Wie altern Solarmodule in der Wüste?

Fraunhofer CSP und die marokkanische IRESEN intensivieren Zusammenarbeit

Mit einem neuen Projekt zur Bewertung von Solarmodulen unter den klimatischen Bedingungen Marokkos stärken das Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik CSP in Halle/Saale und das marokkanische Institut de Recherche en Energie Solaire et Energies Nouvelles (IRESEN) ihre Zusammenarbeit.  Eine entsprechende Projektvereinbarung unterzeichneten der Leiter des Fraunhofer CSP, Prof. Dr. Jörg Bagdahn, und Badr Ikken, Leiter des IRESEN, am Rande der Veranstaltung „Deutsch-marokkanische Energiepartnerschaft“ im Beisein von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und dem marokkanischen Energieminister Abdelkader Amara 19.04.2016 in Rabat.

Die aktuelle Projektvereinbarung hat das Ziel, Solarmodule auf ihr Ertragsverhalten unter den klimatischen Bedingungen Marokkos zu untersuchen und zu optimieren. „Wir freuen uns sehr, mit diesem neuen Projekt die in den vergangenen Jahren etablierte Zusammenarbeit fortzusetzen und den Ausbau der erneuerbaren Energie in Marokko weiter zu unterstützen“, erklärte Bagdahn. Auch Ikken ist von der Kooperation überzeugt: „Nach der erfolgreichen Errichtung des Testparks zusammen mit dem Fraunhofer CSP setzen wir nun die erfolgreiche wissenschaftliche Zusammenarbeit fort.“

Innerhalb der zweijährigen Laufzeit werden die Projektpartner an der Optimierung von Solarmodulen und -Systemen für den Einsatz unter extremen Bedingungen arbeiten. Im Mittelpunkt stehen dabei die Materialalterung und das Verschmutzungsverhalten von Solarmodulen. Verbesserungen können durch eine detaillierte Datenanalyse des Leistungsverhaltens unterschiedlicher Modultechnologien unter den ortsspezifischen klimatischen Bedingungen sichtbar gemacht werden. Darüber hinaus wird es einen beständigen wissenschaftlichen Austausch durch Workshops, Seminare und Ausbildung geben.

Das Fraunhofer CSP und IRESEN kooperieren bereits seit 2012. In enger Zusammenarbeit entwickelten sie Test-Plattformen für Photovoltaik-Module und -Systeme, die schließlich 2015 im „Green Energy Park“ (GEP) im marokkanischen Ben Guerir in Betrieb genommen wurden. Der von IRESEN und der Firma OCP S.A. errichtete GEP ist in seiner Ausführung die größte Untersuchungsplattform für Photovoltaik und Solarthermie in Afrika. In dem Testpark lassen sich in Echtzeit die Leistungscharakteristik von Solarmodulen und -Systemen sowie ortsabhängige Einflüsse wie Sonneneinstrahlung, Atmosphäre, Wind, Verschmutzung, Niederschlag und Temperatur ermitteln. Marokkanische und internationale Unternehmen und Forschungseinrichtungen nutzen die Teststände bereits für die Bewertung ihrer Module.

Aus einer Pressemitteilung des BMWi vom 21.9.2012: „Mit einer hochrangigen Auftaktveranstaltung in Rabat hat die Bundesregierung die Deutsch-Marokkanische Energiepartnerschaft offiziell eröffnet. Unter Leitung des BMWi und des marokkanischen Energieministeriums wurden die Eckpunkte der Partnerschaft sowie erste Kooperationsprojekte vereinbart.  Die Zusammenarbeit Deutschlands und Marokkos im Energiebereich wurde bereits am 3. Juli 2012 in Berlin mit der Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung durch Bundesminister Rösler und den marokkanischen Minister für Energie, Bergbau, Wasser und Umwelt, Fouad Douiri, begründet. Die Energiepartnerschaft soll durch bilaterale Arbeitsgruppen auf Regierungsebene unter Einbindung der Wirtschaft umgesetzt werden und dient unter anderem zur politischen Flankierung des Desertec-Vorhabens in Marokko.“

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