Bleiben Arbeitnehmer im grünen Umbruch auf der Strecke?

The Conversation: „Platz auf dem Schrottplatz nicht unvermeidlich“

Tata Steel, der größte private Arbeitgeber in der benachteiligten südwalisischen Stadt Port Talbot, wird durch die Schließung seiner letzten beiden mit Kohle betriebenen Hochöfen 2.800 Arbeitsplätze abbauen. Stattdessen wird das Stahlwerk in einen elektrischen Lichtbogenofen investieren, der mit Erneuerbarer Energie betrieben werden kann, allerdings auf Kosten von weniger Arbeitskräften, so das Unternehmen. Die Stahlindustrie ist eine von sechs „Basisindustrien“, die für eine aufstrebende grüne Wirtschaft, die Windturbinen, Elektrofahrzeuge und energieeffiziente Häuser hervorbringen kann, von entscheidender Bedeutung sind. Es ist viel Arbeit nötig, um die Gesellschaft zu dekarbonisieren – warum also profitieren die Arbeitnehmer nicht selbst davon? fragt Chris McLachlan am 31.01.2024 in The Conversation.. (Foto: Hochofen von Tata Steel in Port Talbot – © Grubb at English Wikipedia, Public Domain) weiterlesen…

Meistdiskutierte Klimauntersuchungen 2023

Hitliste der Klimatologie

Nur in seltenen Fällen schaffen es klimawissenschaftliche Untersuchungen auf die Titelseite – so auch im vergangenen Jahr. Doch es gab Ausnahmen: Die Klimaforschung eines Ölkonzerns, die „menschlichen Kosten“ des Klimawandels und das angeblich zunehmende Schelfeis in der Antarktis waren einige der Themen in den meistbesprochenen wissenschaftlichen Untersuchungen des vergangenen Jahres (so David Zauner auf klimareporter.de). Eine bekam dabei viel Aufmerksamkeit sogar von KlimaskeptikerInnen. Das britische Klimaportal Carbon Brief stellt jährlich die 25 meistdiskutierten Klimastudien des vergangenen Jahres vor. Die Liste umfasst Forschungsarbeiten zu den Klimaprognosen eines großen Ölkonzerns, zu den menschlichen Kosten der globalen Erwärmung und zum katastrophalen Scheitern der Pinguinaufzucht – sowie den kuriosen Fall einer hochrangigen Arbeit, über die fast überhaupt nicht berichtet wurde. Die Liste umfasst Forschungsarbeiten zu den Klimaprognosen eines großen Ölkonzerns, zu den menschlichen Kosten der globalen Erwärmung und zum katastrophalen Scheitern der Pinguinaufzucht – sowie den kuriosen Fall einer hochrangigen Arbeit, über die fast überhaupt nicht berichtet wurde. (Grafik: Weltweite ‚Warming Stripes‘ – 1850-2020 – © Ed Hawkins, climate-lab-book.ac.uk, CC BY-SA 4.0) weiterlesen…

„Silent Fields“: Pestizidcocktail lässt Hummelkolonien in ganz Europa verkümmern

Laborergebnisse vs. reale Welt

Das Europäische Parlament hat im November 2023 gegen einen Vorschlag zur Einschränkung des Einsatzes von Pestiziden in der Landwirtschaft gestimmt. Diese Chemikalien, welche die Ernteerträge vor Schadinsekten und anderen Organismen schützen sollen, können das Wasser und die Luft verunreinigen und die Menschen und die Tierwelt bedrohen, welche die Vitalität unserer Landschaften erhalten, schreiben Charlie C. Nicholson und Maj Rundlöf von der Universität Lund, sowie Jessica Knapp vom Trinity College Dublin am 29.01.2024 im Portal The Conversation. In mancher Hinsicht sind Europa und seine Regierungsorgane weltweit führend bei der Festlegung und Erreichung von Nachhaltigkeitszielen. Das Versäumnis des EU-Parlaments, den Einsatz von Pestiziden einzuschränken, steht im Widerspruch zu dieser Vorstellung, ganz zu schweigen von internationalen Zusagen. (Foto: Ackerhummel – © Mark Burnett, en.wikipedia.org, CC BY-SA 3.0 – creativecommons.org) weiterlesen…

„Ganz Deutschland zahlt für Bayerns Energiewende-Versäumnisse“

„Weißblaue Windverhinderer“ belasten Privathaushalte

„Energieversager der vergangenen Jahre“ überschreibt die DGS (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie) einen Hinweis auf eine Kritik des : Die würden zwar „nicht offiziell gekürt, doch das konservative Münhner Blatt sieht sie in Bayerns Staatsregierung sitzen“. usgerechnet das konservative, in zahlreiche Kopfzeitungen zerfallende Blatt wage sich soweit heraus und mache „die weißblauen Windverhinderer Söder, Aiwanger und Co.“ für die Probleme der deutschen erneuerbaren Energieversorgung verantwortlich. weiterlesen…

Grenzen der Wettervorhersage: Wie weit können wir in die Zukunft schauen?

Innere Grenze der Wettervorhersage bestätigt und verantwortliche Prozesse aufgezeigt – aber Verbesserungen möglich

„Historischer Dürrerekord: Katalonien verhängt Notstand“, meldeten Ende Januar 2023 zahlreiche Medien (zit. n. DLF). Hochwasser und Überflutungen, Hitzewellen und Dürren: Unwetterkatastrophen und Klimaextreme fordern nicht nur Menschenleben, sondern verursachen Jahr für Jahr Sachschäden in Milliardenhöhe. Wetterpognosen und Vorkehrungen haben daher für die Gesellschaft enorme Bedeutung und werden in Zukunft noch wichtiger werden. Allerdings gelangt die Vorhersagbarkeit des Wetters an eine natürliche, allerdings bisher nicht erreichte Grenze: „Wir haben noch großes Potenzial, um die Wetterprognosen für die mittleren Breiten weiter zu verbessern“, sagt Privatdozent Dr. Michael Riemer von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU). (Foto: Überschwemmung in Marienthal, Dernau, Ahr – Foto © HwK Koblenz – mit freundlicher Genehmigung) weiterlesen…

So kommt grüne Energie nach Europa

MENA Hydrogen Alliance und ILF Beratende Ingenieure legen umfassende Wasserstoff-Untersuchung vor

Europa braucht für eine nachhaltige Transformation seiner Industrie mehr emissionsfrei erzeugten Wasserstoff als auf dem Kontinent erzeugt werden kann. Ohne den Import aus sonnen- und windreichen Regionen wird deshalb ein klimaneutraler Umbau nicht gelingen. In der groß angelegten Studie (White Paper) „Bulk Transport Options for Green Molecules” hat jetzt das Ingenieurunternehmen ILF Beratende Ingenieure gemeinsam mit der von Dii Desert Energy initiierten MENA Hydrogen Alliance untersucht, auf welchen Wegen dieser Wasserstoff in die Industriezentren Europas transportiert werden kann. (Titel: White Paper ‚Bulk Transport Options for Green Molecules‘ – © Dii_ILF) weiterlesen…

Grünes Methanol für die Kreislaufwirtschaft

Neuer Katalysator am LIKAT entwickelt

Das ist die Vision: am Feldrand oder auf dem Betriebshof mittels erneuerbarer Energien den Grundstoff Methanol zu produzieren. Gebraucht würden dafür außer Wind oder Sonne noch Wasser und CO2, um zu den Ausgangsstoffen des grünen Methanol-Verfahrens zu gelangen: Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff (H2), die katalytisch zu Methanol reagieren. Möglich macht dies ein neuer Katalysator, der Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) in Rostock entwickelt wurde. Ein Verfahren auf dieser Basis verzichtet komplett auf fossile Rohstoffe. Und es ist hochselektiv, d.h. es verursacht so gut wie keine Nebenprodukte. (Foto: Zuleitungen der Ausgangsstoffe für die Produktion von Methanol: Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff (H2). Beim Projekt E4MeWi stammen diese Stoffe aus nachhaltigen Quellen – © Thomas Häntzschel/nordlicht; Leibnitz Institut für Katalyse Rostock (LIKAT)) weiterlesen…

Textile Kreislaufwirtschaft

BASF und Inditex er­zielen Durch­bruch mit Nylon aus Stoffabfällen

Die BASF und Inditex (ZARA) haben am 23.01.2024 in einer gemeinsamen Medienmitteilung einen Durchbruch bei ihren Bemühungen verkündet, Zirkularität in der Textilindustrie zu fördern. Mit der Markteinführung von loopamid®, einem Polyamid 6 (PA6, auch bekannt als Nylon 6), das zu 100 Prozent aus Textilabfällen hergestellt wird, bietet die BASF die erste zirkuläre Lösung für Nylonbekleidung an, die vollständig auf Textilabfällen basiert. Zara hat eine Jacke aus 100 Prozent loopamid (für € 179) gefertigt, die weltweit erhältlich ist. Gemäß eines „Design für Recycling“-Ansatzes sind alle Teile, einschließlich Stoffe, Knöpfe, Füllung, Klettverschluss und Reißverschluss aus loopamid gefertigt. weiterlesen…

Kreislaufwirtschaft: Zweites Leben für E-Motoren

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA mit Projekt REASSERT

Immer mehr Elektroautos werden verkauft, dementsprechend steigt die Anzahl der produzierten Elektromotoren. Diese werden am Ende ihrer Nutzungsdauer geschreddert und anschließend recycelt. Einzelne Komponenten und Baugruppen können nicht mehr wiederverwendet werden. Nachhaltige Werterhaltungsstrategien, um Elektromotoren im Sinne einer modernen Kreislaufwirtschaft aufzuarbeiten und wiederzuverwerten, fehlen bislang. Im Projekt REASSERT verfolgen Forschende am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA gemeinsam mit Industriepartnern verschiedene Ansätze, die die Reparatur, Aufarbeitung und erneute Verwendung des Elektromotors ebenso umfassen wie neue Designs für die Kreislaufwirtschaft. (Bild: Projekt REASSERT will Prototypen eines Elektromotors für die Kreislaufwirtschaft entwickeln – © Schaeffler) weiterlesen…

Grüner Stahl aus giftigem Rotschlamm

Max-Planck-Institut für Eisenforschung: Mit Wasserstoff CO2-freies Eisen aus Abfall der Aluminium-Produktion in wirtschaftlichem Verfahren

Bei der Produktion von Aluminium fallen jährlich rund 180 Millionen Tonnen giftigen Rotschlamms an (siehe Foto: Aughinish Aluminiumhütte in Irland: Ätzender, giftiger Rotschlamm wird in der Landschaft ‚entsorgt‘ – © Gabriel Cassan, Adobe Stock). WissenschaftlerInnen des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung zeigten nun, wie sich aus dem Abfall der Aluminiumherstellung grüner Stahl erzeugen lässt. In einem Lichtbogenofen wandelten sie das im Rotschlamm enthaltene Eisenoxid mithilfe von Wasserstoffplasma in Eisen um. Auf diese Weise ließen sich aus den vier Milliarden Tonnen Rotschlamm, die sich bislang weltweit angesammelt haben, knapp 700 Millionen Tonnen CO2-freier Stahl gewinnen. Das entspricht einem guten Drittel der jährlichen Stahlproduktion weltweit. Und wie das Max-Planck-Team zeigt, würde sich dieser Prozess auch ökonomisch lohnen. weiterlesen…