Prototyp kommt 2015
Die Exytron GmbH aus Rostock baut ein Pilotprojekt zur Markteinführung ihres dezentralen Energiespeichers und Energieversorgungssystems, das überschüssigen Windstrom zur Erdgasproduktion nutzt. Das System kann noch mehr, schreibt Nicole Weinhold im Magazin Erneuerbare Energien.
Die 2013 gegründete Firma Exytron will ihre Power-to-Gas-Anlage mit Energieversorgungskonzept, der sogenannten Smart Energy Technology, in diesem Jahr als Testanlage bauen.
Das System wurde in einem Verbundvorhaben zusammen mit dem Leibniz-Institut für Katalyse an der Universität Rostock entwickelt. Wie funktioniert das System? Es speichert Energie, indem mit Hilfe von überschüssigem Strom aus erneuerbaren Energien wie Windkraft Methangas, also Erdgas, produziert wird. Es kann in unbegrenzter Menge und Dauer gespeichert und bei Bedarf wieder in nutzbare Energie umgewandelt werden – also entweder Wärme oder Strom. Nach Angaben von Exytron ist es sogar möglich, wenn ausreichend Energie aus erneuerbaren Quellen vorhanden ist, mit dem System eine komplette Autarkie zu erreichen.
– Das bei der Erdgasverbrennung im Blockheizkraftwerk erzeugte CO2 wird zurück geführt zur Power-to-Gas-Produktion, wo es für die Methan-Herstellung eingesetzt wird. Dadurch ist das Verfahren besonders klimafreundlich.
Überzeugend ist die Idee der Entwickler, das bei der Verbrennung des Erdgases entstehende CO2 in einem geschlossenen Kreislauf zurück zu führen. Statt es in die Umwelt abzugeben, wird es im Katalysator wieder zur Herstellung von neuem Erdgas eingesetzt. Vorgesehen ist laut Exytron in den Pilotprojekten bereits eine kommerzielle Nutzung der Power-to-Gas-Technologie. Die Kunden werden die Anlagen also wirtschaftlich einsetzen, zum Teil komplett autark.
[note Exytron-Speicherkonzept – CO2-neutral, dezentral
Gegenüber unwirtschaftlichen zentralen und dezentralen Power-to-Gas (P2G)- oder Windgas-Anwendungen hat das Exytron-Konzept entscheidende Vorteile:
- Dezentrale Versorgung mobil und stationär möglich durch Abgasrückführung.
- Ohne Erdgasanschluss (Erdgasweiterleitung) ist Energiespeicherung möglich.
- Dezentrale Wärme- und Stromerzeugung, hoher Wirkungsgrad > 60%,
(Mehr als doppelter Wirkungsgrad durch Wärmeausnutzung, dadurch sehr wirtschaftlich). - Vollständige Mobilität ist vorhanden (unabhängig von einer z.B. fossilen CO?-Quelle oder Biogasanlage).
- Keine CO?-Emission durch Abgasrückführung.
- Durch Skalierung und Serienfertigung ist ein hohes Kostensenkungspotenzial vorhanden.
- Signifikant abgesenktes Investitionsrisiko durch modulare, kleinere Systeme.
- Vollständige Kompatibilität zu bereits im Markt eingeführten Strom-, Wärme- und Kälteerzeugern.
- Schnelle technische Umsetzung durch Power to Gas oder Windgas Anwendungen.
- International patentrechtlich geschütztes Verfahren.]
Zu den ersten Projekten, die noch in diesem Jahr gebaut werden, gehören neben einem Wohnpark ein großes Freizeitbad mit Wellness-Therme, Beherbergungsbetriebe und ein Projekt im südlichen Afrika. Ab Ende August können Interessenten das System in einem Showroom an der Warnow, einem Fluss in Mecklenburg-Vorpommern, begutachten. Schon vor der Markteinführung erreichen die Technologie laut Exytron „Nachfragen aus aller Welt“.
->Quelle: erneuerbareenergien.de