Steinkohlenbergwerk als Untertage-Pumpspeicher

NRW untersucht Zeche in Bottrop

Die NRW-Landesregierung will die Zeche Prosper-Haniel in Bottrop zum Unterflur-Pumpspeicher (UPSW) umrüsten. Am 25.08.2016 übergab NRW-Umweltminister Johannes Remmel persönlich den Förderbescheid zur Fortführung der Machbarkeitsstudie. Die Ergebnisse der ersten Projektphase sind in der Studie „Entwicklung eines Realisierungskonzepts für die Nutzung von Anlagen des Steinkohlebergbaus als unterirdische Pumpspeicherkraftwerke“ zusammengefasst.

Remmel bei seinem Besuch der RAG-Zeche: „Nordrhein-Westfalen ist ein Energieland, und wir wollen, dass es das auch in Zukunft bleibt. Daher forciert die Landesregierung den schnellstmöglichen Umstieg auf die Energiestruktur der Zukunft. Großspeicher müssen dabei einen wesentlichen Bestandteil eines zukünftigen Energiesystems aus Erneuerbaren Energien bilden; die Vision eines Pumpspeicherwerkes unter Tage kann dabei ein wichtiger Baustein für diesen Umbau unseres Energiesystems sein. Prosper-Haniel könnte so vom Bergwerk zur Batterie werden. Unterirdische Anlagen wie diese können außer im Ruhrgebiet nur an sehr wenigen Standorten in Deutschland realisiert werden, schon darum haben wir eine besondere Verpflichtung, das Vorhaben fortzusetzen“.

Das Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen hatte 2012 den Startschuss für die Machbarkeitsstudie gegeben. Darin wurden die Standorte Auguste Victoria in Marl und Prosper-Haniel in Bottrop mithilfe von geologischen Untersuchungen auf eine mögliche Nutzung als Speicherkraftwerk untersucht. Begleitend wurde eine Untersuchung zur Akzeptanz von unterirdischen Pumpspeicherkraftwerken durchgeführt. NRW und EU haben diesen ersten Teil des Forschungsvorhabens bereits mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert. Es empfiehlt die Zeche Prosper-Haniel als geeigneten Standort.

Die Bearbeitung des Vorhabens „Entwicklung eines Realisierungskonzepts für die Nutzung von Anlagen des Steinkohlebergbaus als unterirdische Pumpspeicherkraftwerke“ erfolgte durch ein Konsortium mit elf Partnern aus fünf Einrichtungen. Beteiligt sind die Universität Duisburg-Essen, die Ruhr-Universität Bochum sowie der Bergbaubetreiber RAG AG und die DMT GmbH & Co. KG (TÜV Nord Gruppe). Für Fragen der Akzeptanz ist das Rhein-Ruhr Institut für Sozialforschung und Politikberatung e.V. (RISP) beteiligt.

Die Prüfung der Machbarkeit erfolgte ergebnisoffen ohne Beteiligung eines möglichen Betreibers. Insgesamt arbeiteten rund 50 Experten an der Bewertung. Die Bergaufsicht, die Projektgruppe Erneuerbare Energien, die Energieagentur sowie das zuständige Referat   des Umweltministeriums waren projektbegleitend eingebunden. Das Vorhaben wurde bislang aus Ziel 2–progres.nrw. gefördert.

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