Auf hohem Niveau – SAIDI-Werte 2006-2014
Die Zuverlässigkeit der Stromversorgung befindet sich auf konstant hohem Niveau. Im Jahr 2014 lag die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je angeschlossenem Letztverbraucher bei 12,28 Minuten. „Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der systematischen Erfassung der Stromversorgungsqualität durch die Bundesnetzagentur im Jahr 2006“, erläutert Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Gleichzeitig veröffentlichte die Agentur die sogenannten SAIDI-Werte von 2006 bis 2014.
„Diese Verbesserung der Versorgungsqualität liegt vor allem daran, dass das Jahr 2014 nur wenige Extremwetterereignisse aufwies.“ Er ergänzt: „Ein maßgeblicher Einfluss der Energiewende und der steigenden dezentralen Erzeugungsleistung auf die Versorgungsqualität ist auch weiterhin nicht erkennbar.“
Betreiber von Energieversorgungsnetzen haben der Bundesnetzagentur bis zum 30. April eines Jahres einen Bericht über alle in ihrem Netz aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen vorzulegen. Der Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache jeder Versorgungsunterbrechung, die länger als 3 Minuten dauert. Für das Jahr 2014 haben 874 Netzbetreiber 173.825 Versorgungsunterbrechungen zur Berechnung der mittleren Nichtverfügbarkeit für Letztverbraucher übermittelt.
Zum einen ist im Jahr 2014 erneut ein Rückgang der Anzahl der Versorgungsunterbrechungen zu beobachten (2013: 179.139). Zum anderen lag der sogenannte SAIDI (System Average Interruption Duration Index)-Wert mit 12,28 Minuten unter dem Wert von 2013 (15,32 Minuten).
Ein wesentlicher Grund für die Verbesserung der Versorgungsqualität im Jahr 2014 ist die relativ niedrige Zahl der Versorgungsunterbrechungen durch atmosphärische Einwirkungen, was darauf zurückgeführt werden kann, dass das Jahr 2014 nur wenige extreme Wetterereignisse aufwies. Gleichzeitig ist die Zahl der sogenannten Rückwirkungsstörungen zurückgegangen, die häufig durch Wetterereignisse ausgelöst werden. Eine Rückwirkungsstörung liegt vor, wenn eine Versorgungsunterbrechung aufgrund einer Störung in einem vor- oder nachgelagerten Netz, in der Anlage eines Letztverbrauchers oder aufgrund einer Versorgungsunterbrechung bei einspeisenden Kraftwerken kommt.
Bei den Versorgungsunterbrechungen aufgrund Einwirkungen Dritter sind keine Änderungen im Vergleich zum Vorjahr erkennbar. Bei Störungen durch Einwirkung Dritter handelt es sich um Versorgungsunterbrechungen, die z.B. durch die Berührung spannungsführender Teile durch Personen, Tiere oder Fahrzeuge entstehen. Hierzu gehören auch Störungen, die durch Erd- und Baggerarbeiten verursacht werden.
Angesichts der steigenden Anforderungen an die Netze – unter anderem durch die Energiewende – denkt die Bundesnetzagentur darüber nach, in Zukunft auch Versorgungsunterbrechungen von weniger als 3 Minuten zu erheben. Voraussetzung dafür ist, dass die davon besonders betroffenen Netznutzer bereit sind, selbst an der Erhebung mitzuwirken und dass es gelingt, den Erhebungsaufwand hierfür begrenzt zu halten.
Folgt: Bericht über Versorgungsunterbrechungen