Ursula Heinen-Esser eröffnet Messe CarbonExpo
Die Bundesregierung setzt mit ihrem internationalen Klimaschutzengagment auf die Finanzierungskraft des globalen Kohlenstoffmarkts. Das betonte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser, bei der Eröffnung der Fachmesse CarbonExpo in Köln. Eine Voraussetzung für weitere Investitionen in internationale Klimaschutzprojekte seien jedoch Fortschritte bei den Klimaverhandlungen. „Klimaschutz und Kohlenstoffmarkt gehören zusammen. Der Kohlenstoffmarkt soll Klimaschutzinvestionen in Milliardenhöhe mobilisieren. Aber dieser Markt braucht ambitionierte Ziele und klare Rahmenbedingungen, die bei den internationalen Klimaverhandlungen erreicht werden müssen“, betonte Heinen-Esser.
Die Leistungsfähigkeit des Kohlenstoffmarkts hat sich in der ersten 5 Jahren des Kyoto-Protokolls erwiesen. Mit den projektbasierten Marktmechanismen der Vereinbarung, dem „Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung“ (engl. Clean Development Mechanism, CDM) sowie der „Gemeinsamen Umsetzung” (engl. Joint Implementation, JI) wird bis Ende dieses Jahres die Emission von weltweit rund 1,3 Milliarden Tonnen an Treibhausgasen vermieden. Dies ist mehr als Deutschland im Jahr1990, dem Kyoto-Basisjahr, emittiert hat. Bis zum Jahr 2020 wird das Reduktionsminderungspotenzial der fast 10.000 CDM- und JI-Projekte auf ein Vielfaches geschätzt.
„Neben der wirtschaftlichen Dimension der internationalen Klimaprojekte hat vor allem der CDM das Bewußtsein für Klimaschutz erfolgreich in Dutzende von Entwicklungsländern getragen. Er trägt auf diese Weise dazu bei, in diesen Ländern für konkrete Maßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung genügend Akzeptanz und Unterstützung zu finden. Dieser Weg sollte fortgesetzt werden“, sagte Heinen-Esser. Ein weiteres Zaudern der Staatengemeinschaft gefährde nicht nur die Mechanismen des Kohlenstoffmarktes, sondern es bestehe die Gefahr, dass eine wichtige Finanzierungsquelle für den globalen Klimaschutz verloren geht, so die Staatssekretärin weiter. Deutschland strebt deshalb ein umfassendes Abkommen ab dem Jahr 2020 an und setzt sich für ambitionierte Ziele in der Fortführung des Kyoto-Protokolls bis 2020 ein. 31.05.2012, bmu-pressedienst