Eine Watschn für das BMDV – und Wissing

Expertenrat veröffentlicht Stellungnahme zum Entwurf des Klimaschutzprogramms 2023 – Reaktionen

Der Expertenrat für Klimafragen hat am 22.08.2023 seine Stellungnahme zum Klimaschutzprogramm 2023 veröffentlicht, gleichzeitig das Umweltbundesamt den zugrunde liegenden Projektionsbericht der Bundesregierung. Der vom UBA koordinierte Projektionsbericht analysiert die aktuelle Klimaschutzpolitik. Der Bericht zeigt, dass das Erreichen der nationalen Klimaziele bis 2030 und 2045 ohne zusätzliche Maßnahmen gefährdet ist – vor allem wegen der Nichterfüllung durch das BMDV und damit verbunden das Verfehlen der EU-Ziele. Nicht zuletzt deshalb droht Deutschland seitens der EU eine saftige Strafe. Bis zu 30 Milliarden Euro. weiterlesen…

Zwei Bücher zum Thema Nachhaltigkeitswissenschaft

1. Handbuch der Nachhaltigkeitswissenschaft in der Zukunft

Die Menschheit wird in den kommenden Jahrzehnten mit vielen Problemen zu kämpfen haben: So wird die Weltbevölkerung bis 2035 voraussichtlich auf 8,8 Milliarden Menschen anwachsen. Auch die sich verändernden Klimabedingungen wirken sich negativ auf die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen aus. Insbesondere Umweltkatastrophen verursachen erhebliche Schäden an Immobilien. Aus sozialer Sicht werden die Ungleichheiten zwischen reichen und armen Ländern immer größer, und in vielen Ländern verschärfen sich die Konflikte zwischen nationalen und internationalen Interessengruppen. Diese Situation legt nahe, dass ein umfassenderes Verständnis der Trends erforderlich ist, die zu einer nachhaltigeren Welt führen können, insbesondere derjenigen, die den Weg für künftige Entwicklungen ebnen können. (Titel: Handbook of Sustainability Science in the Future – © Springer) weiterlesen…

Kompass für erfolgreiche Klimaanpassung

Uni Twente und Uni Bonn legen Orientierungswerk vor

Die Anpassung an den Klimawandel rückt immer stärker in den Mittelpunkt. Dabei muss sichergestellt werden, dass diese Bemühungen effektiv sind und keine unbeabsichtigten negativen Folgen eintreten. Forschende der Universität Twente (Niederlande) haben zusammen mit KollegInnen aus Frankreich, Kenia, Indien, Südafrika, den USA und der Universität Bonn ein Rahmenwerk namens Navigating the Adaptation-Maladaptation Continuum (NAM) vorgeschlagen. Dieses Werkzeug kann bei Entscheidungsprozessen für Klimaanpassungsmaßnahmen hilfreich sein – und insgesamt eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft fördern. Die Ergebnisse sind nun in Nature Climate Change veröffentlicht. weiterlesen…

US-Wissenschafts-Akademie unterstützt EPA-Urteil, dass Formaldehyd Krebs verursacht

Chemieverband droht mit Prozess

Der Streit um die Schädlichkeit von Formaldehyd geht weiter. In den USA erreicht er eben einen Höhepunkt: Ein Gremium hochrangiger US-Wissenschaftler hat den Entwurf eines toxikologischen Risikobewertungsberichts der US-Umweltschutzbehörde EPA unterstützt, in dem Formaldehyd als karzinogen eingestuft wird. Der (offensichtlich durchgestochene) Bericht der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA (NAS) vom 09.08.2023 wurde jedoch vom American Chemistry Council (ACC)*), einem Handelsverband, angefochten, noch bevor er veröffentlicht wurde. weiterlesen…

„Intelligenter Rost“ und Magnete reinigen Wasser

Nanopartikel fischen sogar Östrogenmoleküle aus Wasser

Wird Rost ins Wasser geschüttet, wird es normalerweise schmutziger. ForscherInnen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben spezielle Eisenoxid-Nanopartikel entwickelt, die es tatsächlich sauberer machen, sozusagen „intelligenten Rost“. Dieser Rost kann je nach Beschichtung der Partikel viele Stoffe anziehen, darunter Öl, Nano- und Mikroplastik sowie das Herbizid Glyphosat. Und weil die Nanopartikel magnetisch sind, können sie mit einem Magneten ganz einfach zusammen mit den Schadstoffen aus dem Wasser entfernt werden. Jetzt berichtet das Forschungsteam, dass sie die Partikel so verändert haben, dass sie Östrogenhormone einfangen, die potenziell schädlich für Wasserlebewesen sind. weiterlesen…

Elektrisch angetriebenes Leben

Künstliche Fotosynthese neuer Art gefunden

Mit einem einfachen Stoffwechselweg lässt sich die Herstellung energiereicher Wertstoffe direkt mit Strom antreiben. Wenn in der Natur chemische Reaktionen ablaufen, in denen aus einfachen Molekülen energiereiche Verbindungen entstehen, wird Energie benötigt. Bislang war es nicht möglich, für diese Prozesse vom Menschen erzeugte Elektrizität einzusetzen. Forschenden des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie in Marburg ist ein am 16.08.2023 open access in Joule veröffentlichter Durchbruch gelungen: Sie haben einen künstlichen Stoffwechselweg entwickelt, der aus elektrischem Strom den biochemischen Energieträger ATP gewinnt. Dieses lässt sich zur Bildung energiereicher chemischer Verbindungen nutzen, wie zum Beispiel zur Produktion von Stärke und Proteinen. Der Stoffwechselweg aus vier Enzymen ist ein komplett neuer Ansatz auf dem Weg zu einer nachhaltigen, klimaneutralen Bioökonomie. weiterlesen…

Brennstoffzellen und Kreislaufwirtschaft

Herausforderungen und Perspektiven der automatischen Zerlegung

Die Wasserstoffwirtschaft wird durch den wachsenden Anteil an Erneuerbaren Energien und die Elektrifizierung des Verkehrssektors vorangetrieben. Die wesentlichen Komponenten einer Wasserstoffwirtschaft sind Brennstoffzellen und Elektrolysesysteme. Die Knappheit der Ressourcen zur Herstellung dieser Komponenten und die negativen Umweltauswirkungen ihres Abbaus erfordern eine Kreislaufwirtschaft. Bei der Demontage ist aus wirtschaftlichen, ergonomischen und sicherheitstechnischen Gründen ein höherer Automatisierungsgrad erforderlich. Eine Untersuchung aus dem Institut für Produktionstechnik (WBK) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). weiterlesen…

Scholz kategorisch gegen neue AKW

Stromtrassen und Erneuerbare in Bayern schneller ausbauen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wandte sich bei einer Wahlkampfveranstaltung in München entschieden gegen den Bau neuer Atomkraftwerke. Um die Strompreise zu senken, will er stattdessen Stromtrassen in Bayern schneller ausbauen. Denn für die hohen Strompreise sei unter anderem die bayrische Staatsregierung aufgrund des langsamen Ausbaus der Trassen und der Behinderung des Windausbaus mitverantwortlich: „Wäre es so, dass die großen Stromleitungen aus dem Norden und Osten Deutschlands schon in den Südwesten gebaut wären, dann hätten wir jetzt schon geringere Strompreise. Herzliche Grüße an die bayerische Landesregierung.“ weiterlesen…

Abrissmoratorium könnte Millionen Tonnen CO2 einsparen

Deutsche Umwelthilfe dokumentiert mit mehr als 200 Beispielen deutschen Abrisswahn

Klima- und Ressourcenschutz spielen bei Abrissen keine Rolle – dies zeigen mehr als 200 Abriss-Beispiele, die der Deutschen Umwelthilfe (DUH) seit Jahresbeginn zugeschickt wurden. Ob Einfamilienhäuser, Verwaltungsgebäude, Bildungseinrichtungen, Wohnblöcke und Supermärkte: Abrisse sind meistens nur eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Laut Hochrechnungen der DUH vermeidet die Sanierung eines bestehenden Gebäudes jedoch ein Drittel der Emissionen eines Neubaus. So könnten jährlich in Deutschland 1,1 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Die DUH fordert deshalb ein Abrissmoratorium bis es eine Abriss-Genehmigungspflicht inklusive Ökobilanzierung gibt. Diese kann laut juristischem Gutachten problemlos in die Landesbauordnung aufgenommen werden. weiterlesen…

Kreislaufwirtschaft: EU-Regeln für nachhaltige und sichere Batterien treten in Kraft

Altbatterien müssen recycelt werden – massiver Anstieg erwartet

Batterien sollen in der EU künftig längerlebig sein – und einfacher austauschbar. Dafür sorgen am 17.08.2023 in Kraft getretene EU-Vorschriften. Sie stellen sicher, dass Batterien nur ein Minimum an schädlichen Substanzen enthalten, einen geringen CO2-Fußabdruck haben, weniger Rohstoffe benötigen und in Europa gesammelt, wiederverwendet und recycelt werden. Ab 2025 werden zudem schrittweise Zielvorgaben für die Recyclingeffizienz, die Materialverwertung und den recycelten Inhalt eingeführt. Alle gesammelten Altbatterien müssen recycelt werden, damit hohe Verwertungsniveaus erreicht werden. Das gilt insbesondere für kritische Rohstoffe wie Kobalt, Lithium und Nickel. weiterlesen…