Belgisches Schrott-Atomkraftwerk liegt nahe an deutscher Grenze
Der Reaktorblock 1 des Kernkraftwerks Tihange bei Huy in der belgischen Provinz Lüttich hat sich am 18.12.2015 nach einem Brand im nichtnuklearen Bereich automatisch abgeschaltet. Der marode Atommeiler, an dem bereits Tausende von Rissen festgestellt wurden (zusammen mit dem AKW Doel 3 – siehe: Solarify.eu/pannenreaktor-tihange), sorgt seit Jahren in Deutschland für Ärger.
Wie die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den Betreiber Electrabel meldete, habe der Zwischenfall keine Auswirkungen auf die Arbeiter, die Bevölkerung oder die Umwelt gehabt. Etwa 70 Kilometer westlich von Aachen gelegen, ist das AKW seit längerem Stein des Anstoßes. Erst wenige Tage zuvor war Tihange 2 wieder angefahren worden, gegen den ausdrücklichen Protest der NRW-Landesregierung (Umweltminister Remmel, Grüne: „Bröckel-Reaktor“) wegen andauernder Sicherheitsbedenken.
Tihange 2 war ursprünglich wegen Materialfehlern abgeschaltet worden; die sollen aber laut dem Betreiber Electrabel nach monatelangen Tests behoben sein: „Die strukturelle Integrität des Reaktordruckbehälters bleibt in jedem Fall garantiert, sei es im Normalbetrieb oder bei einem Unfall.“ Diesseits der Grenze, in Aachen etwa sieht man das kritischer und denkt über den Ernstfall nach: Die Landesregierung soll in Kindergärten und Schulen Vorräte von Jodtabletten anlegen.
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