Nach dem Atomabkommen: Kann der Iran jetzt eine umsichtige Großmacht werden?
Zeit-Autor Jörg Lau liefert auf zeit.de eine umfassende Analyse samt historischem Hergang ab: „Es wird jetzt noch einmal viel über Zahlen gestritten werden. Sind 5.060 Zentrifugen zu viel? Oder gerade noch okay? Ist es in Ordnung, wenn der Iran 300 Kilogramm Uran behalten darf, das nur niedrig, das heißt nicht mehr als 3,67 Prozent angereichert werden darf? Oder ist das zu viel? Sind fünf Jahre Waffenembargo ausreichend? Sind zwölf Monate Ausbruchszeit bis zur Bombe Beschränkung genug? Oder steckt in diesen Zahlen, auf die man sich mit dem Iran geeinigt hat, bereits der „Fehler historischen Ausmaßes“ – als den Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu den Wiener Deal der Weltmächte mit dem Iran umgehend bezeichnete?“
„Man muss den Streit um diese Details, so wichtig sie sein mögen, für einen Moment lang beiseiteschieben, um zu verstehen, worum es hier eigentlich geht: Das Abkommen von Wien ist eine der kühnsten Wetten der jüngeren Geschichte. Das Wagnis hat die Dimension von US-Präsident Nixons Versuch, Maos China diplomatisch einzubinden. Auch damals konnte man nicht wissen, ob das hermetisch abgeriegelte, antiwestliche Regime (das bereits über Atomwaffen verfügte) sich wirklich öffnen würde. Man darf sich auch an die deutsche Ostpolitik erinnert fühlen. Wie in diesen Fällen verbindet sich mit der Hoffnung auf Wandel das Risiko des Scheiterns. Und doch haftet dem Unterfangen von Wien ein Gefühl von Unvermeidlichkeit an.“
->Quelle und weiterlesen auf: zeit.de/iran-atomabkommen