Verkehrsplanung von vorgestern

Unwirtschaftliche Straßengigantomanie

Nach derzeitigen Plänen könnte die Autobahn 5 bei Frankfurt am Main auf insgesamt zehn Fahrspuren erweitert werden – ähnliche Großprojekte drohen auch andernorts. Aber „viele Vorhaben basieren auf veralteten Zahlen und sind wohl längst unwirtschaftlich“ – schreibt  David Zauner am 21.06.2024 in der Süddeutschen Zeitung. Verantwortlich sind vor allem Differenzen beim CO2-Preis. weiterlesen…

Europas Kampf mit Chinas Dominanz bei Elektrofahrzeugen

Die elektrische Zukunft meistern – von Gerard Reid

Die jüngste Ankündigung der Europäischen Union, ab dem 04.07.2024 Importzölle von 21 bis 38 Prozent auf chinesische Elektrofahrzeuge zu erheben, ist sowohl verwirrend als auch besorgniserregend. Diese Entscheidung birgt aus mehreren Perspektiven erhebliche Risiken. Während China zunächst wahrscheinlich zurückhaltend reagieren wird, könnte es Zölle auf Weine und Luxusgüter erheben, die Frankreich, das EU-Land, das als China gegenüber am härtesten gilt, überproportional treffen würden. weiterlesen…

MCC beleuchtet wackelige Klimapolitik-Finanzierung in Deutschland

KTF ist leer

Der „Klima- und Transformationsfonds“ (KTF) als zentrales Finanzierungsinstrument der Klimawende in Deutschland ist überlastet. Die als Sicherheitspolster angelegte Rücklage, lange Zeit ein zweistelliger Milliardenbetrag, ist laut einer Medienmitteilung des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change) vom 19.06.2024 so gut wie weg. Projektionen zu wichtigen Ausgabenposten zeigen eine hohe Dynamik, ohne Hilfe aus Bundesmitteln stehen viele Förderprogramme auf der Kippe. Das zeigt eine MCC-Studie (abrufbar auf der MCC-Website) aus Anlass der aktuell laufenden Regierungsberatungen zum Bundeshaushalt 2025 und zur mittelfristigen Finanzplanung bis 2028. weiterlesen…

Durch Mittelspannung zu Ressourceneffizienz

Fraunhofer ISE setzt auf neue Form von PV-Kraftwerken

Für den Umbau des Energiesystems sind enorme Rohstoffen-Mengen nötig, z.B. Kupfer und Aluminium für Leitungen zur Anbindung von erneuerbaren Erzeugern ans Netz. Ein vielversprechender Ansatz zur Einsparung von Rohstoffen ist, bei erneuerbarer Energieproduktion statt in der Niederspannungs- in der Mittelspannungsebene zu agieren. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg sieht laut einer Medienmitteilung vom 19.06.2024 insbesondere bei Photovoltaik-Großkraftwerken ein enormes Einsparpotenzial durch höhere Systemspannungen. Das Institut plant erste Pilot-Kraftwerke und strebt gemeinsam mit der Industrie eine breite Markteinführung an. weiterlesen…

Fördermittel-Kürzung bremst Innovationsfähigkeit

Notwendige Innovationen bei Schlüsseltechnologien für Energiewende verlangsamt

2024 ist durch eine substanzielle Reduktion der Fördermittel des Bundes gekennzeichnet – besonders davon betroffen: die Energieforschung. Laut einer Medienmitteilung vom zeichnet sich eine Kürzung der verfügbaren Mittel für neue Projekte von 30 % im Vergleich zum Vorjahr ab. Der Verbund „Energietechnologien und Klimaschutz“ der Fraunhofer-Gesellschaft warnt vor diesem Hintergrund vor einem massiven Rückgang der Innovationsfähigkeit der deutschen Industrie bei Technologien für die Energiewende. In dem Verbund sind neun Institute der Fraunhofer-Gesellschaft organisiert, welche die anwendungsorientierte Energieforschung maßgeblich vorantreiben. weiterlesen…

Mittels 3.500 mal 25 Tonnen Energie speichern

Riesige Schweizer Schwerkraftbatterie soll chinesische Energiewende voranbringen

Wie kann verhindert werden, dass Energie aus Sonne und Wind verloren geht, wenn keine Nachfrage vorhanden ist? Eine Schweizer – Ende 2023 in der chinesischen Stadt Rudong in der Nähe von Shanghai an das Stromnetz angeschlossene – Schwerkraftbatterie von Energy Vault speichert Energie mittels Schwerkraft in 3.500 je 25 Tonnen schweren Blöcken, die mittels Hebevorrichtungen und Schienen bewegt werden. Die Idee (siehe auch Variante auf solarify.eu/2022/03/19/317-energiespeicherung-durch-gewicht) stößt weltweit auf Interesse. (Foto: Schwerkraft-Batterie – © Energy Vault) weiterlesen…

Energie aus Weinbau-Biomasse

TH Köln berechnet Potenzial für Wärme- und Kälteerzeugung

Bei der Weinherstellung fallen Reststoffe wie Trester – der feste bis breiartige Rückstand nach dem Pressen der Trauben – und Rebholz nach dem Schneiden der Reben an. Diese bleiben weitgehend ungenutzt. Wie die Biomasse verwertet werden könnte, um Wärme und Kälte für die Weinbauwirtschaft zu erzeugen und so fossile Energieträger zu ersetzen, hat die TH Köln laut einer Medienmitteilung vom 18.06.2024 in einem Forschungsprojekt untersucht. weiterlesen…

Quantitative Messdaten als Basis für die energetische Gebäudesanierung

Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“

Ein optisches Mobile- Mapping-System, das am Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg entwickelt wird, soll in Zukunft eine umfassende Datengrundlage für die Planung energetischer Sanierungen liefern, vor allem darüber, wie genau der energetische Zustand eines Gebäudes ist. Kernelement ist ein multispektraler LiDARSensor, der neben der Geometrie auch die thermischen Eigenschaften von Fenstern und Fassaden misst. Wie hoch der Sanierungsbedarf eines Gebäudes ist, ermitteln Fachleute, indem Sie Fassade, Dach, Fenster, Wände und Materialien vor Ort in Augenschein nehmen. weiterlesen…

Milliardenbetrug: Zertifikate für Klimaschutz-Fakeprojekte gefördert

Betrugsverdacht bei Projekten in China

Der CO2-Zertifikate-Handel gilt als Dreh- und Angelpunkt seriöser Klimapolitik. Jetzt ist laut ZDF-Frontal ein Megabetrug aufgedeckt worden: In China wurden Klimaschutzprojekte, die in Deutschland auf die Treibhausgas-Minderungsquote angerechnet wurden. Im Ergebnis sollen Mineralölunternehmen Unsummen verdient haben. Politik und Behörden scheinen versagt zu haben. Genehmigt hatte die Projekte das Umweltbundesamt – es vergab Zertifikate, und Ölkonzerne besserten ihre CO2-Bilanz auf. weiterlesen…

Karton-Kreislaufwirtschaft

Nebenströme nachhaltig nutzen

Zusammen mit Partnern will Metsä Board, finnischer Hersteller von Faltschachtelkarton, Kraftlinern und Zellstoff, sich für die Kreislaufwirtschaft einsetzen und dafür besonders Nebenströme aus seiner Produktion von faserbasierten Verpackungen weiter nutzbar machen. Das funktioniert beispielsweise in der Landwirtschaft oder bei der Herstellung von Waschbecken und Badezimmersausstattung. Als Nebenstrom werden Produkte und Rohstoffe bezeichnet, die bei der Fertigung des Hauptprodukts quasi „nebenbei“ anfallen. Die gesamte Metsä Group hat sich laut einer Medienmitteilung vom 14.06.2024 beispielsweise vorgenommen, bis 2030 sämtliche Nebenprodukte und Abfälle aus der Produktion wiederzuverwenden. weiterlesen…