Stromanbieter und ihre Vertriebsmarken – Tochtergesellschaften und Beteiligungen: Wer gehört zu wem?
Seit der Liberalisierung des Strommarktes können Verbraucher ihre Energie nicht nur vom regionalen Versorger beziehen, sondern aus dem Tarifangebot von mehr als 1.000 Stromanbietern auswählen, so melden es die Vergleichsportale. Doch ein Blick in die Tariflisten der Stromrechner zeige eine trügerische Vielfalt, wie der Strom-Report analysiert hat: „Die großen Stromanbieter aber auch die sogenannten Discounter sind oft gleich mit mehreren Marken in den TOP-10-Platzierungen zu finden. Das drängt Wettbewerber aus dem Rennen und erschwert Stromkunden den Überblick.“
Gerade für wechselwillige Verbraucher sei es wichtig zu wissen, wer zu wem gehöre, denn oft zahlten Energieanbieter Wechselboni nur an Neukunden. Für Kunden, die von einer unternehmenseigenen Marke zur anderen wechseln, gelte das aber nicht.
Infografik „Stromanbieter und ihre Vetriebsmarken“ von Strom-Report.de
Die Stromversorger in Deutschland lassen sich laut Strom-Report in folgende Gruppen unterteilen:
- Die Stromriesen,
- die kommunalen Stadtwerke,
- die Gruppe der Discounter und
- die reinen Ökostromanbieter.
Die Stromriesen
Die drei größten deutschen Energieversorger EnBW, RWE und E.ON sind jeweils mit mindestens einer Zweitmarke auf dem Strommarkt vertreten. Grund ist die Preisdifferenzierung: Über die Tochterunternehmen oder Beteiligungen wird der Strom dem Verbraucher zu niedrigeren Preisen angeboten. Die günstigeren Marken sollen Wechsler ansprechen und gleichzeitig den “exklusiven” Wert der Kernmarke schützen. Die Verbindung zwischen Anbieter und Zweitmarke wird selten offen kommuniziert. So ist für einen EnBW-Kunden nicht sofort erkennbar, dass die Hausmarke „Yello“ günstigere Tarife zu gleichen Leistungen anbietet. Auch eprimo-Kunden müssen erst nach dem „Verwandtschaftsverhältnis“ zu RWE suchen. E.ON geht mit „E wie Einfach“ auf Kundenfang.
Die Stadtwerker
Die große Gruppe der kommunalen Versorger oder Stadtwerke sorgt für die Grundversorgung im Einzugsgebiet. Einige Stadtwerke haben sich zusammengeschlossen, um mit gemeinsamen Marken wie „Kleiner Racker“ oder „SauberEnergie“ überregional in den Stromvertrieb zu gehen. Größere Stadtwerke vertreiben ihre Energie bundesweit im Alleingang über eigene Marken, wie die Stadtwerke Krefeld mit der Strommarke „lekker Energie“ oder die Stadtwerke Duisburg mit dem Label „energieGUT“.
Die Discounter
Bei den Strom-Discountern handelt es sich meist um jüngere Unternehmen, die ihre Kunden bundesweit mit günstigen Tarifen locken. Der Strompreis liegt oft deutlich unter dem der etablierten Anbieter, was durch schlankere Verwaltungsstrukturen und weniger Service möglich wird. Einige Discounter bieten ihren Strom unter verschiedenen Vertriebsnamen an, obwohl bei Preis und Servicepaket keine klare Differenzierung erkennbar wird. Beispiele dafür sind die Firmen ExtraEnergie mit den Marken ExtraStrom, PrioStrom oder HitStrom. Auch die 365 AG ist gleich mit 4 Marken (IdealEnergie, Meisterstrom, Immergrün und almado) im billigeren Segment zu finden.
Die Ökostromanbieter
Reine Ökostromanbieter wie Lichtblick, Naturstrom, EWS Schönau, Polarstern oder Greenpeace Energy bieten ihren sauberen Strom, der aus 100% erneuerbaren Energien stammt, unter eigenem Namen an.
->Quelle: Wer gehört zu wem?/strom-report.de