Rösler und Douiri begründen deutsch-marokkanische Energiepartnerschaft
Schwerpunkte: Ausbau Erneuerbarer Energien und politische Flankierung von Desertec
Bundeswirtschaftsminister Rösler und der marokkanische Energieminister Douiri haben am 03.07.2012 in Berlin eine gemeinsame Absichtserklärung zur Begründung einer bilateralen Energiepartnerschaft unterzeichnet. Die Flankierung des Dii-Pilotprojekts, Ausbau der Stromnetze, Energieeffizienz und Energieforschung sind Gegenstände der Kooperation.
Rösler: „Die Bundesregierung begrüßt die Energiepartnerschaft zwischen Deutschland und Marokko. Die Bedingungen für Wind- und Solarenergie sind in Marokko besonders günstig. Mit der einzigen existierenden Stromleitungs-Verbindung nach Europa und seinen ambitionierten Zielen beim Ausbau Erneuerbarer Energien ist Marokko ein idealer Partner für Deutschland und empfiehlt sich auch für den Start von Desertec-Projekten. Marokko kann dabei von der großen Erfahrung deutscher Technologieunternehmen, insbesondere im Bereich Erneuerbarer Energien, profitieren. Die Energiepartnerschaft bringt beträchtliche Vorteile für die Energieversorgungssicherheit beider Länder.“
Die Energiepartnerschaft wird durch ein hochrangiges Steuerungsgremium geleitet. Die konkrete Zusammenarbeit erfolgt in thematischen Arbeitsgruppen, an denen Regierungs- und Industrievertreter beider Seiten teilnehmen. Bisher deckt Marokko seinen Energiebedarf fast ausschließlich durch Importe fossiler Brennstoffe. Hingegen machen erneuerbare Energien trotz guter Potenziale gegenwärtig nur einen Anteil von gut 5 Prozent des Primärenergiebedarfs aus. Um den rasant steigenden Energiebedarf zu decken, sollen bis 2020 jedoch 42 Prozent der installierten Produktionskapazität aus Sonnen-, Wasser- und Windkraft bestehen. Damit gilt Marokko als Pionier für erneuerbare Energien in Nordafrika.
->Quelle – die Erklärung
Dii begrüßt Erklärung
Die Dii GmbH steht in engem Kontakt mit dem Bundeswirtschaftsministerium und betrachtet die die Erklärungen als wichtige Schritte hin zu konkreteren Maßnahmen beider Regierungen. Man freut sich, dass die DESERTEC Industrie-Initiative sowie die Bedeutung gemeinsamer Projekte unter Artikel 9 der EU-Erneuerbaren-Energien-Richtlinie ausdrücklich hervorgehoben werde. Dii-Chef Paul van Son begrüßt diesen weiteren Schritt in der Zusammenarbeit zwischen Marokko, Deutschland und Dii: „Es geht dabei nicht nur um die Realisierung von ersten Einzelprojekten, sondern um die Grundlage fuer eine langfristige gemeinsame Entwicklung von erneuerbaren Energien in den Wüsten von Marokko.“ Dies sei entscheidend bei der Umsetzung des Dii-Pilotprojektes. Die Dii-Führung schätzt es hoch ein, dass die Ministerien die Bedeutung der konkreten politischen, rechtlichen und ordnungspolitischen Rahmenbedingungen für die Umsetzung der Dii-Projekte durch die Einleitung einer eigenen „DESERTEC-Arbeitsgruppe“ würdigen. Es sei sehr positiv, dass das BMWi den Dii-Vorschlag aufgenommen hat, Akteure aus der Privatwirtschaft in die Arbeitsgruppen aufzunehmen. (Foto © Dii)
Dii eine der „wichtigsten regionalen Initiativen“
Im Mittelpunkt der Energie-Partnerschaft stehen die erneuerbaren Energien. Die „Desertec Industrie-Initiative“ wird ausdrücklich als eine der wichtigsten regionalen Initiativen hervorgehoben, zusammen mit dem Mittelmeer-Solar-plan (MSP) und der französischen Initiative Medgrid. Gemeinsame marokkanisch-deutsche Projekte sind als Beispiele für ähnliche Initiativen gedacht, um im Zuge der Zusammenarbeit von Dii, MSP und Medgrid Synergie-Effekte zu erzielen. Drei Arbeitsgruppen werden eingerichtet: „Erneuerbare Energien und die EU-Richtlinie“, „Gestaltung des DESERTEC-Projekts in Marokko“ und „Entwicklungszusammenarbeit“.
Die neue DESERTEC-Arbeitsgruppe wird das DESERTEC-Projekt seitens der deutschen und der marokkanischen Regierung politisch begleiten, insbesondere durch die DESERTEC Industrie-Initiative in Marokko, und soll sich mit der Entwicklung des Netzes befassen. Folgenden Fragen werden behandelt: Rechtliche, institutionelle und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für DESERTEC; Entwicklung des Netzes und der Verbindungsleitungen; integrierte Energie-System im Mittelmeer; die Energiemärkte und die Verordnung; Ausschreibungen für Projekte und mögliche Pilotprojekte; Mitglieder der Arbeitsgruppen sind Vertreter beider Ministerien, in der Regel stehen die Arbeitsgruppen offfen für die Teilnahme „privater Institutionen“, also Vertreter aus der Wirtschaft. Das Sekretariat der Energie-Partnerschaft wird von der marokkanischen Energieministerium gestellt. 03.07.2012
->Quelle: Dii/ho