Drittgrößtes EVU mit schwarzen Zahlen
Das drittgrößte deutsche Energieversorgungs-Unternehmen EnBW schreibt wieder scharze Zahlen. Mussten die Badener 2014 noch 450,7 Millionen Euro Verlust hinnehmen, lag der Konzernüberschuss nach dem dritten Quartal 2015 bei 710,8 Millionen Euro. Das teilte das Karlsruher Unternehmen am 21.03.2016 mit. Die EnBW-Aktie legte um mehr als sechs Prozent zu.
Nach Ausschüttung einer Dividende von 0,55 € je dividendenberechtigter Stückaktie in Höhe von insgesamt fast 150 Millionen Euro bleibt unterm Strich ein bereinigter Bilanzgewinn von 317 Millionen Euro.
EnBW befindet sich gerade mitten in einer grundlegenden Umbauphase weg von Atom- und Kohlestrom hin zu Windenergie und Gas. Inzwischen baut EnBW Hochseewindparks und weitet die Windenergie Onshore stark aus. Im Oktober 2015 hatte EnBW einen Mehrheitsanteil an der Leipziger Verbundnetz Gas AG übernommen.
Pressemitteilung der EnBM im Wortlaut (gekürzt): „EnBW bleibt in schwierigem Umfeld auf Kurs – Erneuerbare Energien mit starkem Ergebnisschub“
„Das Geschäftsjahr 2015 stand im Zeichen eines weiter anhaltenden Verfalls der Strompreise an den Großhandelsmärkten bis auf unter 30 Euro gegen Ende des Jahres. Dennoch konnte die EnBW mit rund 2,1 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (adjusted EBITDA) erreichen, das nur knapp unter Vorjahr liegt. Erneute hohe Abschreibungen auf den Kraftwerkspark sowie erhöhte Drohverlustrückstellungen auf Strombezugsverträge belasteten jedoch das Konzernergebnis in erheblichem Umfang.
‚Mit unseren Wachstumsinitiativen und Effizienzmaßnahmen sind wir auch in 2015 gut vorangekommen. Dies hat zu einem relativ stabilen operativen Ergebnis trotz erneut deutlicher Umfeldverschlechterung geführt. Unser Fokus liegt daher weiterhin auf der konsequenten Umsetzung unserer Strategie EnBW 2020‘, so der EnBW-Vorstandsvorsitzende Frank Mastiaux anlässlich der Bilanzpressekonferenz. ‚Mit der Inbetriebnahme des Offshore-Windparks EnBW Baltic 2 und weiteren Onshore-Windparks konnten wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien erfolgreich fortsetzen. Durch die geplante Übernahme der Mehrheit am Leipziger Gasversorger VNG haben wir unser Gasgeschäft erheblich gestärkt und einen großen Schritt beim Umbau unseres Unternehmens gemacht. Die EnBW steigt dadurch zum drittgrößten Gasanbieter in Deutschland auf. Das Gasgeschäft wird zukünftig zwischen 15 und 20 Prozent zum Konzernergebnis beitragen und damit zu einer wichtigen Säule des Unternehmens werden.'“
Folgt: 21,2 Milliarden Euro Umsatz – fast 200 Mitarbeiter mehr