EU will AKW als umweltfreundlich einstufen

Der europäische Streit um die Kernkraft – ist sie wirklich umweltfreundlich?

Vor gut drei Jahren nannte DLF-Autor Frank Grotelüschen (zu Recht) „Transmutation Verharmlosung des Atommülls“ und untersuchte in einer halbstündigen Sendung, wie der stark strahlende atomare Abfall wiederverwendet werden kann – gleich zu Anfang kam er zu dem Schluss: „zu teuer, zu aufwändig, zu ineffektiv“. Dabei ist die Auseinandersetzung um die CO2-Belastung durch AKW das kleinere Übel: bisher völlig ungelöst ist das Atommüll-Problem. Mit anderen Worten: Wir kippen unseren Nachkommen den atomaren Dreck ungerührt vor die Haustür. Und machen mit EU-Billigung weiter so. weiterlesen…

Kernkraft auf dem Rückzug

Die konventionelle Atomenergie hat ausgedient, aber die Kernfusion könnte noch eine Wunderwaffe sein – von Gerard Reid

Kernreaktoren setzen eine erstaunliche Menge an Energie frei. In der Praxis kann ein Kilogramm Uran so viel Energie freisetzen wie 1.500 Tonnen Kohle. Bestehende Kernkraftwerke sind außerdem billig im Betrieb und CO2-frei, was den zusätzlichen Vorteil hat, dass sie keine Luftschadstoffe ausstoßen. Das eigentliche Problem bei der Kernenergie ist jedoch, dass die Kosten für den Bau neuer Anlagen im Laufe der Jahre gestiegen sind, ebenso wie die Kosten für die Stilllegung bestehender Anlagen. Hinzu kommt, dass die öffentliche Unterstützung für die Kernenergie nach einer Reihe von Unfällen – zuletzt in Fukushima – nachgelassen hat und die Atomindustrie nicht in der Lage ist, neue Anlagen fristgerecht oder innerhalb des Budgets zu bauen. Und schließlich ist es sehr schwierig, selbst für Pilotanlagen der nächsten Generation von Kerntechnologien eine Baugenehmigung zu erhalten. weiterlesen…

Der Standard: „Kann Atomenergie das Klima retten?“

Dennoch Hoffen auf Minireaktoren

Der Wiener Standard fragte am 10.03.2021 rhetorisch, ob Kernenergie das Klima „retten“ könne, und beantwortete die Frage gleich selbst: „Es sieht nicht danach aus.“ Andreas Schnauder glaubte allerdings in seinem Text, „CO2-freie Atomenergie könnte einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, aber er schätze die „Realität vorerst anders“ ein. Nur „vorerst“, denn Atomkraft-Anhänger setzten ihre Hoffnungen auf Minireaktoren (Foto: AKW Isar 2 Ohu – © Dieter Fichtner für Solarify). weiterlesen…

Europäische CO2-Hitliste – „Deutschland keine Musterschülerin“

watson: Wer emittiert (2016) in Europa am meisten? …Luxemburg!

Das deutsch-schweizerische Internetportal watson hat am 03.06.2019 eine aufschlussreiche Hitliste aufgemacht: Die größten CO2-Emittenten Europas. Ein durchschnittlicher Luxemburger produzierte 2000 mehr als die fünffache Menge CO2 (24,3 Tonnen) als eine durchschnittliche Lettin (4,5 t). Eine Estin wiederum produzierte gleich nebenan fast drei Mal so viel – 12,4 t. Polen emittierte 2016 weniger als Deutschland. Island belegt mit 16,7 t/a den zweiten Platz. Dänemark reduzierte seine jährlichen Pro-Kopf-Emissionen von 13,7 auf 9,3 t/a. Deutschland ist nicht mehr „Musterschülerin“. weiterlesen…

EuGH-Urteil zu Atomsubventionen

EUROSOLAR: EuGH-Urteil macht überdeutlich, dass EURATOM abgeschafft werden muss

EURSOSOLAR setzt sich seit seiner Gründung 1988 für die Aufkündigung des EURATOM-Vertrages ein. Die Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien fordert, den EURATOM-Vertrag durch einen EURENEW-Vertrag zur Förderung der immer kostengünstiger werdenden Erneuerbaren Energien und einer Versorgung der EU zu 100% aus Erneuerbaren Energien zu ersetzen. Der Vizepräsident von EUROSOLAR e.V., Stephan Grüger, MdL, erklärte zum EUGH-Urteil am 13.07.2018 betreffend der Subventionen für das geplante AKW Hinkley Point: weiterlesen…

Atom-Aus in Frankreich?


Energiewende auf Französisch

„Bisher galt Frankreich als Musterland der Atomenergie. Aber die 58 Kernkraftwerke weiter zu betreiben, würde mehr als 100 Milliarden Euro kosten. Der von Macron geplante Ausstieg wäre deutlich billiger“, schrieb Gesche Wüpper am 22.07.2017 in der Welt unter der Titelfrage „Kann sich Frankreich seine Atomkraftwerke nicht mehr leisten?“ weiterlesen…

EURATOM-Vertrag: „Aus der Zeit!“

60 Jahre Römische Verträge – EURATOM endlich überwinden

Zum 60. Jahrestag des EURATOM-Vertrages kommentieren Simone Peter, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, und Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG den EURATOM-Vertrag, der im Gegensatz zu beiden anderen Gründungsverträgen nahezu unverändert geblieben ist. Der Kommentar ist am 24.03.2016 im Magazin neue energie als Gastbeitrag veröffentlicht wurde.
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Traum von der „Wiedergeburt der Atomenergie“

Vertrag zum Bau des britischen Subventionskraftwerks Hinkley Point wurde unterzeichnet, während Atomkraftgegner in Frankreich gegen Neubau in Flamanville demonstrierten

In Großbritannien und Frankreich träumt die Atomlobby wieder einmal von einer Renaissance der Atomkraft. Den Traum hatte in Frankreich schon vor acht Jahren die konservative Sarkozy-Regierung (Proteste gegen Sarkozys Atom-Renaissance in Paris), aber auch die Sozialisten träumen ihn weiter. Die hängen nun die Rettung ihrer Pleite-Atomindustrie am Projekt im britischen Hinkley Point auf, das die französische EDF umsetzen soll – schreibt Ralf Streck auf Telepolis. weiterlesen…

Brexit mit Klimafolgen

Nichts ist bekanntlich so schlecht, dass es nicht auch etwas Gutes hätte: der Brexit verbilligt Urlaube jenseits des Kanals, bedeutet aller Voraussicht nach das Aus für das geplante Atomkraftwerk Hinkley Point im Süden Englands – und der zu erwartende wirtschaftliche Abschwung wird den CO2-Ausstoß absenken, das erwartet jedenfalls Londons Ex-Minister für Energie und Klimawandel Chris Huhne. Doch das Aufatmen wird nicht von Dauer sein: die Welt-Finanzkrise senkte zwar 2008 und 2009 die weltweiten CO2-Emissionen um 1.4 %, aber bereits 2010 legten sie schon wieder um 5.9 % zu.
Auf längere Sicht sind die Vorhersagen der Fachleute für Europa, den CO2-Ausstoß wirklich entscheidend zu verringern, denn auch ähnlich düster wie damals. Der Brexit wird nach Expertenmeinung den politischen Willen unserer Weltregion absorbieren, die lange in der Bekämpfung des Klimawandels und der Entwicklung sauberer Energieformen führend war, mit der Folge, dass die Bestrebungen in Richtung einer entscheidenden CO2-Reduzierung zum Erliegen kommen würden, das ETS-System und die Bemühungen um seine Akti-, bzw. Renovierung gleich mit.
Bedenklich und schon lange nicht mehr harmlos dabei: Die auffällige Übereinstimmung der europäischen Rechtsparteien, -populisten, Rassisten und sonstigen Dumpfbacken in der Klimafrage – von UKIB bis AfD, von der norwegischen Fortschrittspartei bis zur Schweizer SVP, von Geert Wilders („Stopp der ‚Staatspropaganda‘ gegen Klimawandel“ – „unbewiesene Behauptung“) bis Victor Orbán, von Hofers FPÖ bis LePens Front National: Alle bestreiten den anthropogenen Klimawandel, die Notwendigkeit der CO2-Einsparung (AfD-Grundsatzprogramm: „Die Wahrnehmung des CO2 nur als Schadstoff werden wir beenden und alle Alleingänge Deutschlands zum Reduzieren der CO2-Emissionen unterlassen“) – und schließlich die vorrangige Förderung der Erneuerbaren Energien. Ein dergestalt zersplittertes Europa wird aber an Gewicht verlieren, an Überzeugungskraft, wird ökonomisch ins Hintertreffen geraten,
wird beim Kampf gegen den Klimawandel bald nicht mehr Vorreiter sein. Andere werden die Regeln bestimmen. Welche?
-Gerhard Hofmann-
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