Klimawandel wird teuer
Vor einem Jahr berichtete Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group (EWG), über den Klimafolgenaufwandsbericht der lokalen Agenda 21 der Stadt Wetter an der Ruhr (solarify.eu/klimaschaeden-dokumentieren), der exemplarisch die Kosten des Klimawandels auf lokaler Ebene aufzeigt. Nun ist der Nachfolgebericht erschienen und macht erneut die Folgen der Erderwärmung greifbar.
Vor einem Jahr wies Fell auch darauf hin, dass 2014 womöglich das wärmste Jahr seit 130 Jahren werden könnte. Und richtig: Nicht nur war das letzte Jahr das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880, der Rekord wurde seitdem weiter gebrochen. Der Juli war weltweit der heißeste Monat aller Zeiten und das laufende Jahr wird 2014 höchstwahrscheinlich als Rekordjahr ablösen. Meteorologen und Klimaforscher erwarten in den nächsten Jahrzehnten eine spürbare Zunahme der Erwärmung.
Der Wetter-Bericht zeigt die Aufwendungen, die zur Schadensbehebung extremer Wetterereignisse erbracht worden sind und betrachtet auch erstmals die erweiterten Kosten, die durch Anpassungsmaßnahmen an die Klimaerwärmung entstanden sind. Insgesamt wurden ein Mindest-Aufwand von knapp 474.000 € und 52 ehrenamtlichen Arbeitstagen (z.B. von Feuerwehr und THW) nachgewiesen. Allerdings stellen diese Zahlen nur den Mindestaufwand dar und nicht die tatsächlich aufgebrachte Leistung.
Fell dazu: „Fast eine halbe Million Euro kosten die Klimafolgen allein die kleine Stadt Wetter mit ca. 28.000 Einwohnern. Wer heute argumentiert, Klimaschutz und damit die Umstellung auf Erneuerbare Energien seien zu teuer, blendet bewusst die Kosten des Klimawandels aus. Jeder Euro, der in den Klimaschutz, in den Ausbau der Erneuerbaren Energien oder in die Verbesserung der Energieeffizienz investiert wird, verringert die späteren Schadenskosten von Extremwetterereignissen und Kosten der Maßnahmen zur Anpassung an die Klimaveränderung. Diese Kosten sind real, und doch verschließt eine Mehrheit in Politik und Wirtschaft weiterhin die Augen davor und macht stattdessen den Ausbau der Erneuerbaren Energien zum Sündenbock„.
Es wäre gut, wenn weitere Gemeinden und ganze Regionen dem Beispiel der lokalen Agenda 21 von Wetter folgen würden und die tatsächlichen, heute schon auflaufenden Schadenskosten durch die Erderwärmung dokumentieren würden, damit endlich das Gerede vom teuren Klimaschutz verstummt.
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