Erstmalig neue steinähnliche Verbindungen aus Kunststoffmüll und Korallenschutt identifiziert

Deutsch-indonesisches Forschungsteam fürchtet Auswirkungen auf Küstenökosysteme

Plastikmüll stellt an hiesigen Stränden ein Problem dar. Deshalb wird er weitestgehend koordiniert binnen weniger Wochen entfernt. An anderen Küsten der Welt lagert er durch ungeregelte Abfallentsorgung über viele Monate bis Jahre. Oftmals wird der Müll am Strand einfach verbrannt und eine besondere Form des Plastikmülls entsteht: sogenanntes Plastiglomerat. Dieses „Gestein“ besteht aus natürlichen Komponenten, wie Korallen-Bruchstücken, die durch das geschmolzene und wieder erstarrte Plastik zusammengehalten werden. Die am 27.06.2023 in Scientific Reports open access veröffentlichte Untersuchung eines deutsch-indonesischen Forschungsteams der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat nun anhand von Feldproben aus Indonesien nachgewiesen, dass von derartigen Gesteinen ein erhöhtes Umweltrisiko für Küstenökosysteme wie Seegraswiesen, Mangroven oder Korallenriffe ausgeht. Der geschmolzene Kunststoff zerfällt schneller zu Mikroplastik und ist zusätzlich mit organischen Schadstoffen belastet. Die Forschenden veröffentlichten die Ergebnisse kürzlich im Fachjournal Scientific Reports. weiterlesen…

Transparenter Diskurs von Umweltfolgen des Lebensmittelsektors erhofft

Discounter lässt „wahre Kosten“ wissenschaftlich ermitteln

Die Lebensmittelkette PENNY/Rewe unterstützt WissenschaftlerInnen der Universität Greifswald und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) bei ihren Untersuchungen zu den wahren Kosten für Lebensmittel. Anfang August werden 2.150 Märkte der Kette eine Woche lang zur Datenbasis. Für neun ausgewählte Produkte werden die berechneten „Wahren Kosten“ als Verkaufspreis von den Kunden verlangt. Die WissenschaftlerInnen erhoffen sich laut einer Medienmitteilung vom 31.07.2023 von der Aktion einen transparenten Diskurs von Umweltfolgen des Lebensmittelsektors sowie Informationen zum Einfluss auf das Konsumverhalten und die Zahlungsbereitschaft der Kundschaft im Interesse der Umwelt. weiterlesen…

PFAS-kontaminiertes Wasser wird wieder sauber

Erfolgversprechendes und umweltschonendes Verfahren entwickelt

Menschgemachte Umweltbelastungen gibt es viele. Zu den gravierendsten gehört die Verschmutzung mit der gesundheitsschädlichen Ewigkeitschemikalie PFAS, die in vielen Böden und Gewässern und damit auch in unserer Nahrung zu finden ist. Sie zu entfernen ist zwar möglich, aber aufwendig und produziert Sondermüll. Nun ist es Forschenden des Fraunhofer-Instituts für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB laut einer Medienmitteilung vom 25.07.2023 gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem PFAS energieeffizient aus kontaminiertem Wasser entfernt werden könnten. Das Projekt AtWaPlas endete dieser Tage nach zwei Jahren Forschungsarbeit mit konkret anwendbaren Ergebnissen. weiterlesen…

Klimakrise nicht anthropogen – Westen und Kapitalismus Hauptschuldige

„Verzweifelter Versuch“

Die Schuld der Konzerne an der Klimakrise auf die ganze Menschheit zu übertragen, sei der verzweifelte Versuch, dass die Schuldigen sich hinter der Menschlichkeit verstecken können, schreibt S. Faizi am 29.07.2023 im Indian Express. Jede Benennung der vom Imperialismus und den Konzernen entfesselten Gewalt gegen das Erdsystem sollte die objektive Realität widerspiegeln, dass die Schuldigen die Verantwortlichen der Konzerne seien und nicht alle Menschen. weiterlesen…

Wasserreinigung mit Biotechnologie

Forschende finden neuen Ansatz durch Kombination von Pilzen und Bakterien

Stickstoff, vor allem in Form von anorganischem Nitrit und Nitrat, ist eine der größten stofflichen Belastungen in Süßgewässern und menschlichen Abwässern. Forscherinnen und Forscher des chinesischen Ministeriums für Natürliche Ressourcen in Xiamen und des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) haben eine natürliche Pilz-Bakterien-Kombination identifiziert, die Nitrat besonders effizient und konstant verstoffwechselt und am 06.05.2023 open access in iScience und am 20.07. auf der IGB-Webseite veröffentlicht. Das könnte für die Weiterentwicklung der Biotechnologie in der Wasseraufbereitung entscheidend sein und ist ein weiterer Beleg für die wichtige Rolle von Pilzen in aquatischen Ökosystemen. weiterlesen…

Licht und Schatten beim Treffen der G20-Umwelt- und KlimaministerInnen

Zusammenarbeit gegen Verschmutzungskrise kommt voran – der Klimakrise werden Entscheidungen nicht gerecht

„Die Ergebnisse des Treffens der Umwelt- und KlimaschutzministerInnen der G20-Staaten in der indischen Stadt Chennai zeigen ein sehr gemischtes Bild“, erklärten das BMUV und das BMWK in einer gemeinsamen Medienmitteilung am 28.07.2023. Positiv wertete das BMUV, dass sich die G20 „klar zur raschen und vollständigen Umsetzung des Weltnaturschutzabkommens von Montreal und zum neuen Schutzabkommen für die Hohe See“ bekennen. „Erstmals richten sie besonderes Augenmerk auf den Waldschutz. Die MinisterInnen verabreden eine bessere Zusammenarbeit für den Schutz des Wassers und gegen die globale Plastikverschmutzung.“ (Foto: Tagungsort: Das Grand Chola Hotel in Chennai, Tamil Nadu, Indien – © Rajukhan Sr Rajesh, CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org) weiterlesen…

UBA: Chancen und Grenzen des Recyclings im Kontext der Circular Economy

Rahmenbedingungen, Anforderungen und Handlungsempfehlungen: Ressourcenkommission veröffentlicht Strategiepapier

Kreislaufwirtschaft ist – neben ökologischen und klimapolitischen Zielen – auch wichtig für die Stärkung der Versorgungssicherheit und anderen wirtschaftspolitischen und sozio-ökonomischen Zielen. Recycling ist dabei eine der Stellschrauben, zusammen mit weiteren Ansätzen und Strategien wie Langlebigkeit, Nutzungsintensität und Sharing Economy. Das am 26.07.2023 erschienene Strategiepapier „Chancen und Grenzen des Recyclings im Kontext der Circular Economy – Rahmenbedingungen, Anforderungen und Handlungsempfehlungen“ der Ressourcenkommission am Umweltbundesamt (KRU) fasst den aktuellen Wissensstand zum Recycling zusammen. (Titel: Recycling Circular Economy – © Umweltbundesamt) weiterlesen…

Außenwirtschaftsförderung stärker am Klimaschutz ausgerichtet

BMWK erlässt Klimapolitische Sektorleitlinien für Exportkreditgarantien – Konsultationsphase mit Stakeholdern startet

Das Instrument der Exportkreditgarantien ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Außenwirtschaftsförderung. Die Exportkreditgarantien schützen Exporteure und Banken vor wirtschaftlich und politisch bedingten Zahlungsausfällen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 24.07.2023 Entwürfe für „Sektorleitlinien der Bundesregierung“ (Hermesdeckungen) vorgelegt. Diese sind in der Bundesregierung abgestimmt und gehenin einem nächsten Schritt jetzt in die Konsultation mit Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und NGO. weiterlesen…

EU-Rat verabschiedet neuen Rechtsakt zur Dekarbonisierung des Seeverkehrs

Weg frei zur Implementierung nachhaltiger Erneuerbarer Kraftstoffe

Die EU-Mitgliedstaaten haben am 25.07.2023 den Weg freigemacht, um nachhaltige Erneuerbare Kraftstoffe in den Seeverkehr zu bringen. Sie stimmten der Verordnung „Fuel EU Maritime“ zu. Die neuen Vorgaben gelten für Schiffe mit einer Bruttoraumzahl über 5.000, die in Häfen im Hoheitsgebiet eines EU-Mitgliedstaats einlaufen, aus ihnen auslaufen oder sich dort aufhalten, zudem ab 2030 eine Landstrompflicht für Container und Passagierschiffe. Der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen aus Erneuerbaren Energien wird für die Schifffahrt gezielt gefördert. weiterlesen…

CBAM fördert Verlagerungen – was tun?

Zuteilung von Emissionszertifikaten wird abgeschafft

Der europäische CO2-Grenzausgleich (Carbon Border Adjustment Mechanism – CBAM) soll ab 2026 dafür sorgen, dass europäische Industrieunternehmen trotz steigender CO2-Preise wettbewerbsfähig bleiben. Mit seiner kürzlich erfolgten Verabschiedung wird die kostenlose Zuteilung von Emissionszertifikaten im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems (EU ETS), die derzeit als Schutz vor Emissionsverlagerungen und Industrieverlagerungen dient, schrittweise abgeschafft – so eine Untersuchung des Ecologic Institut im Auftrag von Germanwatch. (Titelblatt: Comparing Policy Options to Address Export-related Carbon Leakage – © Ecologic Institut_Germanwatch) weiterlesen…