Wie die EU die CO2-Grenzabgabe gerecht gestalten kann

RIFS Policy Brief

Die EU plant die Einführung einer neuen Abgabe auf kohlenstoffintensive Importwaren. Forscherinnen des Forschungsinstituts für Nachhaltigkei am Helmholtz-Zentrum Potsdam (RIFS) geben Empfehlungen, wie dabei Fragen der Gerechtigkeit und der Partizipation berücksichtigt werden können. Der CO2-Grenzausgleich (Carbon Border Adjustment Mechanism, kurz CBAM), der im Oktober 2023 eingeführt wird, soll sicherstellen, dass die europäischen Anstrengungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen nicht zum so genannten „Carbon Leakage“ führen. Dies würde passieren, wenn in der EU ansässige Unternehmen ihre kohlenstoffintensive Produktion in Länder mit weniger ehrgeizigen Klimastandards verlagern oder ihre Importe kohlenstoffintensiver Produkte erhöhen. (Foto: Grenze – © BlueMars, eig. Werk, commons.wikimedia.orggemeinfrei) weiterlesen…

Batterien neu denken

Projekt INNOBATT entwickelt neuartige leistungsstarke und ressourcenschonende elektrische Batteriespeicher

Das Verbundvorhaben INNOBATT verfolgt einen neuartigen und ganzheitlichen Ansatz für anwendungsspezifische Batteriespeicher, der die komplette Wertschöpfungskette vom Grundmaterial bis zum späteren Recycling berücksichtigt. Ziel des Konsortiums aus Wissenschaft und Industrie ist einer Medienmmitteilung vom zufolge die gemeinsame Entwicklung eines nachhaltigen und intelligenten elektrischen Speichersystems, das von vornherein auf ressourcenschonende Herstellung, herausragende Betriebssicherheit und einfache Wiederverwertbarkeit ausgelegt ist. Ausgangspunkt ist die kostengünstige Zellchemie der Aluminium-Ionen-Batterie (AIB), die mit nicht entflammbaren Materialien arbeitet und auf kritische Rohstoffe verzichtet. Das Projekt INNOBATT wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Batterie2020Transfer“ gefördert. (Foto: Neuentwickelte Prototypen der Aluminium-Ionen-Pouchzelle für den Einsatz im INNOBATT-Demonstratorsystem – © INNOBATT_Fraunhofer IISB) weiterlesen…

E-Fuels – Hindernis für Verkehrswende?

Synthetische Kraftstoffe nicht sinnvoll für großflächigen Einsatz bei Pkw und Lkw

Günstigere Alternativen, hoher Energiebedarf zur Herstellung, fragwürdige Umweltbilanz und mögliches Hindernis für die Verkehrswende: Die Gründe, die gegen den Einsatz von mit Strom hergestellten synthetischen Kraftstoffen bei Pkw und Lkw sprechen, sind mannigfaltig. Zu diesem Schluss kommt ein neues Diskussionspapier des Fraunhofer ISI. Es nimmt kritisch und auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse Stellung zur jüngsten Entscheidung der Bundesregierung, die vorsieht, dass E-Fuels künftig eine wichtige Rolle bei der Erreichung der Klimaneutralität im Verkehr spielen sollen. weiterlesen…

Mieterstrom in Passivhäusern

naturstrom versorgt Wuppertaler Klimasiedlung mit Solarstrom

Für die Energiewende ist es wichtig, Energie dort zu produzieren, wo sie verbraucht wird. Genau dies leisten Mieterstrom-Projekte. Und auch sonst bringen sie viele Vorteile mit sich, wie Dr. Sarah Debor, Leiterin des Geschäftsfelds Urbanes Wohnen und Gewerbe bei naturstrom erklärt: „Mieterstrom lässt auch Haushalte ohne eigenes Dach an der Energiewende teilhaben und sie vom günstigen Solarstrom profitieren. Eine solche Direktstromnutzung kann insbesondere in Zeiten der fossilen Energiekrise die Folgen der stark schwankenden Preise auf den Energiemärkten abschwächen.“ In Wuppertal hat der Öko-Energieversorger naturstrom  ein Mieterstromkonzept für Mehrfamilienhäuser entwickelt und in Zusammenarbeit mit der I.D.G.-Genossenschaft umgesetzt. weiterlesen…

„Ein richtiger bayrischer ‚Spezl'“ – Robert Schlögl geht in Ruhestand

FHI: „Vielen Dank für die letzten 29 Jahre“

Seit dem 01.04.2023 sieht das Fritz-Haber-Institut in Berlin „etwas anders aus“, so eine Mitteilung auf der Internetseite des FHI. „Der Direktor der Abteilung für Anorganische Chemie hatte am 31.03.2023 seinen letzten Arbeitstag in dieser Position und ging dann in Ruhestand. Zwar startete er zu Beginn des Jahres seine Präsidentschaft in der Alexander von Humboldt-Stiftung, seine primär wissenschaftliche Karriere beendete er jedoch an diesem Tag“. 1994 sei Schlögl mit 39 Jahren als Direktor ans FHI gekommen und habe seitdem das Institut sowohl wissenschaftlich als auch institutionell maßgeblich mitgestaltet. Er hat 2012 das Portal Solarify aus der Taufe gehoben. weiterlesen…

Regierung startet Länder- und Verbändeanhörung zum Gebäudeenergiegesetz

Kabinettbefassung noch im April – Verbändekritik

Nach der politischen Einigung auf eine Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) am 31.03.2023 haben die zuständigen Ressorts, (Bundesbau- und Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium) laut einer Medienmitteilung vom 03.04.2023 die Länder- und Verbändeanhörung zur Gesetzesnovelle gestartet. Nach Abschluss dieser Konsultationsphase folgt dann in einem nächsten Schritt, ebenfalls noch im April 2023, die Kabinettbefassung. Der bne kritisiert H2-ready als „Etikettenschwindel“. weiterlesen…

US-Internet-Medium Vox: „Biden hat gerade ein großes Klimaversprechen gebrochen“

„Willow-Projekt ist ‚Kohlenstoffbombe‘, die Bidens Klimavermächtnis verkomplizieren wird“

Die Regierung Biden hat eines der größten Ölförderprojekte genehmigt, das jemals auf öffentlichem Land durchgeführt wurde. Die Entscheidung steht im Widerspruch zu seinem Versprechen im Wahlkampf 2020, keine neuen Bohrungen nach fossilen Brennstoffen auf Bundesland mehr zu genehmigen. Derselbe Präsident, der das bisher umfangreichste Gesetz zur Eindämmung der Klimaverschmutzung verabschiedet hat, macht möglicherweise gerade einen Teil dieses Vermächtnisses zunichte, schreibt Rebecca Leber am 14.03.2023 auf Vox Media (nicht zu verwechseln mmit dem Fake-News-Sender Fox News). weiterlesen…

Staatliches Wasserstoffnetz?

Diskussion um Wasserstoffnetzgesellschaft und staatliche Beteiligungsformen

Für einige Industrien in Deutschland wird Wasserstoff die einzige Möglichkeit sein, klimaneutral zu produzieren. Die notwendigen Pipelines und Anlagen für den Transport von Produktionsstätten bzw. Häfen zu den Industriegebieten gilt es zeitnahe zu planen und zu realisieren. Doch welche Institutionen oder welche Institutionsform wäre geeignet, diese gewaltige Aufgabe zu meistern und gegenläufige Interessen auszugleichen? Diese Frage wird gerade intensiv diskutiert. Ein aktuelles Hintergrundpapier aus der Wissenschaft sammelt laut einer Medienmitteilung vom 28.03.2023 wesentliche Argumente für und wider die Schaffung einer einheitlichen Wasserstoffnetzgesellschaft sowie Vor- und Nachteile unterschiedlicher Eigentumsstrukturen, einschließlich einer Beteiligung des Staates. weiterlesen…

Rügener Flüssiggas-Verladestation auf Eis

LNG-Terminal: BT-Haushaltsausschuss blockiert Mittel teilweise

Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat am 30.03.2023 nur einen kleinen Teil der von der Bundesregierung beantragten Mittel für das LNG-Terminal vor Rügen freigegeben, indem er 240 Millionen Euro für die weitere Planung der Anschluss-Pipeline bewilligt, aber 1,5 Milliarden Euro für den Bau des Terminals selbst gesperrt hat. Der Baubeginn durch RWE ist damit vorerst gestoppt, er darf erst erfolgen, wenn der Bundestag die vollständigen Mittel für das Projekt freigibt. Die Deutsche Umwelthilfe fordert vollständige Absage der LNG-Pläne vor Rügen und einen Klimastresstest für alle weiteren geplanten LNG-Projekte. (Foto: LNG-Terminal-Schiff Höegh Esperanza vor WHV – © Gerd Harms) weiterlesen…

Regierung: Europäische Wasserstoffstrategie kommt voran

440 IPCEI-Projekte aus 16 Ländern

Erfreut darüber, dass es mit der Wasserstoffstrategie in der EU vorangehe, hat sich – so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag – am 30.03.2023 im Europaausschuss die Parlamentarische Staatssekretärin im BMWK, Franziska Brantner (Bündnis 90/Die Grünen), gezeigt. In der öffentlichen Sitzung des Gremiums betonte sie, dass es in der EU nun einheitliche Kriterien für die Regulatorik beim Wasserstoff gebe. Die ambitionierte schwedische Ratspräsidentschaft verhandle den zweiten Teil des Wasserstoff-Gaspakets im Trilog-Verfahren zwischen Europaparlament, Kommission und Rat. Es gebe zwei delegierte Rechtsakte, zu Grünstrom und zur Frage der Berechnungsmethoden. weiterlesen…