Gute Aussichten für PV, Wind und Speicher

AEE-Metaanalyse zu Investitionskosten von Energieanlagen

aee logoBei der Frage nach einer möglichst kostenoptimalen Transformation des deutschen Energiesystems spielen die Investitionskosten der verschiedenen Energietechnologien eine wichtige Rolle. Dazu veröffentlicht die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) am 22.12.2016 eine neue Metaanalyse. Sie vergleicht die in 15 Studien angegebenen Investitionskosten für insgesamt 11 Energietechnologien, darunter Off- und Onshore-Windenergie, Photovoltaik und Solarthermie.

Zusätzlich stellt sie Aussagen zu den Investitionskosten von Speichertechnologien und Wärmepumpen dar. Philipp Vohrer - Foto © GerhardHofmann, Agentur Zukunft„Die Metaanalyse zeigt, dass für Windenergie und Photovoltaik trotz der bereits erzielten Kostenreduktionen mit weiter sinkenden spezifischen Kosten gerechnet wird“, so AEE-Geschäftsführer Philipp Vohrer: „Eine weitere gute Nachricht für die Energiewende ist, dass auch bei Speichertechnologien von teilweise drastisch sinkenden Investitionskosten ausgegangen werden kann.“

Die Debatte um die Investitionskosten der Energiewende dreht sich derzeit vor allem um den Aufwand zur Systemintegration von fluktuierendem Wind- und Sonnenstrom, aber ebenso um die Frage, wie auch die Versorgung mit Wärme und Kraftstoffen auf Erneuerbare Energie umgestellt werden kann. Vor diesem Hintergrund hatte die AEE das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) mit der neuen Metaanalyse beauftragt. Die 22-seitige Analyse zeigt Trends für die Entwicklung der Investitionskosten auf und macht gleichzeitig die teilweise sehr unterschiedlichen Aussagen von Studien sowohl zu den aktuellen Werten als auch zu den Kostensenkungspotenzialen der verschiedenen Technologien transparent.

Lernkurveneffekte bei Photovoltaik und Onshore-Windenergie

PV auf Dach des Tagungs-Saals - Foto © Gerhard Hofmann, Agentur Zukunft 20150914_183248Da die Investitionen in Erneuerbare Energien durch Lernkurven- und Skaleneffekte günstiger werden, schließt sich die Kostenschere zwischen konventionellen und Erneuerbaren Stromerzeugungs-Technologien zunehmend. Daher spielen Windenergie an Land und Photovoltaik in den Zukunftsszenarien aller untersuchten Studien eine tragende Rolle für die deutsche Energieversorgung.

Bei der Photovoltaik fällt auf, dass die in den vergangenen Jahren erzielte Kostendegression von vielen Wissenschaftlern in der Vergangenheit unterschätzt wurde. Selbst Studien aus dem Jahr 2012 rechneten für die Folgejahre noch mit deutlich höheren Kosten als dann tatsächlich eintrafen. Der signifikante Kostenrückgang spiegelt sich erst in aktuelleren Studien wider. Für das Jahr 2050 nehmen die meisten Wissenschaftler eine weitere Reduktion der Investitionskosten um mindestens die Hälfte an. In mehreren Studien sinken die Werte im Betrachtungszeitraum sogar um etwa zwei Drittel.

Während die heutigen Investitionskosten von Windenergie an Land mit einer Bandbreite von rund 1.100 bis 1.500 Euro je Kilowatt angegeben werden, bewegen sich die Erwartungen zukünftig im Bereich von 1.000 bis 1.200 €/kW. Der Rückgang der Kosten könnte sich nach Ansicht von Wissenschaftlern durch neue Materialien für Rotorblätter und Tragstrukturen sowie neue Fertigungsverfahren für Großanlagen in Kleinserie mit Teilautomatisierung ergeben.

Auch für Offshore-Windenergie sinkende Investitionskosten erwartet

Offshore-Windenergie ist im Vergleich zu Onshore eine verhältnismäßig neue Form der Stromerzeugung. Errichtung,  Netzanbindung und Betrieb der Anlagen im Meer sind aufwändiger als an Land. Daher liegen die Investitionskosten aktuell deutlich höher als bei der Onshore-Windenergie. Die in den untersuchten Studien angegebenen Werte weisen für den Zeitraum 2010 bis 2015 eine Bandbreite von rund 3.000 bis 4.400 €/kW auf. Für die Zukunft rechnen die meisten Studien jedoch auch hier mit Lernkurven- und Skaleneffekten, welche die Investitionskosten reduzieren werden. Für das Jahr 2050 wird nur noch mit Investitionskosten im Bereich von 1.500 bis 2.800 €/kW gerechnet.

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