Recycling: Aus Schrott wird Rohstoff

Kreislaufwirtschaft: Förderprojekt Car2Car entwickelt Technologien für optimiertes Recycling

Rohstoffknappheit, aber auch höheres Umweltbewusstsein rücken auch Altfahrzeuge als Rohstoffquellen in den Fokus des Recyclings. Ein Konsortium bestehend aus Automobilwirtschaft, RecyclerInnen und WissenschaftlerInnen macht es sich im Projekt Car2Car zur Aufgabe, die Qualität der aus Altfahrzeugen gewonnenen Sekundärrohstoffe durch innovative Demontage- und automatisierte Sortierverfahren zu erhöhen. Das Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie, ein Institut des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR), bringt laut einer Medienmitteilung vom 20.04.2023 seine Expertise zur Werkstofferkennung mittels Sensortechnik sowie spektroskopische Verfahren für die Stoffidentifikation ein. Das Ziel ist, den Anteil von Sekundärmaterialien in Neufahrzeugen im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu erhöhen. (Foto: HIF-Pilotanlage zur-Erfassung, Identifizierung und Sortierung komplex zusammengesetzter Recyclingstoffströme – HZDR, Detlev Müller) weiterlesen…

Fraunhofer LBF entwickelt neues Verfahren für schnelle Verarbeitungsstabilisierung von Kunststoffen

Online-Rheologie beschleunigt Entwicklungsprozess

Kunststoffe als organische Substanzen degradieren in Gegenwart von Sauerstoff. Diese Autooxidationsprozesse finden z. B. während der Schmelze-Verarbeitung statt. Durch das Einbringen von Antioxidantien lassen sich die Oxidationsvorgänge zielgerichtet verlangsamen. Erst das ermöglicht die Herstellung von Gebrauchsgegenständen durch den Spritzgussprozess. Bei einer Formulierungsentwicklung muss der optimale Anteil an Antioxidantien bisher in langwierigen Versuchsreihen ermittelt werden. Forschende am Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF sehen einer Medieninformation vom zufolge in online-rheologischen Untersuchungen eine vielversprechende Methode, den Entwicklungsprozess zu beschleunigen. weiterlesen…

Neuer Ordnungsrahmen für Erdgasverteilnetze

Agora-Energiewende: Geordnete Stilllegung schützt Gaskunden und NetzbetreiberInnen

Mit dem Ziel der Klimaneutralität 2045 besteht für über 90 Prozent der bestehenden Gasverteilnetze absehbar keine Verwendung mehr. Denn der Umstieg auf klimaneutrale Energien macht einen Großteil des Gasverteilnetzes überflüssig. Eine Neugestaltung des Ordnungsrahmens, der aktuell auf eine dauerhafte Nutzung der Erdgasinfrastruktur zielt, kann Investitionsfallen für die Netzbetreiber und massive Kostensteigerungen für GaskundInnen verhindern. Eine Untersuchung von Agora Energiewende zeigt, dass ohne eine geordnete Stilllegung beziehungsweise eine bedarfsorientierte Umrüstung der Netze auf Wasserstoff bis 2044 gestrandete Vermögenswerte von bis zu zehn Milliarden Euro und eine Versechzehnfachung der Netzentgelte für GaskundInnen drohen. weiterlesen…

Gasbohrungen vor Borkum gerichtlich gestoppt – bis zur Hauptsache

Deutsche Umwelthilfe: „Paukenschlag für den Schutz der Nordsee“

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt die Entscheidung der Rechtbank (erstinstanzliches Eingangsgericht) Den Haag vom 25.04.2023, die geplanten Baumaßnahmen des Öl- und Gaskonzerns One-Dyas in der Nordsee zum Schutz des Riffs am Borkumer Riffgrund sofort zu stoppen. Damit erzielte die DUH gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen einen „bedeutenden ersten Erfolg“ in ihrer Klage gegen neue Gasbohrungen in der Nordsee. weiterlesen…

Die Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS)

Grundlagen für Prozess zur Transformation hin zu zirkulärer Wirtschaft

Die Bundesregierung erarbeitet – so eine Medienmitteilung aus dem BMUV – eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS), in der unter anderem bestehende rohstoffpolitische Strategien gebündelt werden. Die Strategie soll Ziele und Maßnahmen zum zirkulären Wirtschaften und zur Ressourcenschonung aus allen relevanten Strategien zusammenführen. In den „Grundlagen für einen Prozess zur Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaft“ haben die beteiligten Ressorts das Leitbild und die Ziele für eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie formuliert sowie die Überlegungen zum inhaltlichen Rahmen und zum politischen Rahmen dargestellt. Solarify dokumentiert den Text. (Titel: Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie – © bmuv.de) weiterlesen…

CO2 als Rohstoff

Heidelberg Materials und Linde bauen weltweit erste CCU-Großanlage in einem Zementwerk

Heidelberg Materials (früher HeidelbergCement) und die Linde lpc (früher Linde AG) haben am 12.04.2023 unter dem Namen Capture-to-Use (CAP2U) ein Joint Venture zum Bau und Betrieb einer hochmodernen Kohlendioxid-Abscheide- und -verflüssigungsanlage gegründet. Im Werk Lengfurt von Heidelberg Materials soll 2025 die weltweit erste Carbon Capture and Utilisation (CCU)-Anlage im großtechnischen Maßstab in der Zementindustrie in Betrieb gehen. Dies ermöglicht eine Weiterverwertung des abgeschiedenen CO2 aus der Zementproduktion als wertvoller Rohstoff für industrielle Anwendungen. Die geplante Menge an gereinigtem und verflüssigtem CO2 beträgt rund 70.000 t pro Jahr. (Foto: Zementwerk Lengfurt – © Heidelberg Materials, Steffen Fuchs) weiterlesen…

Klimafreundliche Solarzeppeline

Forschungsteam ermittelt optimale Flugrouten für solarbetriebene Luftschiffe

Fliegen ist die klimaschädlichste Art sich fortzubewegen. Bisher jedenfalls. Doch vielleicht gibt es schon bald technische Alternativen zu herkömmlichen Flugzeugen. Zum Beispiel Luftschiffe mit hocheffizienten Solarzellen und extrem leichten Batterien an Bord. Welche Route so ein Solarzeppelin nehmen müsste, um möglichst schnell und klimafreundlich von London nach New York zu fliegen, hat Prof. Dr. Christoph Pflaum von der Friedrich-Aalexander-Universität Erlangen-Nürnberg zusammen mit Prof. Dr. Agnes Jocher von der Technischen Universität München (TUM) und dem FAU-Studenten Tim Riffelmacher am untersucht. Die Ergebnisse wurden open access im „International Journal of Sustainable Energy“ veröffentlicht. weiterlesen…

E-Fuels umstrittene Option

Streit in der Koalition und Europa

Nach langen quälenden Diskussionen hat sich die EU kürzlich auf eine Regelung geeinigt hat: Ab 2035 dürfen nur noch jene Pkws und leichte Nutzfahrzeuge neu verkauft werden, die kein CO2 ausstoßen. Der EU-Beschluss bezieht sich auf batterieelektrische Fahrzeuge. Eigentlich galt er als fix. Doch in letzter Minute stellte sich Deutschland quer. Die FDP, aus deren Reihen Verkehrsminister Volker Wissing kommt, verlangte, dass neue Autos mit klassischem Verbrennungsmotor weiter verkauft werden dürfen. Schließlich einigte sich die Bundesregierung mit der EU-Kommission: Auch in Zukunft dürfen Autos mit Verbrennungsmotoren verkauft werden – allerdings nur, wenn sie ausschließlich mit E-Fuels betankt werden können und nicht mehr mit herkömmlichem Benzin und Diesel. Wie das sichergestellt werden soll, weiß niemand. Auch beim Wiener Motorensympusium nicht. weiterlesen…

Wissenschaftler isolieren Kohlendioxid fressende Mikroben

Cyanobakterium verwandelt CO2 schneller in Biomasse als alle anderen Verwandten

Forscher testen neue Möglichkeiten, Cyanobakterien zur Entfernung von Kohlendioxid aus der Atmosphäre einzusetzen, schreibt Steve Hanley auf CleanTechnica. Im September 2022 reisten Wissenschaftler im Rahmen des Projekts 2 Frontiers auf die italienische Insel Vulcano, wo ein Teil des unter dem ruhenden Vulkan entweichenden Wassers viel Kohlendioxid enthältt. Ein Team von Tauchern sammelte zahlreiche Proben von Meerwasser. Anschließend bereiteten sie die Proben in einem Feldlabor auf, wo paarweise DNA-Sequenzierungs- und Kultivierungsexperimente durchgeführt wurden. (Foto: Krater La Fossa auf Vulcano – © Carsten Steger – Eig. Werk, CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org) weiterlesen…

Hochlauf von E-Pkw und Ladesäulen

BDEW-Elektromobilitätsmonitor liefert Überblick und Einordnung von Trends

2022 war ein Rekordjahr – sowohl bei den Zulassungen von E-Fahrzeugen als auch beim Zubau von Ladepunkten und Ladeleistung: Noch nie wurden so viele vollelektrische Autos zugelassen und noch nie so viele Ultra-Schnellladepunkte gebaut. Die Ultra-Schnellladepunkte mit einer Ladeleistung von über 150 kW haben um 80 Prozent zugelegt: von 3.851 auf 7.037 Ladepunkte. Das zeigt: Der Elektromobilitätsmarkt entwickelt sich schnell und dynamisch. Der BDEW hat im neuen BDEW-Elektromobilitäts-Monitor aktuelle Kennzahlen zusammengetragen, ordnet zugrunde liegende technologische Trends ein und zeigt auf, was wir aus bisherigen Marktentwicklungen lernen können. weiterlesen…