Schweiz kürzt PV

Photovoltaik unter massivem Preisdruck

Der Schweizer Solarverband Swissolar kritisiert einen Beschluss des Bundesrates vom 02.12.2016, demzufolge die Sätze der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV) für Photovoltaik-Anlagen im Laufe des Jahres 2017 um bis zu 28 Prozent sinken sollen. Diese Kürzung ist nach Ansicht des Verbands „deutlich stärker als die zu erwartende Preisreduktion im gleichen Zeitraum“. Im Gegenzug verlangt der Verband ein KEV-Kontingent für Photovoltaik im nächsten Jahr.

PV-Modul – Foto © Gerhard Hofmann für Solarify

Die Revision der Energieverordnung ist laut Swissolar für die Betreiber von Solaranlagen von großer Bedeutung. Sie basiere auf unrealistischen Annahmen zur Kostensenkung bei Solarmodulen und berücksichtige nicht die verschiedenen Faktoren, welche die Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen beeinträchtigen. Erwähnt seien unter anderem die sinkenden Rückliefertarife der Elektrizitätswerke (EW) für nicht selbst gebrauchten Strom sowie die weiterhin massiv überteuerten (von EW erhobenen) Gebühren für Stromzähler. Ebenfalls fragwürdig sei die zugrunde gelegte Annahme eines Eigenverbrauchs von durchschnittlich 40%, die bei Anlagen auf Einfamilienhäusern und landwirtschaftlichen Anlagen kaum erreichbar ist. Im Gegenzug brauche es jetzt ein KEV-Kontingent für 2017, um ein Stop&Go vor der Energiestrategie 2050 zu verhindern.

Überproportionale Absenkung bei dachintegrierten Anlagen unverständlich

Auch die Einmalvergütung wird in zwei Schritten abgesenkt. Swissolar dazu: „Unverständlich ist insbesondere die überproportionale Absenkung bei dachintegrierten Anlagen – für eine typische 10 kW-Anlage auf einem Einfamilienhaus beträgt sie 22%. Diese Alternative zur KEV ist zurzeit der wichtigste Anreiz für Investoren und damit essenziell für den Fortbestand des PV-Markts bis zur Einführung der Energiestrategie 2050, voraussichtlich Anfang 2018.“

Allerdings erlaube diese Tarifsenkung, die knappen Fördermittel für zusätzliche Projekte zur Verfügung zu stellen. Swissolar verlangt deshalb die Bereitstellung eines KEV-Kontingents für PV-Anlagen in der Höhe von 100 MW für 2017. So kann einerseits ein Stop-and-Go vor der Einführung der Energiestrategie 2050 (voraussichtlich 2018) verhindert werden, andererseits kann ein maßgeblicher Beitrag zum Abbau der KEV-Warteliste mit mehr als 35.000 PV-Projekten geleistet werden. Es sei ebenfalls fragwürdig, ob die zugrunde gelegte Annahme von durchschnittlich 40 Prozent Eigenverbrauch bei privaten und landwirtschaftlichen Photovoltaik-Anlagen wirklich erreicht werde.

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