Lust auf Politik aber „ungebrochen“
Annette Schavan will beim nächsten Bundesparteitag im Dezember nicht mehr für die CDU-Spitze kandidieren. Tennet darf sich bei Netzausbau helfen lassen ierzehn Jahre seien genug, sagte die Bundesbildungsministerin im FOCUS-Interview. Wenige seien „so lange ganz oben dabei“ gewesen. „Mir war wichtig, dass Modernisierung verbunden ist mit einem überzeugenden Wertefundament. Unser ‚C‘ ist nicht Dekoration, es gehört zum Kompass.“ Mit der Modernisierung der Bildungspolitik sei eines ihrer Kernanliegen verwirklicht.
Beim Bundesparteitag der CDU Ende 2010 bekam Schavan mit 64 Prozent das schlechteste Ergebnis, sie wurde stellvertretend von den Traditionalisten abgestraft, denen Angela Merkels Modernisierungskurs zu schnell geht. Da sich niemand wirklich an die Parteichefin herantraut, erntet Schavan deren Groll. Als Nachfolger sind die rheinland-pfälzische CDU-Chefin Julia Klöckner und Thomas Strobl, der Chef des nicht mehr ganz so mächtigen baden-württembergischen Landesverbands, im Gespräch.
Die Rheinische Post uretilt: „An ihrer politischen Arbeit dürfte Schavan nicht scheitern. Eher an ihrer Doktorarbeit. Die Honorarprofessorin der Freien Universität Berlin steht wegen angeblicher Plagiate in ihrer 32 Jahre alten Dissertation unter Druck. Die Universität Düsseldorf will bald das Ergebnis der Prüfung bekanntgeben. Sollte der Forschungsministerin der Doktortitel entzogen werden, dürfte Merkel ihre Lieblings-Ministerin nicht länger im Amt halten können.“
->Quelle: Focus – Rheinische Post