Gebotsverfahren geplant

Regierung zu Klimaschutzverträgen

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz plant für 2023 bis 2025 sogenannte Gebotsverfahren. Mit deren Gewinnern sollen Klimaschutzverträge mit einer Laufzeit von 15 Jahren abgeschlossen werden; die Vertragslaufzeit soll mit dem operativen Start jedes geförderten Vorhabens beginnen. Das geht – so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag – aus der Antwort (20/7527) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/7297) der Unionsfraktion vom 26.06.2023 hervor. weiterlesen…

Bund und Länder fördern transdisziplinäres Pilotvorhaben im Wettbewerbsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft

Wissensbestände für neue Erkenntnisse vernetzen

Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat in ihrer Sitzung am 30.06.2023 beschlossen, ein neues transdisziplinäres Pilotvorhaben im organisationsinternen Wettbewerbsverfahren der Leibniz-Gemeinschaft zu fördern, die „Leibniz-Labs – Integration von Wissen zur Lösung gesellschaftlich drängender Fragestellungen“. Dafür stellen Bund und Länder bis zu zehn Millionen Euro bis 2027 zur Verfügung. (Grafik: Leibniz-Logo – © Leibniz-Gemeinschaft – leibniz-gemeinschaft.de – CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org) weiterlesen…

„Deutschland-Tempo“: Studie am Beispiel der Tesla-Gigafactory sieht Schwächen

Problematische Beschleunigung: Bei Planung von Infrastrukturprojekten erhöht Zeitdruck das Konfliktpotenzial

Ob LNG-Terminal oder Windpark: In politischen Debatten wird die beschleunigte Planung von Infrastrukturprojekten gefordert. Ein IRS-Leitprojekt zur Ansiedlung der Tesla-Gigafactory in Grünheide (Brandenburg) hat zum Ergebnis, dass diese, immer häufiger stolz „Deutchland-Tempo“ gelobte  Beschleunigung hohe politische Kosten hat, wenn damit ein Abbau der Öffentlichkeitsbeteiligung einhergeht. Einer Medienmitteilung aus dem Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung zufolge können vorzeitige Zulassungen, Zeitdruck und Beteiligungsdefizite das Vertrauen in die Demokratie gefährden. weiterlesen…

„Komplexer als Energiewende“

Diskussionsforum mit dem BDI zur Kreislaufwirtschaft

Mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) will die Bundesregierung Ressourcen schonen und den Klimaschutz voranbringen. Ergänzt der Ansatz europäische Initiativen oder öffnet er Parallelwelten? Mit dieser Frage beschäftigte sich am 03.07.2023 ein Diskussionsforum in Köln, das IW- Umweltökonomin Dr. Adriana Neligan gemeinsam mit IW-Clusterleiter Dr. Thilo Schaefer und dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) organisierte und moderierte. weiterlesen…

Europäischer Erfinderpreis 2023 geht nach Frankreich

Wasserstoff sicher und effizient speichern

Das Europäische Patentamt (EPA) zeichnet Patricia de Rango, Daniel Fruchart, Albin Chaise, Michel Jehan und Nataliya Skryabina mit dem Europäischen Erfinderpreis in der Kategorie „Forschung“ aus für die Entwicklung einer Technologie, mit der sich Wasserstoff einfach komprimieren und in festem Zustand zu Platten gepresst speichern lässt. Die Lösung des multidisziplinären Forschungsteams zur Wasserstoff­speicherung ist weniger energieintensiv und sicherer, was sich im Kampf gegen den Klimawandel als entscheidend erweisen könnte. weiterlesen…

Kreislauf-Metapher verhindert, dass Müllberge schwinden

Heike Weber über die Ideengeschichte einer zirkulären Wirtschaft als „ewiges Heilsversprechen“

Obwohl dem Recycling und der Kreislaufwirtschaft im Zusammenhang mit Ressourcenschutz, Nachhaltigkeit und der Eindämmung der Erderwärmung eine immense Bedeutung beigemessen wird, bleibt der Ressourcenverbrauch trotz Jahrzehnten des Recyclings hoch und sind die Müllberge nicht kleiner geworden. Die WissenschaftlerInnen der Beliner Forschungsnachwuchsgruppe „PuR – Mit Precycling zu mehr Ressourceneffizienz. Systemische Lösungen der Verpackungsvermeidung“ um Prof. Dr. Heike Weber (TU) schreiben, dass sich allein in Deutschland die Menge an Kunststoffverpackungsabfällen in den letzten zwanzig Jahren mehr als verdoppelt habe (07.07.2023). weiterlesen…

ECT-Schiedsgerichte vor dem Aus

EU-Kommission schlägt gemeinsamen Austritt aus Energiecharta-Vertrag vor

Die EU-Kommission hat am 06.07.2023 ihre Mitgliedsstaaten offiziell aufgefordert, gemeinsam aus dem Energiecharta-Vertrag (ECT) auszutreten. Dies ist eine Reaktion auf das Scheitern des zweijährigen Versuchs, das Abkommen zu modernisieren. Europaweit wurde für einen Austritt aus dem Vertrag demonstriert, den etliche Mitgliedsländer für sich bereits vollzogen haben. Das Umweltinstitut München bewertet den geplanten Austritt aus dem ECT als einen bedeutsamen Erfolg für die internationale Klimapolitik. (Titel: Energiecharta-Vertrag (ECT) – © energycharter.org.fileadmin) weiterlesen…

Hitzetod –

„Fast 50 Grad Celsius in Mexiko“, „China ruft Hitzewarnung für Peking aus“, „Vor Monsun: Fast 100 Hitzetote im Norden Indiens“ – Schlagzeilen eines einzigen Tages Anfang Juli. Wenn die Temperatur des menschlichen Körpers 42 Grad überschreitet, stirbt er. Bei der Umwelt, der Natur, lässt uns das kalt – oder, treffender formuliert, sind Geschäfte und Gewinne wichtiger. Das rücksichtslose Gewinnstreben nennt man „Gier“. Sie ist eine uns im Wortsinn beherrschende Eigenschaft.

In einigen wenigen Ländern wie in Bhutan ist das Bruttonationalglück entscheidende Größe. Schon vor 300 Jahren verkündeten die Oberen des vereinigten Bhutan: „Wenn die Regierung keine Freude für das Volk erzeugen kann, dann gibt es für sie keine Existenzberechtigung.“ In den 70er Jahren erklärte der vierte König Jigme Singye Wangchuck schließlich das Bruttonationalglück zum wichtigen Faktor, der über dem Bruttosozialproduktes stehe. Seit dieser Aussage orientieren sich Entwicklungspläne und Politik in Richtung individuelles Glück der Menschen. Klare Regeln für Wirtschaft, Gesundheit, Förderung für Umweltschutz, Historisches und Bildung wurden verfasst. 2008 verankerte man sogar dieses Streben nach dem Bruttonationalglück in der Verfassung Bhutans. Das Ziel lautete ambitioniert: Die Menschen von Bhutan sollen zu den glücklichsten der Welt gehören.

Erstaunlicherweise gibt es keine offizielle Definition des Bruttonationalglücks. Besonders häufig ist aber die folgende Beschreibung: „Das Bruttosozialglück steht für die Idee, dass das Weiterkommen einer nachhaltig zusammenwachsenden Gesellschaft davon abhängt, ob eine Balance zwischen materiellem und emotionalem Wohlbefinden besteht. Ein ganzheitliches Zusammenspiel von spirituellen und kulturellen ebenso wie materiellen Inspirationsquellen fördert die positive Entwicklung der Menschen, die sich als Teil der Gesellschaft geschätzt und wahrgenommen fühlen. Dies macht die Qualität einer geistig gesunden Gesellschaft und dadurch auch starken Nation aus.“

Mit der westlichen Gier verträgt sich diese Auffassung nicht sonderlich. Sie sollte uns dennoch zu denken geben. Verzicht auf Luxus etwa kann glücklich machen…
-Gerhard Hofmann- weiterlesen…

Mit Ackerwildkräutern mehr Vielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen

Projekt entwickelt Praxisstandards zur Wiederansiedlung von Wildkräutern

Acker-Hahnenfuß, Acker-Wachtelweizen oder Sand-Mohn – Ackerwildkräuter leisten einen großen Beitrag zur biologischen Vielfalt der Agrarlandschaften. Im Projekt „Lebensfelder Praxisstandards zur Wiederansiedlung von Ackerwildkräutern“ entwickeln die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und die Bayerische KulturLandStiftung ein Regelwerk für das Sammeln, Vermehren und Ansiedeln von Ackerwildkräutern. Diese einheitlichen Praxisstandards für landwirtschaftliche und saatgutvermehrende Betriebe sowie für Naturschutz-Akteure liefern die Grundlage, um eine artenreiche Flora in Deutschland großflächig wiederherzustellen. weiterlesen…

Baustoff-Recycling soll bundeseinheitlich geregelt werden

Am 01.08.2023 tritt Ersatzbaustoffverordnung in Kraft

Die Bundesregierung hat den Bauausschuss des Bundestages am 05.07-2023 über die neuen Anforderungen an die Herstellung und den Einsatz von Baustoffrecycling-Material durch die zum 01.08.2023 in Kraft tretende Ersatzbaustoffverordnung und weiterer Verordnungen der sogenannten Mantelverordnung informiert. Von Interesse waren – so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag – dabei die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf die Praxis von mittelständischen Unternehmen der Bau- und Baustoffwirtschaft. Wie es im dazu vorgelegten Bericht des Bauministeriums heißt, wurden die Herstellung und der Einsatz von mineralischen Ersatzbaustoffen bislang von den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt, sodass Hersteller, Bauherren, ausschreibende Stellen und Behörden viele unterschiedliche Regelungen beachten mussten. weiterlesen…