„Mehr Markt zu fordern, ist naiv“

Uwe Leprich im Solarify-Selbst-Gespräch

Prof. Uwe Leprich, Leiter des Instituts für ZukunftsEnergieSysteme (IZES) an der Hochschule für Wirtschaft und Technik des Saarlandes, sieht im Solarify-Selbst-Gespräch die Kohlewirtschaft als eindeutige Verliererin der Energiewende – das Zögern der Bundesregierung bei ihrer Durchsetzung bedeutet allerdings „nur eine kleine Verschnaufpause“. Er entlarvt die verharmlosende und verräterische Sprache, die einmal von der „friedlichen Nutzung der Kernenergie“ sprach und jetzt in den Erneuerbaren Energien unreife Heranwachsende sieht. Wer in diesem Zusammenhang immer noch von „Subventionierung“ spreche, habe nicht gemerkt, dass es sich um schlichte Finanzierungen handelt. Er fordert, sich endlich von der „geradezu religiösen Verehrung von Märkten zu verabschieden“. weiterlesen…

2015: Erfolgsjahr für Erneuerbare

Aus dem Jahresrückblick der Badischen Zeitung
Stromerzeugung aus Kohle und Gas sinkt im Mai auf Tiefpunkt – Erneuerbare Energien boomen

Mit freundlicher Genehmigung von Bernward Janzing

Eigentlich ist das ja unmöglich, was gerade im Zuge der Energiewende passiert – zumindest, wenn man jenen Glauben schenkt, die es nach landläufiger Meinung wissen müssen: den Stromkonzernen. Schließlich hatte uns doch 1993 die geballte Kompetenz von Badenwerk, RWE & Co. in ganzseitigen Anzeigen aufgeklärt: „Regenerative Energien wie Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig nicht mehr als vier Prozent unseres Strombedarfs decken.“ Merkwürdig nun, dass die Erneuerbaren im Jahr 2015 satte 32 Prozent des hiesigen Strombedarfs gedeckt haben, was nach Adam Riese bekanntlich deutlich mehr ist als vier. weiterlesen…

CO2-Emissionen müssen dreimal schneller sinken

Neuer Report zeigt: Europa braucht raschen Kohleausstieg

Nach einem aktuellen Report von Greenpeace und dem europäischen Climate Action Network (CAN) müssen Europas CO2-Emissionen aus Kohlekraftwerken dreimal schneller sinken als bisher, um die globale Erwärmung noch unter der wichtigen Marke von zwei Grad Celsius zu halten. Die 280 alternden EU-Kohlekraftwerke stießen im Jahr 2014 insgesamt 762 Millionen Tonnen CO2 aus, rund ein Fünftel (18 Prozent) der gesamten Treibhausgasemissionen. „Europa muss jetzt den schrittweisen Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle beschleunigen – hin zu 100 Prozent Erneuerbare Energien“, sagt Niklas Schinerl, Greenpeace-Energieexperte. „Die schädlichen Folgen für Klima und Gesundheit sind unübersehbar – während die sauberen Alternativen wie Wind und Sonne längst bereitstehen.“ weiterlesen…

COP21: „Falsches Signal aus NRW“


Kraft und Duin geben Kohle Bestandsgarantie

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) kritisierte „die pauschale Bestandsgarantien der Landesregierung für die Kohlenutzung bis 2050“. Klimaschutz sei nur mit schnellstmöglichem Umstieg auf Erneuerbare Energien und deutlicher Reduktion der Kohleverstromung möglich. Bei einer Reise nach Kolumbien hat NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft kontroverse Themen wie Klimaschutz und Menschenrechtsverletzungen weitgehend ausgeklammert, sagen Naturschützer. weiterlesen…

Q1-Q3: plus zwei Prozent Energieverbrauch

Jan. – Sept. 2015: 333 Mio. t Steinkohleneinheiten – EE plus 9 % – Export-Rekord

Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) rechnet in diesem Jahr mit einem Anstieg des Energieverbrauchs in Deutschland um etwa 1,7 Prozent auf rund 13.360 Petajoule (PJ) oder 456 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t. SKE). Wie die AGEB in ihrer traditionellen und nach eigener Aussage „meist sehr präzisen“ Herbstprognose ausführt, werden die Erneuerbaren Energien mit einen Zuwachs von knapp 9 Prozent am stärksten zulegen. weiterlesen…

Böll-Kohle-Atlas jetzt auch auf Englisch

„How we are cooking the climate“

Kohle war das „schwarze Gold“, das die Industrialisierung befeuerte – und wurde so eine zentrale Ursache für den Klimawandel. Der Abschied von der Kohle ist ein Schlüssel für den Übergang in eine postfossile Zukunft. Der Kohleatlas will zum Nachdenken über unser Energiesystem und unseren Rohstoffverbrauch anregen – und damit zum Nachdenken über unsere gesamte Wirtschaftsweise. Jetzt wurde der im Juni publizierte Kohle-Atlas der Heinrich-Böll-Stiftung in Brüssel auf Englisch vorgsetellt. weiterlesen…

Billig-Öl bremst EE

World Energy Outlook 2015: IEA warnt vor problematischen Konsequenzen des niedrigen Ölpreises

Worüber sich Autofahrer und Öl-Tank-Besitzer freuen, macht der Internationalen Energieagentur (IEA) weniger Spass: Sie befürchtet in ihrem aktuellen, am 11.11.2015 in Berlin vorgestellten World Energy Outlook (WEO) negative Folgen des niedrigen Ölpreises. Wenn Öl-Konzerne nicht mehr investierten, und wenn die Förderung dadurch stocke, könne das Angebot rapide abfallen und die Preise entsprechend steigen. Die IEA sieht die Gefahr, dass der Umstieg auf Erneuerbare Energien hinausgezögert werde. Die Politik könne jedoch gezielt gegensteuern. Zudem steige die Abhängigkeit von Ländern, die – wie etwa die arabischen – billig Öl fördern könnten. Eine kleine Entwarnung gibt die Öl-Preis-Prognose der IEA aber schließlich doch: Längerfristig – bis 2020 – dürfte Öl auf dem Weltmarkt allmählich wieder teurer werden. Der WEO stieß auf heftige Kritik der EnergyWatchGroup. weiterlesen…

IEA-WEO: EE systematisch unterschätzt?

Energy Watch Group fordert realistische Szenarien – „World Energy Outlook bremst weltweiten Ausbau“

Das internationale Netzwerk von Wissenschaftlern und Parlamentariern Energy Watch Group (EWG) fordert von der Internationalen Energieagentur (IEA), endlich realistische Energieprognosen zu veröffentlichen: „Die Bewertung der EWG zeigt, der diesjährige World Energy Outlook (WEO) unterschätzt weiterhin das Potenzial von Solar- und Windkraft massiv und hebt die konventionellen Energien hervor. Der vom WEO prognostizierte Rückgang des Ausbaus von Wind-und Solarenergien ist nicht korrekt.“ weiterlesen…