Der heutige Strommarkt ist als sogenannter Energy-Only-Markt (EOM) gestaltet, auf dem nur Strommengen (MWh) gehandelt werden. Kraftwerksbetreibern wird ausschließlich die tatsächliche Stromproduktion vergütet. Das Vorhalten von Kraftwerksleistung, um sie bei Bedarf zur Verfügung zu stellen (Kapazitätsmarkt), wird bislang nicht vergütet.
Grundsätzlich stellt sich bei Betrachtung eines neuen Strommarktdesigns die Frage, ob der bestehende Strommarkt als Energy-only-Markt zukünftig funktionieren wird oder ein Marktversagen zu erwarten ist. Und, ob Versorgungssicherheit auf nationaler oder europäischer Ebene angestrebt wird. Defizite des EOM sind seit mehr als zehn Jahren Gegenstand wissenschaftlicher und politischer Diskussionen, also lange vor einer nennenswerten EE-Stromerzeugung (ohne Wasserkraft). Hauptgrund für die Defizite sind fundamentale Unterschiede des Stromversorgungssystems im Vergleich zu üblichen Gütermärkten, vor allem, weil es bisher nicht möglich ist, Strom in großem Umfang wirtschaftlich zu speichern.
Für und Wider aus Verbrauchersicht
Die einen legen in der Diskussion den Fokus auf erzeugungsseitige Maßnahmen für Versorgungssicherheit, und gehen davon aus, dass Verbraucher nur unzureichende Möglichkeiten haben, auf Preissignale des Großhandelsmarktes zu reagieren. Andere halten bereits heute eine Preissetzung der Nachfrage für möglich und bewerten damit den Energy-only-Markt als grundsätzlich funktionsfähig. Sie schließen folglich die Zahlungsbereitschaft der Verbraucher zur zeitweiligen Lastreduktion mit in die Bewertung der Versorgungssicherheit ein.
->Quellen: umweltdaten.de