Australien folgt Europa im Emissionshandel – IEA: spät

Ab 2018 können auch Europäer australische Zertifikate erwerben

Australien will sich ab 2015 dem europäischen Emissionshandel anschließen. Das teilte der australische Minister für Klimawandel, Greg Combet (Labor) nach einer Vereinbarung mit EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard am 28. 08. 2012 mit. Hedegaard sprach von einer „signifikanten Verbesserung“ für beide Seiten und einer guten Grundlage für einen künftigen „robusten“ internationalen Emissionshandel. Combet unterstrich die Bedeutung des Emissionshandels als „effizientestes Instrument“ für den Klimaschutz. Vereinbart ist ein schrittweiser Einstieg, der sich über drei Jahre erstrecken soll. Ab Juli 2018 könnten dann europäische Unternehmen auch australische Zertifikate erwerben.

Zu spät für 2 Grad?

Allerdings schließt sich laut IEA bereits 2017 die Tür zur Einhaltung der 2°-Grenze, wenn nicht sofort nachhaltige Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen ergriffen werden. Im World Energy Outlook 2011  erklärt IEA-Chefökonom Birol wörtlich: „Mit jedem Jahr, das ohne klare Signale für Investitionen in saubere Energien vergeht, wird es aufgrund von ‚Lock-in‘-Effekten schwerer und teurer, unsere Ziele bei Energiesicherheit und Klimaschutz zu erreichen“. Vier Fünftel der bis 2035 insgesamt zulässigen energiebedingten CO2-Emissionen seien mit den bestehenden Kraftwerken, Gebäuden und Fabriken bereits festgeschrieben. Würden bis 2017 keine neuen Maßnahmen ergriffen, dann werde die bis dahin geschaffene energieerzeugende oder -verbrauchende Infrastruktur bereits die Gesamtmenge der bis 2035 zulässigen CO2-Emissionen verursachen. Das bedeutet: 2017 schließt sich die Tür zur Erreichung der 2°-Grenze endgültig, wenn wir nicht handeln. Fatih Birol am 11.11.2011bei der Vorstellung des World Energy Outlooks 2011 in Berlin: „The door to 2°C is closing, but will we be “locked-in” ?

->Quellen: klimaretter.infoec.europa.eu, iea.org