Milliardenbetrug: Zertifikate für Klimaschutz-Fakeprojekte gefördert

Betrugsverdacht bei Projekten in China

Der CO2-Zertifikate-Handel gilt als Dreh- und Angelpunkt seriöser Klimapolitik. Jetzt ist laut ZDF-Frontal ein Megabetrug aufgedeckt worden: In China wurden Klimaschutzprojekte, die in Deutschland auf die Treibhausgas-Minderungsquote angerechnet wurden. Im Ergebnis sollen Mineralölunternehmen Unsummen verdient haben. Politik und Behörden scheinen versagt zu haben. Genehmigt hatte die Projekte das Umweltbundesamt – es vergab Zertifikate, und Ölkonzerne besserten ihre CO2-Bilanz auf. weiterlesen…

Was Kompensationsgeschäfte wirklich fürs Klima bringen

ARTE-Doku: Die CO2-Lüge

EURO 24, Kosmetikriese L‘Oréal oder Lebensmitteldiscounter Hofer – alle inszenieren sich als grün und sauber. Ihr Versprechen: Wo unvermeidbare Emissionen durch ihr Geschäftsmodell entstehen, könnten diese andernorts wieder ausgeglichen werden. Doch tragen die dahinterstehenden Umweltprojekte im globalen Süden wirklich etwas zum Weltklima bei? Kritiker sprechen von Greenwashing, also minimalem Klimanutzen bei maximaler Imagepflege. Für seine ARTE-Dokumentation reiste Martin Voill quer über den Globus und zeigt, was der Kompensationsmarkt wirklich bringt – und wem.(Foto: Intakter Regenwald – © Rosina Kaiser auf pixabay) weiterlesen…

Analyse enthüllt: Mehr als 90 % CO2-Kompensationen wertlos

Guardian und ZEIT enthüllen – Wirtschaftswoche legt nach

Kondensstreifen über Berlin - Foto © Gerhard Hofmann für SolarifyEinen „globalen Skandal“ nennt die Zeit das Ergebnis ihrer Recherche bezüglich der CO2-Zertifikate. Weltweit beruhigen Unternehmen ihr schlechtes Klimagewissen mit Kompensationen. Die Zeit nun (18.01.2023): „Dabei haben sie sich offenbar über Jahre mit Zertifikaten freigekauft, die viel weniger CO2 einsparen als versprochen. Die von der weltweit führenden Zertifizierungsstelle Verra genehmigten und von Netflix, Disney, Shell, Gucci und anderen Großunternehmen genutzten Kohlenstoffkompensationen sind einer neuen Untersuchung zufolge weitgehend wertlos und könnten die globale Erwärmung gar noch verstärken. Eine Untersuchung des Verra-Standards für Kompensationen zeigt, dass es sich bei den meisten um „Phantomgutschriften“ handelt, welche die globale Erwärmung verschärfen könnten (so der britische Guardian). weiterlesen…

CO2-Preis überspringt erstmals 50-Euro-Marke

Verdreifachung innerhalb eines Jahres

Die Erwartung verschärfter Klimaschutz-Bemühungen treibt die Preise für Verschmutzungsrechte auf ein Rekordhoch. Die von der EU ausgegebenen Emissionszertifikate übersprangen am erstmals die Marke von 50 Euro und stiegen um 1,3 Prozent auf 50,05 Euro je Tonne ausgestoßenem CO2. Dieser Preis hat sich damit innerhalb eines Jahres verdreifacht. Hohe CO2-Preise setzen besonders Betreiber von Kohlekraftwerken unter Druck. In Deutschland wollen denn auch immer mehr EVU ihre Kohlekraftwerke vorzeitig vom Netz nehmen, wenn sie dafür entschädigt werden. „Es gibt einen ganzen Korb preistreibender Faktoren“, sagte Analystin Ingvild Sorhus vom Datenanbieter Refinitiv gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. weiterlesen…

Bundesrat billigt Erhöhung der Zertifikatspreise

Für 2021 von 10 auf 25 Euro

Der Bundesrat hat am 09.10.2020 die Erhöhung der Zertifikatspreise im Emissionshandel gebilligt, die der Bundestag erst am Vortag beschlossen hatte. Demnach steigen die Preise für ein zur Emission von einer Tonne Kohlendioxid berechtigendes Emissionszertifikat in den Sektoren Wärme und Energie für 2021 von 10 auf 25 Euro, für die Folgejahre schrittweise bis auf 65 Euro im Jahr 2026 an. Im ersten Jahr (2021) bedeutet dies umgerechnet eine Erhöhung von sieben Cent pro Liter Benzin und acht Cent pro Liter Diesel. weiterlesen…

Bund nimmt 2021 etwa 7,4 Mrd. Euro für Verschmutzungsrechte ein

Emissionszertifikate und EEG-Umlage

Die Bundesregierung schätzt, dass der Verkauf von Emissionszertifikaten etwa 7,4 Milliarden Euro an Gesamterlösen einbringen wird. Für das Folgejahr rechne man mit etwa € 8,9 Mrd., erklärt die Regierung in ihrer Antwort (19/22013) auf eine Kleine Anfrage (19/21715) der FDP-Bundestagsfraktion. Weiter strebt die Bundesregierung eine Senkung der EEG-Umlage aus den Einnahmen des Brennstoffemissionshandelsgesetzes und aus Mitteln des Konjunkturpaketes an, und zwar 2021 auf 6,5 Ct/kWh und 6,0 Ct/kW 2022. In diesem Jahr beträgt die Umlage 6,756 Ct/kW. (hib/PEZ) weiterlesen…

„fuel switch“ macht Strom aus Braunkohle unwirtschaftlich

33% weniger CO2-Emissionen durch Brennstoffwechsel von Kohle auf Gas

Im Juni 2019 emittierten die deutschen fossilen Kraftwerke 33% weniger Kohlendioxid als im Juni 2018. Gründe für diesen beachtlichen Rückgang seien hauptsächlich die gestiegenen Kosten für CO2-Zertifikate, die niedrigen Börsenstrompreise und ein geringerer Stromverbrauch, teilte Fraunhofer ISE – Energy Charts am 16.07.2019 mit. Dabei habe die Kombination aus erhöhten Kosten für CO2-Zertifikatspreise, niedrigeren Börsenstrompreisen u.a. aufgrund hoher Anteile erneuerbaren Stroms sowie niedrigen Gaspreisen zu einem „fuel switch“ geführt, einem Brennstoffwechsel von Braunkohle zu Gas, da sich in dieser Konstellation die Stromerzeugung aus Braunkohle sehr schnell als unwirtschaftlich darstelle. weiterlesen…

Steuerbetrüger stehlen 50 Mrd. im Jahr

Umsatzsteuerkarusselle mit EE und CO2-Zertifikaten

Organisierte Verbrecherbanden nutzen den europäischen Markt für erneuerbare Energien und den ETS-Zertifikatehandel für Steuerbetrug im großen Stil. Europäische Finanzbehörden haben deshalb eine dringende Warnung vor der Betrugsmasche ausgegeben. Deutschland allerdings blockiert die effektive Bekämpfung solcher sogenannter Umsatzsteuerkarusselle, die Kriminelle nutzen, um Steuergelder zu rauben. Dabei beläuft sich der Schaden nach Schätzung der EU-Kommission auf jährlich 50 Milliarden Euro. Das haben gemeinsame Recherchen von 35 Medienpartnern aus 30 europäischen Ländern ergeben, koordiniert durch das gemeinnützige Recherchezentrum CORRECTIV. Der Trick sei seit Langem bekannt, doch den Tätern sei schwer beizukommen – so das ZDF (zdf.de/der-grosse-betrug-vom-7-mai-2019-) in einer Dokumentation am 07.05.2018. weiterlesen…

Standards für Milliardengeschäft CO2-Kompensationen müssen her

Regierung wird Großabnehmer für Zertifikate

Deutschland verfehlt sein Klimaziel, den CO2-Ausstoß um 40 Prozent zu senken. Das Klimaschutzgesetz soll es richten. Neben eindeutigen Zielzuweisungen für die verschiedenen Ressorts legt das Gesetz fest, dass die Bundesverwaltung künftig klimaneutral arbeiten soll. Dazu soll vor allem der Anteil Erneuerbarer Energien sowie die Energieeffizienz gesteigert werden. Außerdem heißt es im Gesetzesentwurf: „Nicht vermiedene Treibhausgasemissionen sollen kompensiert werden.“ Ohne erhebliche Energieeinsparungen werden Bundesregierung, nachgeordnete Behörden und Ämter damit großer Käufer von Klimazertifikaten. Was bisher fehlt, sind verbindliche Standards, darauf weist Florence Schulz am 13.03.2019 auf EURACTIV.de hin. weiterlesen…