Scheuer: „Fahrverbote überflüssig“

Programm für saubere Luft in Städten erfolgreich – Luftqualität deutlich verbessert – BUND und DUH klagen dennoch, erfolgreich

In einer Medienmitteilung verkündet Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer stolz den Erfolg der 374 Maßnahmen seines Hauses für Tausende neue Elektrofahrzeuge, Ladesäulen, saubere Busse und zur Digitalisierung der Verkehrssysteme, die hätten dazu beigetragen, dass immer weniger Städte den Grenzwert für Stickoxide reißen. Von den mehr als 90 Städten 2016 überschritten jetzt nur noch sechs die zulässigen Grenzwerte von 40 μg NO2/m3, „die meisten davon nur leicht“. Ungeachtet dessen gewinnen Umwelt-NGO Prozesse um bessere Luft: Die Stadt Hamburg muss ihren Luftreinhalteplan ebenso unverzüglich überarbeiten wie Kiel und Ludwigsburg – so eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes vom 28.05.2021 (bverwg.de/34-36). weiterlesen…

DUH-Messungen mit erschreckendem Ergebnis

Deutsche Umwelthilfe identifiziert 1.111 Hot Spots in 426 Städten mit gefährlicher NO2-Konzentration (mehr als 20 µg/m³)

Die DUH hat vom 01.02. bis 01.03.2018 an 559 Messorten die NO2-Belastung der Atemluft mithilfe von Passivsammlern gemessen. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation hat damit mehr als doppelt so viele verkehrsnahe neue Messorte untersucht, wie das behördliche Messnetz insgesamt aufweist. Die Ergebnisse zeigten erschreckend hohe NO2-Werte. An 89 Prozent der Messorte seien gesundheitlich bedenkliche NO2-Werte mit mehr als 20 µg/m³ nachgewiesen worden – so eine Medienmitteilung. Die DUH fordert die betreffenden Städte auf, umgehend wirksame Minderungsmaßnahmen einzuleiten. Dabei müssten sie Unterstützung durch die Bundesregierung erhalten, die bislang ihre finanzielle Hilfe auf wenige Dutzend Städte mit amtlich festgestellten NO2-Grenzwertüberschreitungen beschränke. Angesichts der aktuellen Studienlage sei zudem die Absenkung des Jahresmittelwertes auf 20 µg/m³ erforderlich. weiterlesen…

Stickstoffdioxid macht krank

UBA-Studie ordnet Gesundheitsbelastung durch Stickstoffdioxid in Deutschland ein

Die NO2-Konzentrationen in der Außenluft in Deutschland führen zu erheblichen Gesundheitsbelastungen. Dies zeigt eine Studie des Umweltbundesamts (UBA), die am 08.03.2018 veröffentlicht wurde. Demnach lassen sich für das Jahr 2014 statistisch etwa 6.000 vorzeitige Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf die NO2-Hintergrund-Belastung im ländlichen und städtischen Raum zurückführen. Die Studie zeigt außerdem: Die Belastung mit Stickstoffdioxid steht im Zusammenhang mit Krankheiten wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Schlaganfall, der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und Asthma. weiterlesen…

Bayerns Staatsregierung missachtet „dreist“ Diesel-Urteil

„Novum in der Rechtsgeschichte“ – noch’n Zwangsgeld gegen Freistaat

Das Verwaltungsgericht München hat am 29.01.2017 nach mündlicher Verhandlung (erneut) ein Zwangsgeld in Höhe von 4.000 Euro gegen den Freistaat Bayern festgesetzt und der Staatsregierung ein weiteres in Höhe von wieder 4.000 Euro angedroht (AZ M 19 X 17.5464). Das Gericht warf der bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf dreiste Missachtung eines Gerichtsurteils vor, das den Freistaat zu einem Konzept für Fahrverbote zur Einhaltung von Stickoxid-Grenzwerten verpflichtet. Es sei ein „Novum in der Rechtsgeschichte“ und „auch ein Unding“, dass eine öffentliche Körperschaft Urteile missachte, kritisierte die Vorsitzende Richterin Martina Scherl. Die Staatsregierung lehnt Diesel-Fahrverbote ab und war deshalb bereits zum zweiten Mal von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) verklagt worden. weiterlesen…

Aufruf zu privater Messaktion

DUH: „Melden Sie uns, wo in Ihrer Stadt Diesel-Abgase die Luft verpesten!“

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ruft Bewohner deutscher Städte und Gemeinden auf, mitzuteilen, wo die Luft durch Dieselabgase verpestet ist – damit die Umweltorganisation nachmessen kann. Das amtliche Messnetz für das Dieselabgasgift NO2 sei „mit 247 verkehrsnahen Messpunkten in Deutschland löchrig wie ein Schweizer Käse“. Denn nicht nur in Stuttgart, München oder Berlin ist die Luft mit NO2 belastet: Viele hunderttausend Menschen, die an stark befahrenen Straßen der mehr als 11.000 Städte und Gemeinden wohnen, in die Kita oder zur Schule gehen, leiden unter dem Dieselabgasgift. weiterlesen…

NO2-Grenzwerte in Berlin ständig überschritten


Konkrete Daten aus dem IASS

In Berlin werden derzeit regelmäßig die EU-Grenzwerte für Konzentrationen von Stickstoffdioxid (NO2) überschritten. Wie würde sich die Luftqualität in der Stadt verändern, wenn Diesel-PKW geltende Emissionsstandards einhielten? Forscher des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) haben dazu in einer neuen in den Environmental Research Letters publizierten Studie konkrete Daten vorgelegt. weiterlesen…