UN-Umweltkonferenz mit Signal für Multilateralismus

Lemke: Versammlung fasst historische Beschlüsse

Bundesumweltministerin Steffi Lemke zog am 04.03.2022 ein Fazit ihrer Reise zur Weltumweltkonferenz UNEA in Nairobi: Obwohl die UNEA vom völkerrechtswidrigen Krieg Russlands gegen die Ukraine überschattet gewesen sei, seien gute Ergebnisse erzielt worden. Lemke, vom 01. bis 05.03. vor Ort in Kenias Hauptstadt, lobte die fünfte UNEA-Sitzung als großen Erfolg – und als wichtiges Signal für die Stärke der internationalen Staatengemeinschaft – in Nairobi seien wegweisende Initiativen für den weltweiten Umweltschutz beschlossen worden, etwa ein Mandat für ein rechtlich verbindliches UN-Abkommen gegen die Plastikvermüllung von Umwelt und Meeren. (Foto: Benjamin von Wong: Müllplastik in Nairobi – „Turn off the Plastic-Tap“ – © UNEP/Ahmed Nayim Yussuf/Pnuma) weiterlesen…

Gebäudewärme bis 2035 vollständig erneuerbar möglich

Greenpeace-Untersuchung des Wuppertal-Instituts zeigt Politikmix auf

Die Rufe nach Unabhängigkeit vom Gas werden angesichts der Sicherheitslage in Europa und der enormen Preissteigerung fossiler Brennstoffe immer lauter. Eine von Greenpeace in Auftrag gegebene Studie des Wuppertal Instituts zeigt nun, dass eine vollständige Abkehr von fossilen Brennstoffen in diesem Sektor bereits in 13 Jahren möglichen wäre. Haushalte würden dabei sogar noch Kosten sparen, schreibt Marian Willuhn am 03.03.2022 auf pv magazine. weiterlesen…

IEA: Zehn-Punkte-Plan für Unabhängigkeit von russischen Gasimporten

Reduktion um ein Drittel innerhalb eines Jahres

Die Internationale Energieagentur IEA hat am 04.03.2022 einen Zehn-Punkte-Plan zu Reduzierung der Gasimporte aus Russland innerhalb eines Jahres um ein Drittel veröffentlicht. Russland nutze seine Gasressourcen als „wirtschaftliche und politische Waffe“, kritisierte IEA-Direktor Fatih Birol anlässlich der Vorstellung des Plans. Die Abhängigkeit Europas von russischem Gas sei substanziell, so die IEA: 140 Milliarden Kubikmeter Gas habe Russland 2021 per Pipeline nach Europa geliefert, weitere 15 Mrd. m3 in Form von verflüssigtem Erdgas (LNG). 45 Prozent der europäischen Gasimporte stammten somit aus Russland, sie machten 40 Prozent des Gasverbrauchs in Europa aus. In einzelnen europäischen Staaten sei die Abhängigkeit sogar noch größer: In Deutschland etwa stammten 2021 rund 55 Prozent des Gases aus Russland. weiterlesen…

Heute noch deutlicher als vor 50 Jahren

„Die Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome markierte Startpunkt der modernen Ökobewegung

1968 bildeten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus 30 Ländern den „Club of Rome“, um die Zukunftsaussichten der Menschheit auszuloten. Am 02.03.1972 präsentierten sie die Untersuchung „Die Grenzen des Wachstums“. Viele taten den Appell zum Umdenken erst einmal als apokalyptisches Szenario, als Panikmache ab. Würdigungen von DLF, SWR und BUND. Die Prognose war bei weitem zu harmlos… weiterlesen…

2021 Marktparität von PV und Onshore-Wind

Laut enervis in fast allen europäischen Strommärkten

Das energiewirtschaftliche Beratungsunternehmen enervis hat einen Bericht zum Status Quo der Marktparität von PV und Onshore-Wind in 25 europäischen Ländern veröffentlicht. Demnach erreichten Marktwerte für PV und Wind onshore 2021 in europäischen Märkten Rekordniveau, vor allem aufgrund stark gestiegener Preise für Erdgas und CO2-Zertifikate. Als Folge wurde in fast allen europäischen Märkten Marktparität erreicht. Aktuell befinden sich mittelfristige Future-Notierungen für Erdgas, aufgrund des Ukraine-Kriegs, weiterhin auf hohem Niveau. weiterlesen…

BDEW: Kohleausstieg 2030 nach wie vor möglich

Oder doch nicht? Kohle vor Klima?

Selbst der grüne Wirtschaftsminister zieht die Energiesicherheit dem Klimaschutz vor: Angesichts des Überfalls Russlands auf die Ukraine kommen erste Stimmen auf, die den Kohleausstieg verschieben wollen. „Nicht notwendig, stellt die Energiewirtschaft in einer aktuellen Analyse klar“, schreibt Sven Ullrich am 01.03.2022 lakonisch auf Erneuerbare Energien. Er meint den Branchenverband BDEW. Solarify dukumentiert dessen Lagebericht unter dem Titel: „Deutsche Energiewirtschaft: Verantwortung für Versorgungssicherheit“. weiterlesen…

Wintershall Dea schreibt Finanzierung von Nord Stream 2 ab

Geschäftsausbau in Russland auf Eis – Zahlungsverkehr gestoppt – Kritische Infrastruktur weiter betrieben

Der Vorstand des deutschen Gas- und Ölproduzenten Wintershall Dea AG hat einer Medienmitteilung vom 03.03.2022 folgend entschieden, die Finanzierung von Nord Stream 2 in Höhe von rund 1 Milliarde Euro abzuschreiben und in Russland keine zusätzlichen Projekte zur Förderung von Gas und Öl mehr voranzutreiben oder umzusetzen. In einem persönlichen Statement vom 01.03.2022 habe der Wintershall-Dea-Vorstandsvorsitzende Mario Mehren bereits betont, dass durch den Angriffskrieg des russischen Präsidenten gegen die Ukraine die Zusammenarbeit in den Grundfesten aufs Schwerste erschüttert worden sei. Der brutale Überfall verursache unfassbares Leid und sei ein Wendepunkt. weiterlesen…

Landwirtschaft: Weltweit könnte Anbaufläche halbiert werden

LMU-Geographen haben vor Hintergrund des Zielkonflikts zwischen Landnutzung und Biodiversität Flächeneinsparungspotenzial simuliert

Weltweit steigt die Nachfrage nach Agrarprodukten für Nahrungs- und Futtermittel und Bioenergie. Damit wächst auch der Druck auf die Ressource Land. Gleichzeitig sind Flächen, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden, wichtig, um den wichtigsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – dem Verlust von Biodiversität und dem weltweiten Klimawandel – zu begegnen. Eine Lösung dieses Konflikts könnte es sein, die landwirtschaftliche Produktivität zu steigern und dadurch die benötigte Anbaufläche zu verringern. Die LMU-Geographen Julia Schneider und Florian Zabel haben gemeinsam mit Forscherinnen der Universitäten Basel und Hohenheim nun in einer interdisziplinären, modellbasierten Studie analysiert, wie viel Fläche durch effizientere Anbaumethoden global eingespart werden könnte und welche ökonomischen Auswirkungen – etwa auf die Preise und den Handel – dies hätte. weiterlesen…

„Energiewende wird Realitätscheck unterzogen“

Krieg in der Ukraine und Energie-Abhängigkeit von Russland

Die „gesamte Energiewende wird schlagartig einem Realitätscheck unterzogen“ schreibt die Tageszeitung „Die Welt“ am 25.02.2022. Sicher sei die kriegerische Aggression Putins gegen die Ukraine „nicht ideal, um den Ausstieg aus der Braunkohle vorzuziehen“. Aber immerhin: „Die Debatte, wie Deutschland unabhängiger werden kann von russischem Gas, ist voll entbrannt“. Die Wirtschaftswoche titelt am gleichen Tag: „Putin lässt den Traum der Energiewende platzen“. Und ARD-Klima-Experte Werner Eckert fragt im SWR: „Warum sagt der Westen nicht: kein Gas mehr aus Russland? Offensichtlich sind wir immer noch abhängig vom russischen Gas. Was können und müssten wir also tun, um die Energiewende bei uns voranzutreiben?“ weiterlesen…

CO2-Mineralisierung in der Zementindustrie

Experten fordern bessere Daten über gesellschaftliche Auswirkungen

Als einer der Hauptverursacher des Klimawandels muss der Zementsektor seine CO2-Emissionen drastisch reduzieren. Eine vielversprechende Technologie ist die CO2-Mineralisierung, bei der das klimaschädliche Gas in Mineralien dauerhaft gebunden wird. Um der Technologie den nötigen Schub zu geben, bedarf es allerdings der Unterstützung durch Interessengruppen. IASS-Forschende haben untersucht – so eine Medienmitteilung aus dem Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung vom 25.02.2022 – welche Prioritäten Fachleute bei der Weiterentwicklung der CO2-Mineralisierung setzen. weiterlesen…