Großes Potenzial für eine ökologische Steuerreform in Deutschland

Konsequentes Bepreisen von Umwelt- und Gesundheitsschäden würde hunderte Milliarden Euro mobilisieren. Analyse des Energiewende-Projekt Ariadne mit Beteiligung des MCC

Es ist eine zentrale Erkenntnis der Umweltökonomie: Wenn der Staat die sogenannten Externalitäten des Wirtschaftens in die Produktpreise einfließen lässt, kann er den Wohlstand maximieren. Externalitäten sind zum Beispiel Klimawandel, Luftverschmutzung, Überdüngung, Plastikmüll oder Staus – also Schäden für Umwelt und Gesundheit, für die ohne politische Eingriffe niemand explizit die Kosten übernimmt. Wie groß diese Schäden sind, und was sich daraus an möglichem Handlungsspielraum für die nächste Bundesregierung ableitet, das beschreibt jetzt so umfassend wie noch nie eine wissenschaftliche Analyse unter starker Beteiligung des Berliner Klimaforschungsinstituts MCC (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change). weiterlesen…

Klimakrise und ökonomische Theorie

(1.) Vortrag von Irene Schöne vor „Fridays for Future“ und „Scientists for Future“ im Mai 2020

Irene Schöne, „ökologische“ Ökonomin, geht davon aus, dass die Klima- und Umweltkrise menschengemacht und keine natürlichen Erscheinungen sind, sondern Folgen unserer heutigen Wirtschaftsweise. In der Folge sieht sie die 17 SDGs für Wirtschaft und Politik im Rahmen der bisherigen ökonomischen Denkweise bleiben, wodurch unsere Probleme erst verursacht würden: „Ich schlage Ihnen damit vor, andere Wege zu gehen, auch wenn diese heute noch so neuartig erscheinen mögen. Und die sind durchaus machbar.“ (Foto: Irene Schöne – © boell.de ) weiterlesen…

Vorteile der Direktbesteuerung von CO2

Mehr freiwilliges Handeln im Klimaschutz möglich

Wenn man CO2 durch eine Steuer direkt bepreist, gibt das Raum für moralisches Handeln, so – eine Medienmitteilung der Universität zu Köln – das Fazit einer eben in publizierten experimentell gestützten Studie der Ökonomen Axel Ockenfels, Peter Werner und Ottmar Edenhofer. Das Papier wurde unter anderem mit Unterstützung des „Center for Social and Economic Behavior“ der Universität zu Köln und im Kontext des DFG Cluster of Excellence ECONtribute erstellt. weiterlesen…

Problem Kurzfristigkeit: Investoren missachten Externalisierung

Rangliste der größten Vermögensverwalter der Welt

Ein Bericht der Interessengruppe ShareAction*) unter dem Titel „Point of No Returns“ zeigt, in welchem Maße 75 der weltweit größten Vermögensverwalter die Risiken und Chancen des Klimawandels missachten. Die von den „Zögerern“ – diejenigen, welche die allerschwächste Performance bei verantwortungsbewussten Investitionen aufweisen – gehaltenen Vermögenswerte sind größer als das BIP der USA und Chinas zusammengenommen, wobei die Hälfte der befragten Unternehmen einen „schwachen“ Ansatz für verantwortungsbewusste Investitionen und 17% einen „begrenzten“ Ansatz aufweisen. Hauptursache laut ShareAction: Kurzfristigkeit und Missachtung von Externalisierungen. weiterlesen…

Bundesregierung über „Wert der Natur“

Keine Zahl über externalisierte Kosten

„Die volkswirtschaftlichen Folgen des Verlustes von biologischer Vielfalt sind von der Allgemeinheit zu tragen und mindern Naturkapital und Wohlfahrt“. Eine anerkannte Zahl als Summe dieser externen Kosten in Deutschland gebe es allerdings nicht. Das erklärt die Bundesregierung – so der parlamentseigene Pressedienst heute im bundestag – in ihrer Antwort (19/7971) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, „welche Bilanzierungs- und Berichtspflichten zur Erfassung von Naturkapital und Ökosystemdienstleistungen Deutschland im Rahmen internationaler Abkommen, Initiativen und Institutionen eingegangen ist und wie diese erfüllt werden“. weiterlesen…

FGEÖR zieht um ans Weltethos-Institut

Neuer Titel: „Finanzen und Wirtschaft“

Am 15.10.2018 wurde die bisherige Forschungsgruppe Ethisch-Ökologisches Rating (FGEÖR) an der Frankfurter Universität als neuer Bestandteil dem Weltethos-Institut an der Universität Tübingen angegliedert. Sie trägt dort den Namen „Weltethos-Forschungsgruppe Finanzen und Wirtschaft“ und wird die 25jährige Arbeit der FGEÖR fortführen. weiterlesen…

„Mehr Nachhaltigkeit ins Regierungsprogramm“


Forderungen und Vorschläge der Forschungsgruppe Ethisch-ökologisches Rating an die Koalitions-Unterhändler: Wir brauchen Gesetzesinitiativen für den nachhaltigen Wettbewerb!

Im unternehmerischen Wettbewerb werden vielfach Risiken und Kosten zeitlich und räumlich in die Gemeinschaft und auf die Natur abgewälzt, Ressourcen werden ohne Entschädigung ausgebeutet. Durch diese – völlig legale – „Externalisierung“ von Kosten lassen sich Gewinne erhöhen und Wettbewerbsvorteile realisieren. Kaum ein Unternehmen ist frei von diesem Wettbewerbszwang, um am Markt bestehen zu können. Diese Praxis ist zu einem wichtigen Wachstumsmotor unserer Ökonomie geworden. Im Gegenzug wird das unternehmerische und investorische Umfeld im wachsenden Maße mit Risiken belastet. Diese äußern sich konkret in wirtschaftlichen Instabilitäten und Gefährdungen bis zum Zusammenbruch der Standorte und der Lebensqualitäten. In der Folge ist auch gutes unternehmerisches Handeln kaum mehr möglich. Eine nachhaltige Entwicklung ist so unerreichbar. Die Konsequenz: Die Rahmenbedingungen für einen zukunftsfähigen Wettbewerb müssen neu geschaffen werden. Zu den gegenwärtig laufenden Koalitionsverhandlungen richtet die Forschungsgruppe Ethisch-Ökologisches Rating an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität ihre Vorschläge und Forderungen (siehe auch die Seite der Bundesregierung mit Einsendungen des Nachhaltigkeitsdialogs: bundesregierung.de/Nachhaltigkeitsdialog-stellungnahmen/forschungsgruppe) an die Parteien der künftigen Großen Koalition.
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Ausbeutung von Mensch und Natur nimmt weiter Fahrt auf


Lösung aktueller Umweltprobleme weder mit technologischen Neuerungen noch mit grünem Kapitalismus

„Lauter Kaiser auf dem SUV-Thron“ überschreibt Alexander Behr auf ORF.at seine Rezension des Buches von Ulrich Brand und Markus Wissen „Imperiale Lebensweise – Zur Ausbeutung von Mensch und Natur in Zeiten des globalen Kapitalismus“. Die beiden Politikwissenschaftler aus Wien und Berlin hätten „eine äußerst lesenswerte Analyse der aktuellen Umweltproblematik vorgelegt“. Unsere „imperiale Lebensweise“ richtet an anderen Orten des Globus ökologischen und sozialen Schaden an; die Folgen des Konsums werden externalisiert. weiterlesen…

Bundesrechnungshof-Kritik „mehr als rätselhaft“


Kritik an Energiewende nicht nachvollziehbar

Der Bundesrechnungshof hat dem BMWi kürzlich „teure Fehler“ bei der Umsetzung der Energiewende vorgeworfen (siehe solarify.eu/undurchsichtige-energiewende). Die Kritik des Bundesrechnungshofes ist aus Sicht des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE) in dieser schlichten Form nicht nachvollziehbar und zu einseitig – so eine BEE-Medienmitteilung vom 20.01.2017. weiterlesen…

10,8 Ct/kWh „Konventionelle-Energien-Umlage“

Zur Diskussion um Energiewendekosten und EE-Umlage

Im Gegensatz zu den Behauptungen der INSM-Studie sind die erneuerbaren Energien nicht die „Preistreiber“ der Stromversorgung, sondern sie ersetzen Energieträger mit viel höheren Folgekosten für Steuerzahler und Gesellschaft: Stromkunden müssten nämlich einer Untersuchung des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) zufolge 2017 auf jede verbrauchte Kilowattstunde bis 10,8 Ct „Konventionelle-Energien-Umlage“ zahlen, wenn die versteckten Kosten für Kohle, Atom und Gas in den Strompreis eingerechnet würden. Die Studie entstand im Auftrag des Ökoenergieanbieters Greenpeace Energy.
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