Kochsalz als Zutat für besseres Recycling

Natriumchlorid bietet Weg zur Gewinnung nützlicher Produkte aus Kunststoffabfällen

Muhammad Rabnawaz, außerordentlicher Professor an der renommierten School of Packaging der Michigan State University und kürzlich in die National Academy of Inventors aufgenommen, war schon immer der Meinung, dass die genialste Lösung auch die einfachste ist. Diese Überzeugung spiegelt sich in der Veröffentlichung seines Teams in  Advanced Sustainable Systems vom 28.08.2023 wider: Rabnawaz und seine Kollegen zeigen darin, dass Natriumchlorid – Kochsalz – wesentlich teurere Materialien, die für das Recycling von Kunststoffen erforscht werden, übertreffen kann. weiterlesen…

Photosynthese: Fichten setzen auf Algenproteine

Fotosynthese: Fichten setzen auf Algenproteine

Die Gemeine Fichte nutzt andere Proteine als die meisten Landpflanzen, um Energie aus Sonnenlicht zu gewinnen. Der Baum greift dabei auf Proteine zurück, die sonst vor allem in Grünalgen zu finden sind. Das schreibt ein Team der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Palacký-Universität in der Tschechischen Republik am 07.08.2023 in Nature Plants. Diese ungewöhnliche Proteinwahl könnte Fichten dabei helfen, besser als andere Landpflanzen mit überschüssigem Licht umzugehen. weiterlesen…

Giftige Geschäfte: EU exportiert tonnenweise verbotene Chemikalien

BUND-Untersuchung: Chemieindustrie verdient an Handel mit in der EU verbotenen Stoffen

In einer am 14.09.2023 veröffentlichten Untersuchung deckt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf, dass viele europäische Chemieunternehmen verbotene Chemikalien in die ganze Welt exportieren. Für die Studie “Supply chains of hazardous chemicals” wurden die Exportdaten europäischer Chemiefirmen ausgewertet. Die Auswertung zeigt, dass etwa 700.000 Tonnen Chemikalien, die in der EU aufgrund ihrer umwelt- und gesundheitsschädlichen Eigenschaften bereits verboten oder in ihrer Verwendung stark beschränkt sind, jedes Jahr aus der EU in die ganze Welt exportiert werden. Darunter sind etwa 200.000 Tonnen Pestizide für die Landwirtschaft. Den Großteil machen aber so genannte Industriechemikalien, wie zum Beispiel Nonylphenole oder Bleiverbindungen, aus. (Bild: Warnzeichen W016 – Warnung vor giftigen Stoffen – © MaxxL, gemeinfrei) weiterlesen…

Erstmals untersucht: Sechs von neun planetaren Belastungsgrenzen überschritten

Schwindende Widerstandskraft unseres Planeten vollständig beschrieben

Smog - Luftverschmutzung in Delhi - Foto © Gerhard Hofmann für SolarifyZum ersten Mal hat ein internationales Forschungsteam alle neun planetaren Belastungsgrenzen quantifiziert, die zusammen einen sicheren Handlungsraum für die Menschheit definieren. Die WissenschaftlerInnen, u.a. vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, geben in einer Veröffentlichung vom 13.09.2023 in Science Advances (open access) einen detaillierten Überblick über die schwindende Widerstandsfähigkeit unseres Planeten. Globale Erwärmung, Biosphäre, Entwaldung, Schadstoffe/Plastik, Stickstoffkreisläufe und Süßwasser: Sechs von neun der planetaren Grenzen sind heute überschritten. Gleichzeitig wächst der Druck globaler Prozesse auf diese Grenzen weiter. Dies zeigt eine neue Studie, die in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht wurde. weiterlesen…

Regierung will Klimaschutzgesetz „nachbessern“

Protest der Klimaschutzverbände gegen Auflösung der Sektorverbindlichkeit

Mit dem „Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSG)“ (20/8290) will die Bundesregierung die Steuerungsmechanismen des KSG verbessern – so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag am 13.09.2023. Wie aus der Begründung zum Entwurf hervorgeht, hätten sich seit Inkrafttreten des Gesetzes am 12. Dezember 2019 in der Praxis Schwierigkeiten bei der Anwendung insbesondere des Nachsteuerungsmechanismus des Paragrafen 8*) gezeigt. Zudem enthalte das KSG aktuell keine Vorgabe, bei bereits absehbaren Zielverfehlungen nachzusteuern, obwohl dies „in vielen Fällen mit weniger einschneidenden Maßnahmen möglich wäre.“ weiterlesen…

Gemeinwohl und Kreislaufwirtschaft

Bundeskabinett beschließt Nationale Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen

Das Bundeskabinett hat am 13.09.2023 die Nationale Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen beschlossen. Sie wurde unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erarbeitet. Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag die Erarbeitung einer Nationalen Strategie festgelegt, um Gemeinwohlorientierte Unternehmen und Soziale Innovationen zu stärken. Die nun vorgelegte, gemeinsam in der Bundesregierung erarbeitete Strategie formuliert in sieben Leitlinien und elf Handlungsfeldern die wesentlichsten Ziele und Maßnahmen, um durch verbesserte Rahmenbedingungen und passende Unterstützung alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kräfte zu mobilisieren und Lösungen für die großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu entwickeln. (Titel: Nationale Strategie für Soziale Innovationen und Gemeinwohlorientierte Unternehmen – © BMWK) weiterlesen…

Bayern will PFAS-Verbot im Bundesrat verwässern

Ewigkeits-Chemikalien „ausgewogen“ regulieren

Die bayerische Staatsregierung hat einen Entschließungsantrag mit dem Titel „PFAS-Regulierung mit Augenmaß“ in den Bundesrat eingebracht. Dieser wird voraussichtlich im September in den zuständigen Ausschüssen beraten. Der Antrag befürwortet eine („ausgewogene“) Regulierung von PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) bzw. Minimierung des Eintrags persistenter Stoffe mit negativen Wirkungen für Mensch und Umwelt im Sinne der Vorsorge, betont aber auch die Relevanz der Stoffgruppe für den Transformationsprozess und spricht sich insofern für einen differenzierten Regulierungsansatz aus. Umweltverbände protestieren. (Titel: PFAS-Schwerpunkt „PFAS. gekommen, um zu bleiben“ – © Umweltbundesamt) weiterlesen…

Vielversprechende neue Batterie für grüne Energie

UC-Chemiker entwickeln neuartigen Speicher für Energie aus Wind- undSonne

In seinem Chemielabor haben Jimmy Jiang und seine Studenten an der University of Cincinnati (UC) eine neue Batterie entwickelt, die tiefgreifende Auswirkungen auf die groß angelegte Energiespeicherung haben könnte, die für Wind- und Solarparks benötigt wird. Innovationen wie die der UC werden tiefgreifende Auswirkungen auf die grüne Energie haben, so Jiang. Batterien speichern erneuerbare Energie für den Zeitpunkt, an dem sie gebraucht wird, und nicht nur für den Zeitpunkt, an dem sie produziert wird. Dies sei entscheidend, um das Beste aus Wind- und Solarenergie herauszuholen, sagt er. weiterlesen…

Branchenbefragung: Stimmung am Effizienzmarkt kippt

Nach GEG: Effizienzunternehmen rufen nach stabilen Rahmenbedingungen

Die deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) hat im August eine Branchenbefragung in ihrem Unternehmensnetzwerk durchgeführt. Ergebnis: Mehr als jedes fünfte Unternehmen schätzt die Stimmung am Energieeffizienzmarkt als „besorgt“ oder sogar „negativ“ ein, mehr als die Hälfte zumindest als „herausfordernd“. Die jüngsten politischen Entwicklungen und Verzögerungen haben sich aus Sicht von weit über drei Vierteln der Teilnehmenden die Marktentwicklung geschwächt (42 %) oder sogar geschädigt (37 %). weiterlesen…

Effizientes Training für künstliche Intelligenz

Neuartige physik-basierte selbstlernende Maschinen könnten heutige künstliche neuronale Netze ersetzen und damit Energie sparen

Künstliche Intelligenz beeindruckt nicht nur durch ihre Leistung, sondern auch durch ihren Energiehunger. Und sie verbraucht umso mehr Energie, je anspruchsvoller die Aufgaben sind, für die sie trainiert wird. Víctor López-Pastor und Florian Marquardt, zwei Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für die Physik des Lichts (MPL) in Erlangen, präsentieren nun eine Methode, mit der sich künstliche Intelligenz deutlich effizienter trainieren lassen könnte. Sie setzen dabei auf physikalische Prozesse statt der heute verwendeten digitalen künstlichen neuronalen Netze. Ihre Erkenntnisse wurden in der Physical Review X unter „Self-Learning Machines Based on Hamiltonian Echo Backpropagation“ veröffentlicht. weiterlesen…