Wasserstoff-Ammoniak-Brücke Kanada-Deutschland

Ab 2025

Deutsche Energiekonzerne wollen die Dekarbonisierung vorantreiben: Eon Hydrogen und Uniper wollen ab 2025 unabhängig voneinander viel grünen Wasserstoff aus Kanada und Ammoniak importieren. Entsprechende Absichtserklärungen haben die beiden deutschen Energiekonzerne jetzt mit dem kanadischen Projektentwickler Everwind Fuels unterzeichnet. Der baut derzeit in Point Tupper, Nova Scotia, im Osten Kanadas eine Produktionsstätte für grünen Wasserstoff und Ammoniak (u.a. von Ralph Diermann, pv magazine). weiterlesen…

Uniper beschert finnischem Energieriesen Fortum hohe Verluste

Bund übernimmt 30 Prozent

Die durch den Ukraine-Krieg angeschlagene deutsche Tochter Uniper hat den finnischen Mutterkonzern Fortum tief in die Verlustzone gerissen. Im Rahmen des genehmigten „Stabilisierungspakets“ beteiligte sich die Bundesregierung mit 30 Prozent an Uniper – der schwächelnde Energieversorger erhielt im Gegenzug 15 Milliarden Euro Eigenkapital und Liquiditätshilfen – so EURACTIV. Die finnische Fortum (zu 51 Prozent in Staatsbesitz) bleibt mit einem reduzierten Anteil von 56 Prozent seit 2020 der größte Aktionär von Uniper, meldete aber einen Nettoverlust von 7,4 Milliarden Euro zwischen April und Juni dieses Jahres. Der Aktienkurs von Fortum fiel an der Börse in Helsinki um mehr als drei Prozent. weiterlesen…

Russland fackelt riesige Gasmengen ab

Umweltkatastrophe befüchtet

Nahe der Pipeline Nord Stream 1 brennt Russland in großem Umfang Erdgas ab, das offenbar für den Export nach Deutschland bestimmt war – so u.a. tagesschau.de am 26.08.2022. Experten befürchten eine Umweltkatastrophe. Wie der britische Sender BBC berichtet, ist vom benachbarten Finnland aus bereits seit einigen Wochen eine ungewöhnlich große Flamme zu sehen, die in Portowaja nordwestlich von Sankt Petersburg brennt. Auch auf Satellitenbildern ist sie demnach deutlich zu erkennen. weiterlesen…

Arktischer Meereisverlust führt voraussichtlich zu häufigeren starken El Niño-Ereignissen

Untersuchung in Nature Communications

Das arktische Meereis hat erheblich abgenommen und wird bald voraussichtlich saisonal völlig verschwinden. Es ist wenig darüber bekannt, ob das schwindende arktische Meereis in der Lage ist, das Auftreten von starkem El Niño zu beeinflussen, einer wichtigen Form der Klimavariabilität mit globalen Auswirkungen. Auf der Grundlage von Experimenten mit gekoppelten Zeitscheibenmodellen zeigen Autoren aus China und den USA in einem Artikel in Nature Communications, dass, wenn der Eisverlust weiter anhält und die Arktis zeitweise eisfrei wird, die Häufigkeit starker El-Niño-Ereignisse um mehr als ein Drittel ansteigt. weiterlesen…

Amerikaner unterliegen falscher sozialer Wahrnehmung: „Pluralistische Ignoranz“

Unterstützung der Bevölkerung für Klimapolitik um fast die Hälfte unterschätzt

von Gregg Sparkman, Nathan Geiger & Elke U. Weber – open access

„Pluralistische Ignoranz – eine gemeinsame Fehlwahrnehmung der Denk- und Verhaltensweisen anderer – stellt eine Herausforderung für kollektives Handeln bei Problemen wie dem Klimawandel dar. Anhand einer repräsentativen Stichprobe von Amerikanern (n = 6119) untersuchen wir, ob die Amerikaner die nationale Besorgnis über den Klimawandel und die Unterstützung für Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels richtig einschätzen. Wir stellen eine Form von pluralistischer Ignoranz fest, die wir als ‚falsche soziale Realität‘ beschreiben: eine nahezu universelle Wahrnehmung der öffentlichen Meinung, die das Gegenteil der tatsächlichen öffentlichen Stimmung ist“ – publiziert am 23.08.2022 in Nature Communications. weiterlesen…

Hälfte der Schweizer Gletscher schon weg

Gletscherschwund historisch untersucht

Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) haben erstmals für die ganze Schweiz den Gletscherschwund im 20. Jahrhundert rekonstruiert. Die Forschenden nutzten dazu historisches Bildmaterial und kamen zum Schluss, dass sich das Volumen der Gletscher zwischen 1931 und 2016 um die Hälfte verringert hat – schreibt Franziska Schmid  am 22.08.2022 auf der ETH-Internetseite. weiterlesen…

Cambridge: Künstliche Blätter produzieren solaren Wasserstoff

Welle sauberer Kraftstoffproduktion

Forscher der Universität Cambridge haben ultradünne, flexible, von der Photosynthese inspirierte „Blätter“ entwickelt. Da die kostengünstigen, autonomen Entwicklungen leicht genug zum Schwimmen sind, könnten sie zur Erzeugung einer nachhaltigen Alternative zu Benzin eingesetzt werden, ohne Platz an Land zu beanspruchen – so am 17.08.2022 Sarah Collins auf der Universitäts-Webseite. weiterlesen…

„Achillesferse“ der langlebigen Chemikalien

PFAS geknackt

Forscher haben einen Ansatz für den Abbau einer Klasse von langlebigen Chemikalien entwickelt, der einfacher und billiger ist als die derzeit verwendeten harten Methoden. Die in Nature und Science publizierte Arbeit gibt auch Hinweise darauf, wie diese Chemikalien, die mit Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht werden, zerfallen – eine Erkenntnis, die dazu beitragen könnte, diese persistente Schadstoffgruppe (abgekürzt PFAS) endgültig zu vernichten (siehe solarify.eu/toedliche-chemie-produktion). weiterlesen…

Klimakiller US-Flüssiggas?

LNG-Importe aus den USA in die EU fast verdreifacht

Laut EU-Kommission sind die weltweiten LNG-Exporte nach Europa seit März im Vergleich zum Vorjahr um 75 Prozent gestiegen, nachdem die EU Sanktionen gegen Moskau verhängt hat. Der größte Teil davon kommt aus den USA. Im März erklärte sich Washington bereit, in diesem Jahr 15 Milliarden Kubikmeter zusätzliches LNG auf die EU-Märkte zu liefern – ein Ziel, das es nun wahrscheinlich noch übertreffen wird. Während die US-Lieferungen von Flüssigerdgas (LNG) nach Europa im Zuge des russischen Einmarsches in der Ukraine stark ansteigen, wachsen auch die Sorgen um die Auswirkungen auf das Klima, schreibt Nikolaus J. Kurmayer am 22.08.2022 auf EURACTIV.com. weiterlesen…

Warum der Ausstieg aus der Kohle so schwierig ist

„Was wir durch die Untersuchung von 15 Ländern über den Kohleausstieg gelernt haben“

„Trotz der weithin anerkannten Notwendigkeit, schnell von fossilen Brennstoffen, insbesondere Kohle, wegzukommen, investieren viele Länder weiterhin in diese hochgradig umweltschädliche Energiequelle. Um zu verstehen, warum der Ausstieg aus der Kohle so schwierig ist, haben wir in Zusammenarbeit mit einem internationalen Team von rund 35 Forschern die politökonomischen Faktoren untersucht, die für die weitere Nutzung der Kohle verantwortlich sind.“ Zuerst erschienen in Carbon Brief vom 01.08.2022 unter (BY-NC-ND 4.0).. weiterlesen…