15 Verbände fordern Gesetz zur Energieeffizienz

Gemeinsamer Brief an Bundeskanzler Scholz

Ein breites Bündnis an Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsverbänden fordert in einem gemeinsamen Brief von der Bundesregierung endlich ein ambitioniertes Gesetz zur Energieeffizienz. Seit vier Monaten hängt der bereits im Herbst angekündigte Entwurf fest. Mit ihrem Brief machen das Umweltinstitut München und weitere 14 Verbände auf die Verschleppung des längst überfälligen Gesetzes aufmerksam. Eine Bildaktion von Umweltverbänden am 16. Februar vor dem Bundeskanzleramt unterstreicht die Forderung nach dem versprochenen Energiespar-Gesetz. weiterlesen…

Das Politische Buch: Abrechnung mit „Fossilen“

Claudia Kemferts „Schockwellen“

Die Energie-Ökonomin Claudia Kemfert, Professorin für Energieökonomie und Leiterin der DIW-Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt, Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung und zudem noch – neben zahlreichen weiteren Ämtern – Buchautorin sowie ubiquitäre Kritikerin fossiler Energie und damit auch sogenannter Brückentechnologien wie Gas, hat mit „Schockwellen. Letzte Chance für sichere Energien und Frieden“ ein neues, lehrreiches und kämpferisches Buch zur Energiewende geschrieben, eine Abrechnung mit der deutschen Energiepolitik der vergangenen beiden Jahrzehnte. Sie nimmt den Angriff Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen zum Anlass, mit „den Fossilen“ (und einigen ihrer Verfechter) abzurechnen und wendet sich vor allem gegen die „Kräfte der Vergangenheit“, den russischen Machthaber Putin und alle, die auf dessen billiges Erdgas und -öl hereinfielen. weiterlesen…

Plastikabfall durch neu entwickelte Biokatalysatoren abbaubar

Enzyme statt hoher Temperaturen und Druck

Die Kunststoffe Polyurethan (PUR) und Polyvinylalkohol (PVA) machen immerhin acht Prozent der Kunststoffproduktion in Europa aus, können aber inzwischen mit Hilfe von Enzymen als Biokatalysatoren unter milden Bedingungen abgebaut werden. Ein Team der Universität Greifswald hat zusammen mit dem deutschen Unternehmen Covestro und Teams aus Leipzig und Irland zwei neue Verfahren dafür entwickelt. Dies wurde jetzt in der Fachzeitschrift Angewandte Chemie in zwei Publikationen (DOI: 10.1002/anie.202216220 und DOI: 10.1002/anie.202216962) veröffentlicht. Somit wurde die Voraussetzung geschaffen, beide Kunststoffe ressourcenschonend zu verwerten und umweltfreundliche Verfahren zu deren Recycling zu entwickeln, um das weltweite Problem des Plastikmülls für diese beiden industriell in großen Mengen hergestellten synthetischen Polymere zu verringern. weiterlesen…

Berliner Zero Waste Strategie auch auf europäischer Ebene eingebettet

Berlin unterzeichnet europäische Erklärung zur Kreislaufwirtschaft des Städtenetzwerks ICLEI

Berlin hat sich mit der Unterzeichnung der „Circular Cities Declaration“ einer europaweiten Städte-Initiative des Städtenetzwerks International Council for Local Environmental Initiatives (ICLEI) angeschlossen und widmet sich nun noch intensiver dem Thema Ressourcenschonung. Mit der Unterzeichnung unterstreiche Berlin die Bedeutung einer zirkulären Wirtschaftsweise für das Land und bekenne sich dazu, den Prozess einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft in allen betroffenen Bereichen zu verankern, heißt es in einer Presseerklärung der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz vom 13.02.2023. weiterlesen…

Luftqualitätsgrenzwerte 2022 zwar eingehalten…

…aber Schutz der Gesundheit dennoch nicht sichergestellt

Luftmessstation in Wiesbaden - Foto © Franziska Vogt für Solarify2022 wurden das fünfte Jahr in Folge die Feinstaubgrenzwerte in Deutschland nicht überschritten. Der Jahresmittelgrenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 µg/m3 Luft wurde nach aktueller Datenlage nur noch an zwei verkehrsnahen Messstationen in München und Essen überschritten. Das zeigt die vorläufige Auswertung der Messdaten der Länder und des Umweltbundesamtes (Stand 31.01.2023) von bislang rund 500 Messstationen am 13.02.2023. UBA-Präsident Dirk Messner: „Trotz der erzielten Fortschritte muss berücksichtigt werden, dass die geltenden Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid vor mehr als 20 Jahren festgelegt wurden und nicht mehr den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen über die gesundheitlichen Auswirkungen von Luftverschmutzung entsprechen. Die EU-Kommission schlägt daher in ihrem Entwurf für eine neue Luftqualitätsrichtlinie schärfere, sich stärker an den Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation orientierende Grenzwerte vor.“ weiterlesen…

50 Mrd. Euro unnötige, leicht vermeidbare Energiekosten in den vergangenen 10 Jahren

Effizienz von Gebäuden stärken

Aktuell arbeitet die Bundesregierung an einer Novelle des Gebäudeenergiegesetzes. Im Kern geht es darum, dass ab 2024 nur noch der Einbau von neuen Heizungen erlaubt sein soll, die mit 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Im Zuge dieses Gesetzgebungsverfahrens fordern Umwelt-, Verbraucherschutz- und Unternehmensverbände gemeinsam die Bundesregierung auf, auch den Betrieb von Gebäuden in den Blick zu nehmen. Neben der notwendigen, umfassenden Sanierungswelle gebe es hier ein großes, einfach und schnell zu hebendes Einsparpotenzial von zig Milliarden Euro in den nächsten Jahren. Damit befasst sich die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz in einem Policy Brief und einem Brief an Bauministerin Geywitz und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. weiterlesen…

Atomausstieg gilt nicht für Forschungsreaktoren

Regierung zur nuklearen Sicherheit

„Forschungsreaktoren sind vom Atomausstiegsbeschluss nicht betroffen“, stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/5488) auf eine Kleine Anfrage (20/5325) der Unionsfraktion klar: Auch nach dem Abschalten der letzten Atomkraftwerke zur kommerziellen Stromerzeugung spätestens zum 15.04.2023 werde die nukleare Sicherheit „über sehr lange Zeiträume“ weiterhin gewährleistet werden müssen, erklärt die Bundesregierung zum Hintergrund der vom Bundesamt für Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) herausgegebenen Publikation mit dem Titel „Atomausstieg in Deutschland – Viele Aufgaben der nuklearen Sicherheit bleiben“. weiterlesen…

Circular-Valley-Startups retten Milliarden Liter Wasser

80 Prozent des Abwassers von Industrie und Haushalten gehen ungeklärt in Umwelt

„Sauberes Wasser“ ist eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und das aus doppeltem Grund: Wegen zunehmender Dürren haben weniger Menschen Zugang zu dieser Lebensgrundlage. Zugleich gehen auf unserem Planeten rund 80 Prozent des Abwassers von Industrie und Haushalten ungeklärt in die Umwelt. Die neue Runde des internationalen Circular-Economy-Accelerators ist Themen gewidmet, die Emissionen im Giga-Maßstab verhindern. Fünf der jungen Unternehmen haben bahnbrechende Ideen zu Entsalzung und Wiederaufbereitung von Wasser. Damit sind sie nun aus Palästina, Singapur, Kenia und Europa in die Rhein-Ruhr-Region gekommen. Sie sind aus rund 500 Bewerbern ausgewählt worden, an der neuen Runde des Förderprogramms von Circular Valley® teilzunehmen. Ihre Ideen haben das Potenzial, Emissionen im Milliarden-Maßstab zu vermeiden (Giga-Impact) und einen elementaren Kreislauf zu schließen. weiterlesen…

Team aus Michigan recycelt bisher nicht recycelbaren Kunststoff PVC

Bericht in Nature Chemistry, wie PVC chemisch verwertet werden kann

PVC, oder Polyvinylchlorid, ist einer der am meisten produzierten Kunststoffe und ein großer Teil des Plastiks, das wir täglich verwenden. Die Recyclingquote in den USA geht gegen Null. Zum ersten Mal kann es jetzt aber recycelt werden. Ein Großteil der im Krankenhaus verwendeten Kunststoffe – Schläuche, Blutbeutel, Masken und vieles mehr – besteht aus PVC, ebenso wie die meisten, in modernen Sanitäranlagen verlegten Rohre. Fensterrahmen, Hausverkleidungen und Bodenbeläge bestehen aus PVC oder enthalten PVC. Es ummantelt elektrische Leitungen und wird für Duschvorhänge, Zelte, Planen und Kleidung verwendet. weiterlesen…

BDE moniert Regelungen zum Verbot von Abfallexporten und Notifizierungspflichten

Abstimmung des EU-Parlaments über Abfallverbringungsverordnung

Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE ) hat am 30.01.2023 mit Skepsis auf die Abstimmungsergebnisse des EU-Parlaments zur Abfallverbringungsverordnung reagiert. Besonders kritisch sieht der Verband dabei die Regelungen zur Kunststoffverbringung. „Mit ihrem Beschluss haben die EU-Parlamentarier Regelungen verabschiedet, welche die Abfallverbringung stark einschränken, wenn nicht gar unmöglich machen. Die Neuregelungen stehen im Gegensatz zum Vorhaben, die europäische Wirtschaft zu einer Kreislaufwirtschaft zu entwickeln“ erklärte BDE-Präsident Peter Kurth in Berlin. weiterlesen…