BWE und VDMA PS: Gegen Schnellschüsse

VDMA Power Systems: Öko-Energieumlage nicht abschaffen, sondern EEG konsequent weiter entwickeln

Die Abschaffung der Öko-Energieumlage (von der Textilindustrie gefordert) oder gar die von der FDP gewünschte Abschaffung des ganzen Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sind nach Ansicht des VDMA grundlegend falsch und unter Umständen sogar gefährlich. Der VDMA fordert dagegen, das EEG konsequent weiter zu entwickeln des .

Thorsten Herdan, Geschäftsführer VDMA Power Systems (Foto © VDMA PS), plädiert für Besonnenheit: „Das EEG darf nicht voreilig und abrupt novelliert werden, die Diskussion für eine fundierte Novelle muss aber jetzt starten und im geregelten Verfahren umgesetzt werden.“

Der VDMA ist dabei, Vorschläge vorzubereiten und Antworten zu finden auf die dringenden Fragen zur Integration der erneuerbaren Energien in den Strommarkt und zur Anpassung des Marktdesigns auf einen stetig wachsenden Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien.

Thorsten Herdan: „Nur auf dieser Basis kann ein EEG 2.0 vorbereitet werden, das den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland auch langfristig ermöglicht.“ Entscheidend sei dabei, das System ohne Brüche weiterzuentwickeln und dennoch weder die Stabilität des Stromerzeugungssystems zu gefährden, noch die Strompreise für die Industrie und die privaten Stromverbraucher weiter zu verschärfen. Darum reagierten auch einige Branchen irritiert und fordern drastische Maßnahmen. Aber auch jetzt sollten keine Ad-Hoc-Maßnahmen getroffen werden.
->Quelle: VDMA Power Systems

Albers: Ja zu Altmaier10 aber Drosselung des Windenergieausbaus würde deutsche Windindustrie gefährden

Der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) wertet die Vorlage des Zehn-Punkte-Plans durch den Bundesumweltminister als Versuch, die gegenwärtige Diskussion um die Energiewende wieder in geordnete und sachliche Bahnen zurückführen. Dennoch ist der Verband bezüglich der Ausgestaltung einiger Punkte skeptisch.
„Die Erklärung des Bundesumweltministers, er halte nichts von Schnellschüssen, ist eine klare Absage an die Erneuerbare Energienpolitik des Bundeswirtschaftsmisters und der FDP. Der BWE ist ebenfalls für eine geordnete Weiterentwicklung des EEG im Rahmen der im Gesetz selbst vorgesehen Fristen. Wir begrüßen, dass die Länder und die Kommunen intensiv in diesen Prozess miteinbezogen werden sollen. Dennoch offenbart das Papier des Umweltministers, dass hier noch intensiver Diskussionsbedarf besteht“, erklärt BWE-Präsident Hermann Albers (Foto © BWE).

Im Hinblick auf die Forderung, den Windenergieausbau zu verstetigen, weist der BWE darauf hin, dass es bereits heute einen solchen stetigen Ausbau gebe. Die jährlichen Zubauzahlen belegten, dass man auf einem guten Weg sei. „Vor zehn Jahren lag der Zubau um 30 bis 50 Prozent höher als heute. Wenn die Bundesregierung ihre Klimaschutzziele erreichen will, brauchen wir künftig einen deutlichen Windenergieausbau. Außerdem ist die stabile Entwicklung des deutschen Windmarktes von grundlegender Bedeutung für den Industriestandort Deutschland mit seiner hohen Exportquote“, sagt Hermann Albers.

Eine Begrenzung des Windenergieausbaus durch ausschließlich politisch gesetzte Ziele wäre nicht förderlich. „Die Windenergie an Land ist bereits heute die kostengünstigste unter den erneuerbaren Energien“, so Albers. Allein im Jahr 2011 seien in Deutschland Windenergieanlagen im Wert von etwa fünf Milliarden Euro produziert worden, wovon 66 Prozent exportiert wurden.

Darüber hinaus sei es ein gutes Zeichen, dass Peter Altmaier in einer neuen Unterabteilung Energiewende die großen Herausforderungen dieses Mammutprojektes bündelt und koordiniert. „Die Energiewende benötigt ein konzentriertes und nachhaltiges Projektmanagement. Dass immer wieder von unterschiedlichen Stellen im Regierungsapparat neue Ideen und Schnellschüsse in die öffentliche Debatte eingebracht werden, verunsichert die verhältnismäßig junge Windenergiebranche. Wenn das nicht aufhört, gefährden wir eine für Deutschlands künftigen Wohlstand wichtige Schlüsselindustrie. Wir fordern außerdem die Bundesregierung auf, jährlich bis zu 20 Prozent der verschenkten CO2-Zertifikate vom Markt zu nehmen. Nur so können wir zu einem fairen Markt kommen, in dem der Ausstoß von Schadstoffen nicht mehr kostenlos ist “, betont Albers.
->Quelle: BWE