Abgeordnete streiten über Hochrisikotechnologie Atomkraft

Streckbetrieb laut Regierung vertretbar

Aus Sicht des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMU), Christian Kühn (Bündnis 90/Die Grünen), ist der 2011 beschlossene Ausstieg aus der „Hochrisikotechnologie“ Atomkraft „auch in diesen Zeiten multipler Krisen richtig“- so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag über eine öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses am 09.11.2022. Den Streckbetrieb der drei noch laufenden Atomkraftwerke bis zum 15.04.2023 halte er aus Sicherheitsperspektive für vertretbar. Eine Laufzeitverlängerung indes bräuchte „erhebliche Investitionen in den Kraftwerken, um die Sicherheit auf dem gleichen Niveau zu gewährleisten“, sagte der BMU-Staatssekretär. weiterlesen…

Projekt MiningImpact erforscht Tiefsee-Manganknollenabbau

Mit „Expedition SO295“ Umweltschäden am Meeresgrund untersuchen

Wie stark zerstört der Manganknollenabbau den Lebensraum in der Tiefsee? Das untersucht laut einer Medienmitteilung des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel vom 11.10.2022 in den nächsten zwei Monaten die MiningImpact-Expedition SO295 mit dem Forschungsschiff SONNE in den Explorationslizenzgebieten der Clarion-Clipperton Zone im Nordpazifik. Beim Einsammeln von Manganknollen wird die belebte Zone des Meeresbodens abgetragen; zusätzlich bedecken die beim Abbau aufgewirbelten Sedimente große Flächen in der Umgebung. Ziel der Fahrt ist es, das komplette Ausmaß der Umweltauswirkungen anderthalb Jahre nach einem industriellen Gerätetest zu erfassen. (Abbildung: Manganknolle – 1982 aus dem Pazifik © Koelle, eig. Foto, CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org) weiterlesen…

CDU/CSU wollen Klimaschutz vorantreiben

Auch Union jetzt für CO2-Preis

Aus der Opposition heraus lassen sich alte Sünden rasch vergessen und vergeben: Die Unionsfraktion will den Klimaschutz international, europäisch und in Deutschland vorantreiben. Vor dem Hintergrund der 27. UN-Klimakonferenz (COP27) in Scharm el-Scheich schreiben die Abgeordneten von CDU und CSU – so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag – in einem Antrag (20/4312) am 09.11.2022, die Bundesregierung habe in den vergangenen Monaten den Klimaschutz nicht mit der gebotenen Dringlichkeit verfolgt, die Umsetzungs- und Finanzierungsversprechen, jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutz an die ärmeren Länder zu geben, würden nicht eingehalten. weiterlesen…

Was tun mit dem Herbstlaub aus der Stadt?

Energetisch bisher kaum genutzt

Am Fallbeispiel Berlin haben Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie e.V. (ATB) die Kompostierung von Laubabfällen mit deren energetische Nutzung in Biogasanlagen vergleichend bewertet. Die Studie zeigt, dass eine Verwertung vorbehandelten Laubs in einer Biogasanlage nicht nur Strom- und Wärme erzeugt, sondern auch die Treibhausgasemissionen deutlich reduziert. Die Ergebnisse wurden in Resources, Conservation and Recycling veröffentlicht. weiterlesen…

Aktion Biotonne Deutschland startet „28-Tage-Biotonnen-Challenge“ für Bürger

Aus Küchen- und Gartenabfällen kann, getrennt gesammelt, wertvoller Kompost und Biogas werden

Ein breites Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Verbänden setzt sich mit den „Aktionswochen Biotonne Deutschland“ für eine bessere Biomüll-Sammlung ein. Wie schon 2020 werben ab 07.11.2022 vor allem Kommunen in Deutschland vier Wochen lang für die Getrenntsammlung von Bioabfällen mit Aktionen vor Ort. Der Fokus der Aktionswochen liegt in diesem Jahr auf einer „28-Tage-Biotonnen-Challenge“ zur Sensibilierung von Bürgerinnen und Bürgern. Das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt sowie zahlreiche Naturschutz- und Wirtschaftsverbände, Städte, Landkreise und kommunale Unternehmen unterstützen die bundesweite Aktion. weiterlesen…

Mehr Gips-Recycling, keine neuen Abbaugebiete

Für den Schutz wichtiger Ökosysteme fordern die Verbände daher u.a. den Einsatz von mehr Recyclinggips

Im Gipskarstgürtel im südlichen Harz wird seit 100 Jahren Gips abgebaut. Die Karstlandschaft Südharz war bisher davon ausgeschlossen, doch das könnte sich ändern. In der unberührten Naturlandschaft sollen Probebohrungen das Potenzial erkunden. Mehrere Verbände warnen vor der Ausweitung des Gipsabbaus im Südharz. Stattdessen fordern sie von Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck eine verbindliche Rohstoffstrategie für einen kreislaufgerechten Einsatz von Gips, wie Petra Franke für energiezukunft recherchiert hat. (Foto: Questenberg liegt in der Gipskarstlandschaft Unterharz, der Karstwanderweg führt hier entlang – © DGuendel auf Wikimedia, CC BY 4.0) weiterlesen…

Blinde Flecken bei Überwachung von Plastikmüll

KIT-Forschende vermuten, dass viel mehr Plastik in fließenden Gewässern transportiert wird als bislang angenommen – neue Ansätze für die Modellierung

Ob im Trinkwasser, in der Nahrung oder sogar in der Luft: Plastik ist ein globales Problem – und das ganze Ausmaß der Verschmutzung ist möglicherweise noch gar nicht bekannt. Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben gemeinsam mit Partnern aus den Niederlanden und Australien konventionelle Annahmen für den Transport von Plastik in Flüssen überprüft. Die tatsächliche Menge Plastikmüll in Flüssen könnte demnach bis zu 90 Prozent größer sein als bislang vermutet. Die neuen Erkenntnisse sollen dabei helfen, das Monitoring zu verbessern und Plastik aus Gewässern zu entfernen. Über ihre Ergebnisse berichten sie am 02.11.2022 in Water Research. (DOI: 10.1016/j.watres.2022.119078) (Foto: Blinde Flecken bei der Überwachung – mit Plastikmüll bestückte Flussmodelle – © Daniel Valero, KIT) weiterlesen…

Die Kühe und das Klima – historische Daten offenbaren Überraschendes

Seit 2003 stoßen Nutztiere in Deutschland weniger Methan aus als 1892

Zwei Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Nutztierbiologie Dummerstorf (FBN) haben den Methanausstoß von landwirtschaftlichen Nutztieren am Ende des 19. Jahrhunderts mit heutigen Werten verglichen. Das Ergebnis überraschte: Seit 2003 sind die Methanemissionen geringer als 1892. Die Ergebnisse der Studie wurden in Science of The Total Environment veröffentlicht. weiterlesen…

„49-Euro-Ticket als historischer Schritt“

Allianz pro Schiene lobt Bund-Länder-Beschluss zum ÖPNV

Der Verkehrsverbund Allianz pro Schiene begrüßt die Einigung von Bund und Ländern auf ein deutschlandweit gültiges 49-Euro-Ticket im Nahverkehr. „Das ist ein wirklich historischer Schritt auf dem Weg zu einer modernen Verkehrspolitik“, sagte Geschäftsführer Dirk Flege am 03.11.2022 in Berlin. „Es ist ein Riesenschritt fürs Klima und eine Richtungsentscheidung für die Verkehrswende, dass die Politik den ÖPNV nun tatsächlich leichter zugänglich, preiswerter und attraktiver machen will.“ weiterlesen…

Recycling von PV-Modulen steckt noch in den Anfängen

Extraktion von Silber und anderen Rohstoffen unrentabel, da Primärrohstoffe nach wie vor preiswert sind

Bei der Rückgewinnung der Materialien aus Photovoltaikmodulen sei noch viel Luft nach oben. Das liege zum einen daran, dass es im Laufe der Entwicklung viele verschiedene Modultypen gegeben habe und gebe, die im Recycling jeweils ihre eigenen Spezifika hätten, aber auch an den Kosten, wie Petra Franke am 02.11.2022 auf energiezukunft schreibt. weiterlesen…