und Privathaushalte. PV-Anlagen oder Kraftwärmekopplungs-Anlagen können ebenso eingebunden werden wie Haushaltsgeräte oder die Beleuchtung. Da die Plattform modular aufgebaut ist, können beliebig Ergänzungen und Erweiterungen vorgenommen werden. Darüber hinaus führt sie unterschiedliche Kommunikationsschnittstellen, zum Beispiel zum Smart Grid und zum Smart Meter, zusammen und öffnet den Weg für eine gezielte Beteiligung der Stromkunden am intelligenten Energiemanagement. „Damit bietet unser Projekt Lösungen für zwei für die Energieversorgung ganz entscheidende Zukunftsthemen“, erläutert Robert Kohrs, Experte für Smart Grids am Fraunhofer ISE.

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