US-Forscher: Definitive Anzeichen gefunden
„Trotz seines Rufs als staubiger, öder und lebloser Platz scheint der Mars heute doch ein bisschen feucht zu sein“, so die New York Times in einer „Breaking News“-Meldung. Wissenschaftler des Mond- und Planetenlabors der Universität von Arizona berichteten am 28.09.2015, sie hätten definitive Anzeichen von flüssigem Wasser auf der Oberfläche des heutigen Mars entdeckt, ein Befund, der die Spekulation, dass Leben, wenn es solches dort jemals gegeben hat, bis heute fortbestehen könnte.
„Der Beweis, dass es flüssiges Wasser auf der Marsoberfläche gibt, ist für das Verständnis des hydrologischen Zyklus und Potenzials für das noch vorhandene Leben auf dem Mars entscheidend“, so der Abstract des Nature-Textes. Immer wieder zeigten sich Fließmuster – sogenannte wiederkehrende Hanglinien (recurring slope lineae, RSL), schmale Streifen schwacher Lichtreflexion im Vergleich zum Umgebungsterrain, sie erschienen und wüchsen zusätzlich während warmer Jahreszeiten hangabwärts, wenn die Temperaturen 250 bis 300 K (23-27° C) erreichten. Salzwasserflüsse (oder Versickerungen) seien als Erklärungen vorgeschlagen worden, um die Bildung der wiederkehrenden Hanglinien zu erklären, aber noch sei kein unmittelbarer Beweis entweder für flüssiges Wasser oder für hydratisierte Salze gefunden worden.
Hinweise auf hydratisierte Salze
„Hier analysieren wir Spektraldaten des Compact Reconnaissance Imaging Spectrometers an Bord der im März in Richtung Mars geschossenen NASA-Sonde Reconnaissance Orbiter aus vier verschiedenen Lokationen, an denen wiederkehrende Hanglinien vorhanden sind. Wir fanden Hinweise auf hydratisierte Salze an allen Standorten in den Jahreszeiten, in denen die wiederkehrenden Hanglinien am umfangreichsten sind, was nahelegt, dass die Quelle der Flüssigkeitszufuhr in wiederkehrender Aktivität der Hanglinien besteht. Die durchgängisten Salze, deren Spektralabsorptionsmerkmale wir festgestellt haben, sind Magnesiumperchlorat, Magnesiumchlorat und Natriumperchlorat. Unsere Ergebnisse stützen stark die Hypothese, dass die wiederkehrenden Hanglinien die Folge einer zeitgenössischen Wasseraktivität auf dem Mars sind.“
„Das gibt einen Fingerzeig, denke ich, wo wir genauer hinsehen sollten“, sagte Alfred S. McEwen laut NYT , Professor für Planetengeologie an der Universität von Arizona, neben dem Bachelor-Studenten Lujendra Ojha (und Mary Beth Wilhelm, Scott L. Murchie, Alfred S. McEwen, James J. Wray, Jennifer Hanley, Marion Massé und Matt Chojnacki) Hauptuntersucher der Bilder und Leitautor des Artikels in Nature Geoscience vom 28.09.2015.
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