E.ON-Aufsichtsrats-Boss: Politik drückt sich bei Atomausstieg

Werner Wenning: „Staat stiehlt sich davon – Energiewende Murks“

Deutschlands angeblich „mächtigster Aufsichtsrat“ Werner Wenning (E.ON) kritisierte am zweiten Weihnachtsfeiertag scharf die Energiepolitik der Bundesregierung als existenzbedrohenden „Murks“. Von den Energiewendezielen Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit, Klimaschutz sei „kein einziges erreicht“. Für den Atomausstieg nimmt er die Politik in die Pflicht. „Der Staat stiehlt sich davon, dabei war die Kernenergie von Anbeginn an auch ein politisches Projekt“, sagte der E.ON-Aufsichtsratsvorsitzende der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ in einem am 26.12.2015 vorab veröffentlichten und vielfach zitierten Interview. weiterlesen…

EnBW-Eigner trennen sich – taktisch

Wegen drohender Milliardenrisiken aus Nachhaftungsgesetz canceln Land und OEW-Landkreise Zusammenarbeit

„Scheidung aus Angst vor dem Erbe“, nannte es die Schwäbische Zeitung am 23.12.2015: Das Land Baden-Württemberg in Form seiner Beteiligungsgesellschaft NECKARPRI und die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) „haben ihre Aktionärsvereinbarung, mit der sie bisher ihre Zusammenarbeit als gemeinsame Eigentümer der EnBW Energie Baden-Württemberg AG geregelt haben, in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst.“ Als Grund nennt die Pressemitteilung auf baden-wuerttemberg.de vom 23.12.2015 das Atom-Nachhaftungsgesetz (siehe: solarify.eu/evu-sollen-sicher-fuer-akw-haften), mit dem der Bund die Haftung der Energieversorger für die Kosten des Ausstiegs aus der Kernenergie regelt, vor allem für den Abriss der AKW und die Lagerung des strahlenden Mülls. weiterlesen…

AKW-Lingen: Abbau genehmigt

RWE erhält ersten Genehmigungsbescheid – Abbau in drei Teilprojekten

RWE Power hat vom niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz die erste Teilgenehmigung für den Abbau des Kernkraftwerks Lingen erhalten. Der Siedewasserreaktor wurde 1968 nach vier Jahren Bauzeit vom damaligen Betreiber VEW in Betrieb genommen und bis 1977 betrieben. Ein ursprünglich geplanter Austausch der Dampfumformer erwies sich als nicht wirtschaftlich, woraufhin die Anlage im August 1981 endgültig stillgelegt wurde. Der Betreiber entschied sich, zunächst die konventionellen Anlagenteile abzureißen, Reaktorgebäude und Hilfsanlagengebäude in den sogenannten sicheren Einschluss zu überführen. Im Dezember 2008 hat RWE den Antrag auf Aufhebung des sicheren Einschlusses und Genehmigung zum Abbau der Anlage gestellt, der jetzt genehmigt wurde. weiterlesen…

Brand in AKW Tihange

Belgisches Schrott-Atomkraftwerk liegt nahe an deutscher Grenze

Der Reaktorblock 1 des Kernkraftwerks Tihange bei Huy in der belgischen Provinz Lüttich hat sich am 18.12.2015 nach einem Brand im nichtnuklearen Bereich automatisch abgeschaltet. Der marode Atommeiler, an dem bereits Tausende von Rissen festgestellt wurden (zusammen mit dem AKW Doel 3 – siehe: Solarify.eu/pannenreaktor-tihange), sorgt seit Jahren in Deutschland für Ärger. weiterlesen…

RWE folgt E.ON-Beispiel

Energieriese spaltet sich

„Schwerer Fall von Ideenklau“, schrieb Gabor Steingart im Handelsblatt-Morgenbriefing vom 02.12.2015. Eine „Verzweiflungstat“ nannte es Marlies Uken in der Zeit und fuhr fort: „Retten, was noch zu retten ist: RWE braucht Milliarden, um sein Überleben zu sichern. Jetzt werden die Gewinnbringer ins Schaufenster gestellt, um Investoren zu locken“. Vorher war die Gerüchteküche fast blitzartig hochgekocht. weiterlesen…

Q1-Q3: plus zwei Prozent Energieverbrauch

Jan. – Sept. 2015: 333 Mio. t Steinkohleneinheiten – EE plus 9 % – Export-Rekord

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) rechnet in diesem Jahr mit einem Anstieg des Energieverbrauchs in Deutschland um etwa 1,7 Prozent auf rund 13.360 Petajoule (PJ) oder 456 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t. SKE). Wie die AGEB in ihrer traditionellen und nach eigener Aussage „meist sehr präzisen“ Herbstprognose ausführt, werden die Erneuerbaren Energien mit einen Zuwachs von knapp 9 Prozent am stärksten zulegen. weiterlesen…

Billig-Öl bremst EE

World Energy Outlook 2015: IEA warnt vor problematischen Konsequenzen des niedrigen Ölpreises

Worüber sich Autofahrer und Öl-Tank-Besitzer freuen, macht der Internationalen Energieagentur (IEA) weniger Spass: Sie befürchtet in ihrem aktuellen, am 11.11.2015 in Berlin vorgestellten World Energy Outlook (WEO) negative Folgen des niedrigen Ölpreises. Wenn Öl-Konzerne nicht mehr investierten, und wenn die Förderung dadurch stocke, könne das Angebot rapide abfallen und die Preise entsprechend steigen. Die IEA sieht die Gefahr, dass der Umstieg auf Erneuerbare Energien hinausgezögert werde. Die Politik könne jedoch gezielt gegensteuern. Zudem steige die Abhängigkeit von Ländern, die – wie etwa die arabischen – billig Öl fördern könnten. Eine kleine Entwarnung gibt die Öl-Preis-Prognose der IEA aber schließlich doch: Längerfristig – bis 2020 – dürfte Öl auf dem Weltmarkt allmählich wieder teurer werden. Der WEO stieß auf heftige Kritik der EnergyWatchGroup. weiterlesen…

Bundesrat will AKW-Rückbau-Pflicht im AtomG

Verbesserungen bei Haftung von Atomkonzernen gefordert

Am 06.11.2015 nahm der Bundesrat zu den Regierungsplänen zur Kostennachhaftung beim Atomausstieg Stellung. Die Länderkammer begrüßte das Ziel des Entwurfes, dass im Falle der Insolvenz eines Atomkraftwerksbetreibers der jeweilige Mutterkonzern haften soll. Das betrifft sowohl die Kosten von Stilllegung und Rückbau der Kernkraftwerke,  als auch die Kosten der Entsorgung radioaktiver Abfälle. So soll verhindert werden, dass Konzerne ihr Haftungsvermögen verkleinern, indem sie Tochterfirmen gründen. weiterlesen…

Für Atom-Abwrack-Fonds

DIW: Europäische Klimaschutzziele auch ohne AKW erreichbar

Photovoltaik und Windkraft können Atomstrom ersetzen, vollständig, sagen Energieexperten des DIW Berlin: Eine Renaissance der Atomkraft wäre weder sinnvoll noch nötig. Die Finanzierung des Rückbaus der Atomkraftwerke und der Endlagersuche sollte über öffentlich-rechtlichen Fonds gesichert werden. weiterlesen…

Umstrittene AKW-Subventionen

Chinesische Investoren verringern offenbar Einsatz für Hinkley Point C

Chinesische Atomkonzerne verringern offenbar ihr finanzielles Engagement beim umstrittenen AKW-Projekt Hinkley Point C. Anders als geplant wird beim morgen (20.10.2015) beginnenden Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Großbritannien laut Medienberichten keine offizielle Investitionsvereinbarung zwischen der britischen Regierung und chinesischen Investoren für den Bau des Atomkraftwerks im Südwesten Englands unterzeichnet. Und die Investitionen werden laut Greenpeace Energy um ein Viertel gekürzt. weiterlesen…