Verbände: Wärmewende stockt
Zur Energiewende gehört, dass alte und ineffiziente Heizungsanlagen aus den Kellern verschwinden. Eine aktuelle Datenerhebung zeigt, dass der Austausch alter Öl-Heizwertkessel noch 90 Jahre dauern könnte. Der deutsche Wärmemarkt bleibt trotz seiner zentralen Bedeutung für die Energiewende weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Noch immer gelten rund zwei Drittel aller zentralen Heizungsanlagen in Deutschland als veraltet und technisch ineffizient. Gerade einmal 17 Prozent der insgesamt 21 Millionen Anlagen sollen dem Stand der Technik entsprechen und gleichzeitig erneuerbare Energien einschließen. Zu diesem Ergebnis kommt die Erhebung zum energetischen Zustand des Anlagenbestandes vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) und dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) für 2015.
Modernisierung könnte bis zu 90 Jahre dauern
Demnach geht die Modernisierung des Bestandes noch immer zu langsam voran. Beim derzeitigen Modernisierungstempo würde es rund 30 Jahre dauern, die 8,7 Millionen Gas-Heizwertgeräte zu modernisieren. Bei den 5,1 Millionen Öl-Heizwertkesseln würde dies sogar über 90 Jahre dauern.
Verbände: Modernisierungstempo muss verdoppelt werden
„Der größte Energieverbrauchssektor Deutschlands, der Wärmemarkt, weist mit Abstand die größten Energieeinspar- und [[CO2]]-Minderungspotenziale auf. Würden die annähernd 14 Millionen veralteten Anlagen modernisiert, könnten 13 Prozent des deutschen Energieverbrauchs eingespart werden“, so Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. Beide Verbände sprechen sich deshalb für eine Verdopplung des Modernisierungstempos des veralteten Heizungsanlagenbestands aus.
- bdh-koeln.de/heizungsanlagenbestand-2015-wo-bleibt-die-waermewende
- strom-magazin.de/heizungsaustausch-kann-noch-bis-zu-90-jahre-dauern
- gesamtzahl_waermeerzeuger_2015.pdf
- Zinsgünstige Kredite bei der KfW
- Fördermöglichkeiten beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle