Grünes Geld und Solaraktien Studie – zwei Finanzmarkt-Publikationen
Der Klassiker des „Grünen Geldes“ – die Erstauflage prägte 1990 den Namen einer ganzen Szene – erschien im Oktober 2011 in aktualisierter Neuauflage. Aus der kleinen Nische für Öko-Investoren ist längst ein Mulit-Milliarden-Markt geworden, mit Hunderten verschiedener Produkte: vom Umweltsparbuch über Windparks, Solaraktien und „nachhaltigen“ Investmentfonds bis hin zu staatlich geförderten Altersvorsorge-Policen wie einer Öko-Riesterrente.
Obwohl die Angebote auf dem Markt immer mehr werden – allein im Holz- und Plantagenbereich gibt es von Europa bis Südamerika mehr als ein Dutzend Anbieter – sind auf rund 370 Seiten (inkl. Grafiken und Tabellen) so gut wie alle Produkte erfasst. Die beiden Autoren Holger Blisse und Max Deml, die sich seit über 13 bzw. 20 Jahren als Redakteure des „Öko-Invest“-Börsenbriefs mit dem Thema beschäftigen, geben Anfängern wie Profis einen Überblick über Renditen, Chancen und Risiken. Sie nehmen Genussrechte und Ratingagenturen unter die Lupe, beschreiben, was „kritische Aktiönäre“ tun oder inwieweit z.B. Umweltstiftungen ihre Rücklagen ökologisch anlegen.
Über kommentierte Internet-Seiten sowie ein umfangreiches Firmen- und Namensregister kann sich der Leser zu jedem Produkt Informationen beschaffen. Und wer sich bei der Geldanlage lieber an einen Berater wendet, findet für den deutschsprachigen Raum rund 100 auf ethisch-ökologische Produkte spezialisierte Banken und Finanzdienstleister mit Kontaktdaten.
Mehr Raum als in früheren Ausgaben nehmen in dieser Auflage börsennotierte Unternehmensanleihen ein, die z.B. im Solarbereich meist zwischen 6 und 9 Prozent Zinsen abwerfen. Auch Dachfonds, grüne „ETF“s und Beteiligungsgesellschaften gibt es wesentlich mehr als noch vor einigen Jahren. Last but not least wird im Kapitel „Anlegerservice und Anlegerschutz“ vor schwarzen Schafen gewarnt, die es natürlich auch in der grünen Finanzbranche gibt.
ÖKO-INVEST-Solaraktien-Studie 2012
Phönix aus der Asche
Analysten-Studie zu den 30 Aktien im Photon-Photovoltaik-Aktien-Index (PPVX) sowie rund 170 weiteren weltweit börsennotierten Solaraktien und Solar(wandel)anleihen.
Die Studie bietet Einzelanalysen der börsennotierten asiatischen, US-amerikanischen und europäischen Aktien des PPVX-Solar-Aktien-Index (von Apollo Solar Technology über SolarWorld bis zu Yingli Green Energy), Kennzahlentabellen, Einschätzungen und Informationen zu weiteren rund 150 gelisteten Solartiteln (von 3 Power Energy über Phoenix Solar und Sunways bis XsunX und Zhejiang Sunflower Light Energy) und einigen ausgewählten (Wandel-)anleihen. Der aus den 30 weltweit größten Solarunternehmen bestehende Aktienindex PPVX ist in den letzten 9 Jahren (2003-2011) um rund 223% gestiegen, 100 Prozentpunkte mehr als seine „fossile“ Messlatte, der Erdölaktien-Index NYSE Arca Oil (+123%). Nach einem steilen Anstieg um mehr als 2.000% (allein im Jahr 2007 um 153%, als manche Einzelaktien wie First Solar bis zu 795% zulegten) war die Entwicklung in den letzten Jahren sehr volatil. Im Jahr 2011 ist der PPVX um rund 60% gefallen, im Januar 2012 um rund 20% gestiegen.
Einige PV-Aktien sind nach den massiven Kurskorrekturen nun wieder relativ attraktiv bewertet, doch nicht jede Solaraktie ist deswegen schon kaufenswert! Immer deutlicher trennen sich hier Spreu und Weizen (von manchen „penny-stock“-Titeln wird ganz abgeraten).
Seit 2007 kamen viele asiatische PV-Unternehmen an die Börse, so dass der PPVX nun doppelt so viele asiatische (60%) wie US-amerikanische (20%) und deutsche Titel (10%) zusammen aufweist – und damit auch die „Globalisierung“ der Branche widerspiegelt. Zwar gehört die Solarindustrie auch in Deutschland (inzwischen mit mehr als 3% Solarstromanteil im Netz) nach wie vor zu den dynamischsten Wachstumsbranchen, aber die Zahl der Arbeitsplätze nimmt in vielen anderen Ländern wesentlich schneller zu: in den 30 PPVX-Unternehmen stieg die Zahl der Beschäftigten im Jahr 2011 um 36% auf über 159.400, wie der Studie u.a. zu entnehmen ist.
2010 erzielten diese 30 Unternehmen bei einem Umsatz von 37 Mrd. Euro (+131%) einen Reingewinn von 5,1 Mrd. Euro (nach 0,7 Mrd. Euro Verlust in 2009), die Börsenkapitalisierung hat Anfang 2012 rund 19 Mrd. Euro erreicht, vor wenigen Jahren waren es erst 0,4 Mrd. Euro.
Februar 2012, 104 Seiten – Autoren: Max Deml (Wien) und Hilmar Platz (München) – oeko-invest @ teleweb.at