AKW-Nachhaftungsgesetz und Atomausstiegskommission beschlossen

Gabriel: „Konzernnachhaftung schließt Haftungslücken der Konzerne und minimiert Risiken für öffentliche Haushalte und Steuerzahler“

Das Bundeskabinett hat am 14.10.2015 das Gesetz zur Nachhaftung für Rückbau- und Entsorgungskosten im Kernenergiebereich beschlossen sowie die „Kommission zur Überprüfung der Finanzierung des Kernenergieausstiegs (KFK)“ eingerichtet – teilt das BMWi mit. weiterlesen…

Gabriel beruhigt über Atom-Rückstellungen

Wirtschaftsminister und Atomkonzerne: Stresstest bestanden – zu Recht?

„Mit einem ‚Stresstest‘ wollte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel klären lassen, ob die Konzerne genug Geld auf der hohen Kante haben, um den Atomausstieg zu bezahlen. Das Ergebnis: Ja, aber!“ schrieb im Berliner Tagesspiegel. Am 31.12.2014 meldeten die EVU 38,3 Milliarden Euro Rückstellungen für den Rückbau ihrer Atomkraftwerke, die Zwischenlagerung, Verpackung und den Transport der Atomabfälle, sowie für die Endlagerung des Nuklearmülls. Am 10.10.2015 hat das Wirtschaftsministerium das Gutachten der Wirtschaftsprüfergesellschaft Warth & Klein Grant Thornton AG veröffentlicht. weiterlesen…

„Uran-Bank“ in Kasachstan

25 Mio. für  AKW-Brennstoffversorgungs-Engpässe „durch außerordentliche Umstände“

Die Europäische Union hat der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) 25 Millionen Euro für Gründung und Aufbau einer Uran-Bank in Kasachstan zur Verfügung gestellt. In ihrer Antwort (18/5743) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (18/5648) schreibt die Regierung, die IAEO LEU-Bank (LEU bedeutet Low Enriched Uranium – niedrig angereichtertes Uran) solle mit freiwilligen Beiträgen der Mitglieder der Atomenergie-Organisation finanziert werden. weiterlesen…

Pannenreaktor Tihange weiter kalt

Erst Ende August wieder ans Netz

Electrabel kann sein Pannen-AKW Tihange 3 bei Huy in der belgischen Provinz Lüttich nach neuen Meldungen erst am 28.08.2015 wieder hochfahren. Der Atommeiler war vor kurzem automatisch selbst herunter gefahren. Kraftwerksbetreiber Electrabel, eine Tochter des vor kurzem in Engie (Logo: aufgehende Sonne) umbenannten französischen Energiemultis GDF Suez, wollte ihn schon am 07.08.2015 wieder anschalten, besann sich aber jetzt eines Besseren – niemand weiß warum. weiterlesen…

Japan wieder atomar

Neustart ohne Comeback

„Japan strahlt wieder“ titelte das Handelsblatt sarkastisch, und „Aus Fukushima nichts gelernt?“ fragte die Rhein-Neckar-Zeitung entgeistert: Trotz des bei den meisten Japanern tiefsitzenden Schocks von Fukushima hat Japan am 11.08.2015 im ersten Atomkraftwerk wieder eine Kettenreaktion eingeleitet und den Meiler hochgefahren – „eine Renaissance der Atomkraft ist aber nicht in Sicht“, begütigt ARD-Energieexperte Jürgen Döschner auf tagesschau.de. Experten warnten vor Risiken aufgrund des langen Stillstands und durch den Vulkanismus der Gegend. weiterlesen…

HSBC zu Hinkley Point C: „Nicht nötig“

Europas größte Bank rät britischer Regierung, AKW-Pläne aufzugeben

Die Pläne für Hinkley Point C, Großbritanniens erstem AKW-Neubau nach Ablauf von fast 30 Jahren, stoßen zunehmend auf Kritik von Politik und Banken. Einer Analyse von Europas größter Bank HSBC (Hongkong & Shanghai Banking Corporation) zufolge sind die Kosten für das 35-Milliarden-Euro-AKW „immer schwerer zu rechtfertigen“. Die HSBC hat im Auftrag der EdF den Finanzierungsplan für Hinkley Point C erstellt. „Zu teuer … Nicht nötig …“ so der Tenor der aktuellen Untersuchung. Und : „Wir sehen ausreichend Gründe für die britische Regierung das Projekt zu verzögern oder abzubrechen“ (in Mail on Sunday vom 01.08.2015). weiterlesen…

Atom in der Krise

World Nuclear Industry Status Report 2015″ liefert konkrete Zahlen zur Entwicklung der Atombranche

Seine Autoren sind sich einig: Die Atomkraft sei in einer schlechten Situation und weltweit in einer Krise – resümieren sie im World Nuclear Industry Status Report 2015. Viele der heutigen Atomkraftwerke seien zu alt und würden deshalb bald vom Netz gehen, mehr als die Hälfte der heutigen Reaktoren liefen gar schon seit mehr als 30 Jahren. Das wirkt sich krisenhaft auch auf die Atomkonzerne aus. So hat das einstige Flaggschiff der französischen Atomindustrie, AREVA, im Vergleich zu 2007 rund 90 Prozent des Aktienwerts verloren. Das kommt auch daher, dass es kaum mehr AKW-Neubauten von AKW, die bestehenden Baustellen schocken mit horrenden Kostenexplosionen; jahrelange Verzögerungen sind an der Tagesordnung. 62 Reaktoren werden derzeit errichtet – 47 davon sind nicht mehr in der geplanten Zeit. weiterlesen…

Japan will Tausende in Fukushima-Gebiete zurück zwingen

Greenpeace-Messungen: Radioaktivität weiter auf gefährlich hohem Niveau

Die japanische Regierung plant, Tausende Menschen in die Umgebung von Fukushima zurück zu zwingen, obwohl diese noch immer stark verstrahlt ist. Die Radioaktivität im etwa 30 Kilometer von Fukushima entfernten Distrikt Iitate ist Greenpeace-Messungen folgend auch vier Jahre nach der Reaktorkatastrophe teilweise noch so stark, dass eine Rückkehr der Menschen in ihre Häuser nicht zu verantworten ist. weiterlesen…

Lesehinweis: Persische Energiewende

Nach dem Atomabkommen: Kann der Iran jetzt eine umsichtige Großmacht werden?

Zeit-Autor  liefert auf zeit.de eine umfassende Analyse samt historischem Hergang ab: „Es wird jetzt noch einmal viel über Zahlen gestritten werden. Sind 5.060 Zentrifugen zu viel? Oder gerade noch okay? Ist es in Ordnung, wenn der Iran 300 Kilogramm Uran behalten darf, das nur niedrig, das heißt nicht mehr als 3,67 Prozent angereichert werden darf? Oder ist das zu viel? Sind fünf Jahre Waffenembargo ausreichend? Sind zwölf Monate Ausbruchszeit bis zur Bombe Beschränkung genug? Oder steckt in diesen Zahlen, auf die man sich mit dem Iran geeinigt hat, bereits der „Fehler historischen Ausmaßes“ – als den Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu den Wiener Deal der Weltmächte mit dem Iran umgehend bezeichnete?“ weiterlesen…

108 Mrd. € Subventionen für Hinkley Point C

Neue Zahlen von Greenpeace Energy zu Klage gegen britische Atombeihilfen: 4x teurer

Nach neuen Berechnungen im Auftrag von Greenpeace Energy wird die Subventionierung des geplanten britischen Atomkraftwerks Hinkley Point C deutlich teurer. Laut einer Kurzanalyse von Energy Brainpool summieren sich allein die staatlich garantierten Vergütungszahlungen für das AKW während der Förderzeit von 35 Jahren auf rund 108 Milliarden Euro. Dies ist viermal so viel wie bislang bekannt und dürfte nach Einschätzung von Greenpeace Energy den Strommarkt in Europa spürbar verzerren. weiterlesen…