Sommer vor 300.000 Jahren

TU Braunschweig rekonstruiert Temperaturentwicklung anhand von Zuckmücken

Wie war der Sommer in Norddeutschland vor 300.000 Jahren? Wärmer oder kälter? Wie stark haben sich die Temperaturen verändert? Um das herauszufinden, haben WissenschaftlerInnen der Technischen Universität Braunschweig Sedimente des ehemaligen Tagebaus Schöningen untersucht, der weltweit zu einem der wichtigsten Orte der Archäologie zählt. Im Fokus ihrer Forschung standen dabei Fossilien eines winzigen Insekts: der Zuckmücke. (Bild: Kopfkapsel einer Zuckmückenlarve der Art ‚Microtendipes pedellus‘ – © Sonja Rigterink, TU Braunschweig) weiterlesen…

Microsoft mit Rekord-CDR-Deal

CO2-Zertifikate im Wert von Hunderten von Millionen Dollar

Microsoft kommt mit seinen gewaltigen Rechenleistungen und dem dadurch wchsenden enormen Stromverbrauch in Bezug auf seine Klimaziele stark in die Bredouille. Um nun bis 2030 wirklich CO2-neutral zu werden, schloss Microsoft einer Meldung des Österreichischen Rundfunks und der Financial Times folgend einen Rekorddeal ab – mit 1PointFive, einer Firma des viertgrößten Öl- und Gasförderunternehmens der USA. „Microsoft und Occidental Petroleum unterzeichneten einen Rekordvertrag über CO2-Zertifikate im Wert von Hunderten von Millionen Dollar, da die Technologiebranche darum kämpft, ihre Klimaversprechen trotz des steigenden Energiebedarfs durch künstliche Intelligenz einzuhalten“, schrieb die FT am 09.07.2024. weiterlesen…

HyFiT – neue Klasse synthetischer Kraftstoffe

Neue Klasse synthetischer Kraftstoffe

ForscherInnen der RWTH Aachen, des Mühlheimer Max-Planck-Instituts für chemische Energiekonversion und der ETH Zürich haben am 08.07.2024 in einer interdisziplinären Studie eine neue Klasse synthetischer Kraftstoffe vorgestellt, die als hydroformylierte Fischer-Tropsch (HyFiT)-Kraftstoffe bekannt sind und die Zukunft des sauberen Transports revolutionieren könnten. Die Studie mit dem Titel „Towards carbon-neutral and clean combustion with hydroformylated Fischer-Tropsch (HyFiT) fuels” wurde nun in Nature Energy veröffentlicht. (Bild: Synthetische Kraftstoffe: Zapfhähne für OME, H2 und Solarstrom – © PPP Schlögl, MPI CEC) weiterlesen…

Komplettes Erbgut und Gift-Gene der Oder-Mikroalge entschlüsselt

„Goldalge“ Prymnesium parvum

Im Sommer 2022 verendeten rund 1.000 Tonnen Fische, Muscheln und Schnecken in der Oder. Die Katastrophe war zwar vom Menschen verursacht, doch die unmittelbare Todesursache war das Gift einer Mikroalge mit dem wissenschaftlichen Sammelnamen Prymnesium parvum, oft auch ‚Goldalge‘ genannt. Seitdem haben sich diese Einzeller dauerhaft in der Oder angesiedelt. Um künftig Risikofaktoren zu identifizieren, unter denen sich die Alge vermehrt und ihr Gift bildet, haben ForscherInnen unter Leitung des Berliner Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) jetzt das Erbgut der Mikroalge sequenziert. Dabei konnten sie die für die Giftbildung verantwortlichen Gensequenzen ausmachen, ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Frühwarnsystem. Die Studienergebnisse wurden in Current Biology veröffentlicht. (Bild: Prymnesien befallen eine Kieselalge und lösen sie auf, um den Zellinhalt aufzunehmen – © Karla Münzner/IGB) weiterlesen…

Geothermie kann laut acatech-Untersuchung Fernwärme befeuern

Die Wärmewende findet Stadt: Geothermie kann laut acatech Studie Fernwärme befeuern

Eine Grundvoraussetzung der Energiewende ist die Wärmewende. Die technologischen Entwicklungen der vergangenen Jahre weisen der Geothermie dabei nun eine erweiterte Rolle zu: Um in der Wärmeversorgung fossile durch erneuerbare Energieträger zu ersetzen, könnte sie zu einer Schlüsseltechnologie werden. Zu diesem Schluss kommt am 03.07.2024 die Studie „Geothermische Technologien in Ballungsräumen: ein Beitrag zur Wärmewende und zum Klimaschutz“ von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. (Titel: Geothermische Technologien in Ballungsräumen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz – @ acatech.de) weiterlesen…

Das Holozän-Projekt

Eine weltweite iniative zur Rettung der Erde, auch durch Kreislaufwirtschaft

„Wir sind auf dem Highway zur Klimahölle“, sagte UN-Generalsekretär António Guterres auf der Weltklimakonferenz 2022. „Die Tür ist noch offen für eine sichere Landung der Menschheit“, äußerte sich der Klimaforscher Prof. Dr. Johan Rockström vom PIK-Potsdam im November 2023. Und COP28-Präsident Ahmed al-Jaber bat 2023: „Bitte helfen Sie mir, zeigen Sie mir den Fahrplan für einen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, der eine nachhaltige sozioökonomische Entwicklung ermöglicht, es sei denn, Sie wollen die Welt zurück in die Höhlen führen“. Um die Erde auf ein sicheres Niveau unter 350 ppm atmosphärischem CO2 und eine Erwärmung von 1° C über dem vorindustriellen Niveau zu des Holozän zu bringen, ist ein Plan für einen konzertierten wirtschaftlichen und sozialen Wandel hin zu einer Zukunft ohne fossile Brennstoffe erforderlich. Solarify dokumentiert den ehrgeizigen Plan. (Grafik: Entwicklung des atmosphärischen CO2 im Vergleich zur globalen Temperaturänderung – © Mark Maslin, John Lang and Fiona Harvey, CC-BY 4.0 ) weiterlesen…

Für Reparatur und Weiterverwendung!

Deutsche Physikalische Gesellschaft plädiert für nachhaltigen Umgang mit wissenschaftlicher Forschungsinfrastruktur

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) betont in ihrer neuesten Stellungnahme die Bedeutung des nachhaltigen Umgangs mit wissenschaftlichen Geräten und der Forschungsinfrastruktur. Angesichts der großen Mengen an Materialien, die für die physikalische Forschung benötigt werden, appelliert die DPG an Hochschulen und Landesregierungen, Reparatur und Weiterverwendung zu stärken. „Ein Ausbau der Möglichkeiten zur Reparatur und Weiternutzung von wissenschaftlichen Geräten kann erheblich zur Reduzierung der Umweltbelastungen durch Forschung beitragen“, betont DPG-Präsident Klaus Richter. Dies sei nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern häufig auch ökonomisch vorteilhaft, da Reparaturen in der Regel kostengünstiger seien als Neuanschaffungen. weiterlesen…

Schädigung der Tropenwälder größer als bisher angenommen

Überblick über Ausmaß und langfristige Auswirkungen

Tropenwälder sind für den Schutz der biologischen Vielfalt und des Klimas unerlässlich. Ihr Bestand geht durch Abholzung und Umwandlung für die Landwirtschaft, den Bergbau oder Infrastruktur zurück. Oft wird aber übersehen, dass auch die verbleibenden Wälder durch menschliche Einflüsse kontinuierlich fragmentiert und geschädigt werden. Mittels Fernerkundungsdaten und modernsten Methoden der Datenanalyse haben Forschende nun erstmalig einen Überblick über das Ausmaß und die langfristigen Auswirkungen der Schädigung feuchter Tropenwälder gewonnen. Ihre am 04.07.2024 in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichte Untersuchung zeigt, dass die Auswirkungen dieser Schädigung größer sind als bisher angenommen. weiterlesen…

„Kreislaufwirtschaft entfesseln“

Kapitel 19 des neuen Bundeshaushalts

Der Entwurf des Bundeshaushalts 2025, auf den sich die Koalitionäre nach zähen Auseinandersetzungen in der Nacht zum 06.07.2024 geeinigt haben, enthält als Hauptthema „Wachstum“ – er beinhaltet unter Nr. 19 auch einen Passus zur Kreislaufwirtschaft. Solarify dokumentiert. weiterlesen…

Mobilität: Straßenbahn übernimmt Paketdienst

Verbundprojekt LogIKTram zeigt Konzept für die Paketlieferung auf Schienen

Um den Gütertransport von den Straßen mehr auf die Schienen zu verlagern, haben das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), das FZI Forschungszentrum Informatik, ein Innovationspartner des KIT, und weitere Partner im Verbundprojekt LogIKTram ein Logistikkonzept entwickelt. Forschende des KIT haben den technischen Umbau der Bahn sowie die verkehrlichen Wirkungen des Konzepts untersucht. Bei der Abschlussveranstaltung des Projekts präsentierten die Beteiligten eine umgebaute Straßenbahn, die auf Basis einer Karlsruher Zweisystem-Stadtbahn entstand und zukünftig als Gütertram für einen klimafreundlichen Paketdienst eingesetzt werden kann. weiterlesen…