Wärmewende weiter ankurbeln

FVEE-Positionspapier „Erneuerbare Energien im Wärmesektor“

Dass die Wärmewende notwendig ist, bestreitet mittlerweile kaum mehr jemand. Dennoch hat die Politik noch nicht die richtigen Instrumente gefunden, um dem Wärmemarkt eine ausreichende Dynamik zu verleihen. Als Beitrag zu einer fundierten Diskussion über adäquate Politikinstrumente in der Wärmewende haben die Mitgliedsinstitute des Forschungsverbunds Erneuerbare Energien (FVEE) das Positionspapier „Erneuerbare Energien im Wärmesektor“ erarbeitet, das die Herausforderungen im Wärmesektor analysiert und Empfehlungen für die einzelnen Technologien formuliert sowie mögliche Lösungsansätze im Wärmemarkt beschreibt. Für das Wuppertal Institut war Dietmar Schüwer an der Erstellung des Papiers beteiligt. Es steht zum Download zur Verfügung.

Der BEE appelliert an die Bundesregierung, den Wärmemarkt weiter anzukurbeln und die Fördermittel für Erneuerbare Wärme im nächsten Jahr um 140 Millionen Euro auf knapp 550 Millionen zu erhöhen. Offenbar, so zeigen die Haushaltsberatungen, sollen die Gelder nur geringfügig aufgestockt werden. „Damit besteht die Gefahr, dass die bereitgestellten Mittel im nächsten Jahr nicht ausreichen“, kommentiert der Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE), Dr. Hermann Falk, und schaffe Unsicherheit genau in jener Zeit, in der die Nachfrage nach sauberen Wärmetechnologien angezogen hat. Im Juli und August wurden rund 40 Prozent mehr Anträge auf Förderung für die Umrüstung auf Wärmepumpen, Solaranlagen und Biomasseheizungen gestellt als im Vorjahreszeitraum.

„Wenn jetzt nicht Geld nachfließt, fällt die sowieso zarte Dynamik wieder in sich zusammen“

„Die Anfang April dieses Jahres überarbeitete Richtlinie für das Marktanreizprogramm (MAP) zeigt jetzt Wirkung. Wenn jetzt nicht Geld nachfließt, fällt die sowieso zarte Dynamik wieder in sich zusammen.“ Die Branche schätzt, dass der Mittelbedarf im nächsten Jahr auf über 500 Mio. Euro steigen könnte. Um zu vermeiden, dass mitten im Jahr die Förderung aufhören muss, sollte der Haushaltsansatz mindestens zehn Prozent über dem geschätzten Bedarf liegen, so der BEE-Geschäftsführer.

„Der Wärmemarkt benötigt diese Unterstützung; der Aufschwung beginnt ohnehin auf einem sehr niedrigen Niveau“, betont Falk. Aufgrund der geringen Anreize hatten 2014 nur noch rund 60.000 Hauseigentümer mit Hilfe einer Förderung ihre Heizung auf Erneuerbare Wärme umgestellt, während es 2010 immerhin noch mehr als 145.000 und 2009 gar über 255.000 waren. „Die klimafreundliche Wärmeversorgung stagniert seit Jahren. Um den Erneuerbaren-Anteil im Jahr 2020 von derzeit knapp zehn auf 14 Prozent zu steigern und bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand zu erreichen, muss schnell gehandelt werden.“

Marktanreizprogramm ist erfolgreich

Das hatte die Bunderegierung erkannt und mit den novellierten Förderbedingungen bessere Bedingungen für Solarthermie, Holzheizungen und Wärmepumpen geschaffen. „Das neue Marktanreizprogramm ist erfolgreich. Um den Erfolg zu halten und mehr Antragstellern bei höheren Fördersätzen die Unterstützung zukommen zu lassen, benötigt es nun mehr Mittel. Die Bundesregierung sollte diesen Schritt konsequent gehen.“

Neben der MAP-Novellierung, nach der die Hauseigentümer höhere Fördergelder bekommen, setzen auch das jüngst beschlossene Heizungsaltanlagenlabel sowie höhere Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) ab 2016 wichtige Anreize für Erneuerbare Wärme. „Wer eine förderfähige Heizung einbaut, soll die Förderung auch bekommen können.“ Für das Jahr 2016 sieht die Bundesregierung bisher Mittel in Höhe von 361,2 Millionen Euro für das MAP vor. Das sind gerade einmal fünf Millionen Euro mehr als 2015 (355,6 Mio. Euro) und sogar knapp sieben Millionen Euro weniger als noch im Jahr 2014 (368 Mio. Euro).

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