Kernfusion – Option für Energiesicherheit und Klimaschutz in Deutschland?

Leopoldina Policy Brief zu Kernfusion als Teil künftiger Energieversorgung

In einem am 06.10.2023 erschienenen Policy Brief in der Reihe „Leopoldina Fokus“ erläutern drei WissenschaftlerInnen, inwieweit Kernfusionstechnologie in Zukunft zur Energieversorgung beitragen könnte, an welchen Technologien in Deutschland geforscht wird und welche wissenschaftlichen und regulatorischen Voraussetzungen bereits heute geschaffen werden müssten. Ihr Fazit: Voraussichtlich in der zweiten Jahrhunderthälfte könnte die Kernfusion eine wesentliche Rolle für die Energieerzeugung spielen. Wenn dies eine realistische Option sein soll, müssten bereits jetzt wichtige wissenschaftliche, regulatorische und technologische Voraussetzungen geschaffen werden. (Foto: Außengefäß des Wendelstein7-X -2011 – © MPI f. Plasmaphysik, Tino Schulz – PR-Department, Max-Planck-Institut, CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org) weiterlesen…

Dezentrale Herstellung von Grünem Wasserstoff mit sehr hohem Wirkungsgrad

Forschungsteam der Universität Tübingen entwickelt neuartige Solarzelle

Weltweit arbeiten Forschende an effizienteren Methoden zur Wasserstoffproduktion. Wasserstoff könnte entscheidend dazu beitragen, den Verbrauch fossiler Rohstoffe zu reduzieren, vor allem, wenn er mit Erneuerbaren Energien hergestellt wird. Bereits existierende Technologien zur Herstellung von klimaneutralem Wasserstoff sind für eine breitere Anwendung noch zu ineffizient oder zu teuer. Ein Forschungsteam der Universität Tübingen präsentierte am 04.10.2023 die Entwicklung einer neuartigen Solarzelle mit bemerkenswert hohem Wirkungsgrad. Sie ermöglicht eine dezentrale Herstellung von grünem Wasserstoff und hat das Potenzial für Anwendungen im industriellen Maßstab. Die Ergebnisse wurden kürzlich open access in Cell Reports Physical Science veröffentlicht. (Grafik: Photoelektrische Schlenk-Zelle – © Matthiaas M. May) weiterlesen…

Mittels Photoelektrochemie grüne Erneuerbare Energie herstellen

PEC-Schnappschüsse der Oberflächenstruktur

Eine speziell für hochenergetische Röntgenstrahlung angefertigte photoelektrochemische Zelle ermöglicht die Untersuchung der Struktur eines aktiven PEC(photoelektrochemischen)-Materials. Nach der Wechselwirkung mit der Materialoberfläche erzeugen die Röntgenstrahlen charakteristische Streumuster, die von zwei unterschiedlichen Detektoren aufgezeichnet werden, um alle paar Sekunden Schnappschüsse der Oberflächenstruktur des Materials zu liefern. Durch die Untersuchung eines in Wasser getauchten PEC-Materials unter realistischen Betriebsbedingungen, also unter angelegter externer Spannung und Beleuchtung, konnten die Forschenden die komplexen Abbauvorgänge aufdecken, die die Leistung des Materials im Laufe der Zeit beeinträchtigen. (Grafik: Speziell für hochenergetische Röntgenstrahlung angefertigte photoelektrochemische Zelle ermöglicht Untersuchung der Struktur eines aktiven PEC-Materials – © Davide Derelli) weiterlesen…

Elektronik- und IKT-Fußabdruck definieren

Praxisleitfaden erleichtert Bilanzierung von Treibhausgasen in der Elektronikfertigung

Viele Unternehmen verfolgen ambitionierte Klimaziele. Gerade Firmen der Elektronik- und IKT-Branche stellen jedoch fest, dass Treibhausgas-Emissionen weniger in der eigenen Fertigung, sondern vor allem in den Vorketten bei zahlreichen Lieferanten entstehen. Um den CO2-Fußabdruck maßgeblich zu reduzieren und eines Tages wirklich klimaneutral zu werden, muss deshalb die gesamte Wertschöpfung in den Blick genommen werden. Der erste Schritt dafür ist die Bewertung der Lieferketten. Ein Praxisleitfaden, der im (vom Fraunhofer IZM geleiteten) Projekt scope3transparent verfasst wurde, liefert hierfür laut einer IZM-Medienmitteilung vom eine wertvolle Anleitung und hilft, sich im Dschungel der Standards für Klimabilanzen zurecht zu finden. Zielgruppe sind insbesondere Baugruppenhersteller:innen, aber auch LeiterplattenfertigerInnen, sowie die IT-Beschaffung. weiterlesen…

Wie können wir nachhaltig bauen?

Klimaschutzstiftung startet Forschungsprogramm

Bau, Betrieb und Abriss von Gebäuden sind arbeits- und ressourcenintensiv, und gehören damit zu den Haupttreibern des Klimawandels. Global betrachtet ist der Bau- und Gebäudesektor für rund 40 Prozent des menschenverursachten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Dazu kommen die Abfälle, wie etwa Bauschutt, die rund 80 Prozent des Gesamtaufkommens von Abfällen in Baden-Württemberg ausmachen. Zahlen, die klar machen: Auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft muss sich in diesem Bereich viel ändern. Mit ihrem neuen Programm Zirkuläres Bauen: Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft treibt die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Bauwirtschaft voran. weiterlesen…

EU-Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung

EU-Kommission hat erste ESRS – European Sustainability Reporting Standards erlassen

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) löste Anfang 2023 die bisher gültige Non-Financial Reporting Directive (NFRD) ab. Ziel der CSRD ist es, die Berichterstattung zur Nachhaltigkeit in die Finanzberichterstattung zu integrieren. Einheitliche Standards sollen dabei helfen, die Berichterfassung effizienter zu gestalten und Kennwerte der nachhaltigen Entwicklung vergleichen zu können. weiterlesen…

„Nicht nur Atomkerne vereinen, sondern auch die Gesellschaft“

Bayern startet die Mission Kernfusion: Söder und Blume stellen Masterplan vor

Bayern geht beim Thema Energieerzeugung neue Wege: Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Wissenschaftsminister Markus Blume starteten einer Medienmitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst vom 29.09.2023 zufolge am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching die Mission Kernfusion. Der Freistaat intensiviert die Fusionsforschung mit dem Ziel, eine neue, CO2-neutrale, vom Zugang zu Rohstoffen weitgehend unabhängige und allzeit verfügbare Energiequelle zu schaffen. Hochradioaktive Abfälle fallen dabei nicht an. (Foto: IPP-Fusionsanlage Wendelstein 7-X in Greifswald – © IPP, Jan Hosan) weiterlesen…

CCS erneut in der Diskussion

Dänemark will umstrittenes Verfahren zur CO2– Speicherung nutzen

Dänemark will CO2 mittels CCS (Carbon Capture and Storage) verpressen – in der Nordsee und an Land, meldet der Norddeutsche Rundfunkam 25.09.2023. Umweltverbände kritisieren das Vorhaben. Um zu verhindern, oder zu verlangsamen, dass CO2 die Klimakrise weiter antreibt, müssen die Treibhausgasemissionen experten zufolge fast auf Null sinken. Laut dem dänischen Ministerium für Klima, Energie und Versorgung hat sich Dänemark entschieden, CCS zu nutzen; dabei wird Kohlendioxid in tiefe Gesteinsschichten gepresst. weiterlesen…

Fossil-Beschäftigte können in Öko-Arbeitsplätzen erfolgreich sein

Doch Standort bleibt großes Hindernis für gerechten Übergang
Autoren – Morgan R. Frank, University of Pittsburgh und
Junghyun Lim – University of North Carolina

Da die USA sich von fossilen Brennstoffen hin zu saubereren Energiequellen orientiert, werden Tausende von Kohle-, Öl- und Gasarbeitern neue Arbeitsplätze suchen. Viele davon werden neue Jobs in den aufstrebenden Branchen für saubere Energie annehmen können, aber der Übergang wird möglicherweise nicht so einfach, wie es oft erscheint. Neue in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlichte Forschungsergebnisse identifizieren ein großes Hindernis, das bei Diskussionen darüber, wie ein gerechter Übergang für diese Arbeitnehmer geschaffen werden kann, oft übersehen wird: den Standort. Das veröffentlichte am 26.09.2023 das Internetportal The Conversation. weiterlesen…

Bundestag beschließt Gesetz für mehr Energieeffizienz

Energieeffizienz bekommt einen klaren gesetzlichen Rahmen

 Das am 21.09.2023 vom Deutschen Bundestag beschlossene Energieeffizienzgesetz (EnEfG) legt klare Energieeffizienzziele fest. Das Gesetz beinhaltet zudem konkrete Effizienzmaßnahmen für die öffentliche Hand, für Unternehmen und es definiert erstmals Effizienzstandards für Rechenzentren. Die Ziele für 2030 entsprechen dabei den Vorgaben der Novelle der EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED) für Deutschland.µBundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck: „Wir schaffen mit dem Energieeffizienzgesetz erstmals einen klaren gesetzlichen Rahmen für mehr Energieeffizienz. Der vergangene Winter hat uns deutlich vor Augen geführt, dass wir nicht nur auf die Angebotsseite schauen dürfen, sondern auch die Nachfrageseite im Blick haben müssen. Jede Einheit Energie soll künftig so effizient wie möglich eingesetzt werden. Das macht wirtschaftliche Sinn, stärkt unsere Vorsorge und ist zugleich gut für den Klimaschutz.“ weiterlesen…