Bridge to India: Indiens rasanter Photovoltaik-Ausbau trotzt allen Skeptikern
Die indische Photovoltaik-Kraftwerkspipeline wächst rasant und bringt die Regierung ihren ehrgeizigen Solar-Zielen näher, berichtet BRIDGE TO INDIA laut SolarServer aus Neu Delhi. Aktuell sind PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 4,4 Gigawatt installiert und weitere Projekte mit 10,9 GW in der Entwicklungs- bzw. Genehmigungsphase.
Indien wird in den nächsten Jahren ein Solar-Schlüsselmarkt
Laut BRIDGE TO INDIA wird die Pipeline im Zuge neuer Ausschreibungen noch größer. Selbst wenn politische Unwägbarkeiten und Verzögerungen einkalkuliert werden, könnte Indien zwischen 2016 und 2019 jährlich einen Zubau von 4–6 GW erreichen, mit Spielraum nach oben. Das Ausbauziel von 60 GW im Kraftwerks-Sektor wird voraussichtlich nicht ganz erreicht, dennoch rechnet BRIDGE TO INDIA damit aus, dass das Marktwachstum Indien in den kommenden Jahren zu einem Solar-Schlüsselmarkt macht. Je nachdem, wie sich der japanische PV-Markt entwickelt, könnte Indien der zweit- oder drittgrößte Solar-Markt der Welt werden.
Tobias Engelmeier im BRIDGE TO INDIA-Blog über Indiens Energiezukunft: „Energiewende ‚Made in India‘ -Indien verbraucht derzeit mehr als 1.000 TWh Strom pro Jahr, das macht es zum weltweit drittgrößten Stromverbraucher. Mehr als 60% dieser Elektrizität wird aus Kohlekraftwerken produziert. Auf einer Pro-Kopf-Basis ist aber Indiens Stromverbrauch immer noch sehr niedrig, er liegt bei weniger als 800 kWh pro Jahr (im Vergleich zu China mit 3.500 kWh oder den USA mit 13.000). Während Indiens Bevölkerung weiter wächst und sich anschickt, in der Mitte der 2020er Jahre China zu überholen, und während das Land auf schnelles Wachstum und Entwicklung durch Industrialisierung setzt, wird der Stromverbrauch schnell steigen. Die Prognosen fallen unterschiedlich aus, und detaillierte Szenarien sind nicht verfügbar, aber wahrscheinlich wird ein Wachstum der Gesamtenergieversorgung mit einem Faktor von 3-5 in den nächsten 20 Jahren erforderlich. Das mit Kohlekraftwerken zu machen, wird die Welt fast sicher über die 2-Grad-Grenze erwärmen. Aber welches Stromsystem wird Indien bauen? Wird es eine Erweiterung des derzeitigen Systems sein, von Kohle dominiert? Oder kann das Rückgrat des künftigen indischen Strommixes Solarenergie (die wahrscheinlichste Alternative) sein?“ (weiter auf: bridgetoindia.com)
Die indische Regierung hat kürzlich eine Mitteilung herausgegeben, wonach mehr als 25 Jahre alte Kohlekraftwerke der National Thermal Power Corporation (NTPC) aus bestehenden Strombezugsvereinbarungen (PPAs) herausgenommen werden, wodurch enorme Kapazitäten für erneuerbare Energien frei werden. Über PV-Ausschreibungen der Solar Energy Corporation of India (SECI) und der NTPC kommen bis zu 3,9 GW hinzu, und weitere Ausschreibungen werden erwartet. Außerdem seien Projekte mit bis zu 7 GW in der Entwicklung, bereits genehmigt oder gerade in der Genehmigungsphase, so BRIDGE TO INDIA.
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